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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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in der Fürsorge von Verwandten auf. Als er einundzwanzig wurde, ging er vor Gericht, um seinen Vater von Gesetzes wegen für tot erklären zu lassen. Ich schätze, es sollte dazu dienen, den Besitztitel für das Haus und die beträchtlichen Ländereien zu übernehmen. Ausgedehnte Erkundigungen nach dem Verbleib von William blieben ergebnislos. Der größte Teil des nicht unbeträchtlichen Vermögens seiner Frau war nach ihrem letzten Willen auf den Jungen übergegangen, und William verfügte über wenig Barvermögen. Sein Reichtum lag in den Mauern und dem Mörtel von Fourways, doch er hatte sich an niemanden um finanzielle Hilfe gewandt. Er war offensichtlich vom Angesicht der Erde verschwunden, also erklärte das Gericht ihn für tot. Der Sohn war, wie sich herausstellte, Gott sei Dank kein unweit vom Stamm gefallener Apfel. Er lebte glücklich und zufrieden mit seiner Frau und seiner Familie auf Fourways, obwohl er sich nie vom Verlust seines einzigen Sohnes Arthur erholte, der im Krieg fiel. Keine seiner beiden Töchter heiratete. Heute sind sie, wie Juliet bereits gesagt hat, alt und nicht mehr bei allerbester Gesundheit. Ich bin nicht überrascht, dass die Oakley-Schwestern in eine vorteilhaftere Umgebung ziehen möchten. Trotzdem ist es ein trauriger Gedanke, dass die letzten der Oakleys den Stammsitz der Familie nach wie viel …? Bestimmt nach mehr als hundertdreißig Jahren verlassen müssen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die beiden Schwestern in einer kleinen, modernen Neubauwohnung mit Nachbarn rechts und links und oben und unten glücklich sein werden.« Meredith hatte während Geoffreys Geschichte nachgedacht.
    »Es ist eine traurige Geschichte, aber durchaus nicht weiter ungewöhnlich«, sagte sie nun.
    »Ich meine nicht den Mord, sondern die Tatsache, dass alte Familien aussterben, dass das Geld zu Ende geht, dass große alte Herrenhäuser verfallen, bis sie nicht mehr oder nur unter großem Aufwand zu retten sind. Wer kann sich heute noch leisten, in einem solchen Haus zu leben außer Popstars, reichen Arabern und einer Hand voll erfolgreicher Managertypen?«
    »Erfolgreiche Ganoven.« Markby klang resigniert.
    »Sie lieben es, mit ihrem Geld um sich zu werfen und in großem Stil zu leben.«
    »Nicht auf Fourways, ganz bestimmt nicht«, sagte Juliet im Tonfall von jemandem, der es wissen musste – was ihr einen neugierigen Blick von Markby einbrachte.
    »Oder jedenfalls glaube ich das nicht«, verbesserte sie sich hastig.
    »Sehen Sie mich nicht so an, Alan! Meine Klienten sind ausnahmslos respektabel. Ich habe Ihnen doch gesagt, Fourways ist eine verfallende Ruine.« Pam Painter kam wieder herbeigestürmt, mit gerötetem Gesicht und außer Atem.
    »Sagen Sie nichts! Ich weiß genau, worüber Sie alle sich unterhalten haben!« Sie wandte sich an Markby.
    »Wissen Sie, Alan, Sie verführen Geoffrey immer dazu, über diese grässlichen Dinge zu sprechen! Kaum kommen Sie zu Besuch, fängt er damit an, über Morde zu reden!«
    »Mach dem armen Alan keine Vorwürfe«, verteidigte Geoffrey ihn.
    »Er gibt mir lediglich eine Gelegenheit, mich mit meinem Hobby zu befassen. Außerdem irrst du dich; wir hatten über den Verkauf von Fourways gesprochen. Das hat überhaupt nichts mit Mord zu tun.« An Meredith gewandt flüsterte er:
    »Ich gebe Ihnen die Schachtel mit den Unterlagen, bevor Sie gehen. Passen Sie auf, dass Pam sie nicht zu sehen bekommt!« 1889

    KAPITEL 3
    IM OSTEN wurde die Dunkelheit von einem ersten schwachen Streifen Helligkeit verdrängt. Die beiden Männer, dick eingemummt gegen den bitterkalten Wind, starrten voller Ungeduld und Besorgnis zum Horizont. Sie hatten die vergangene Stunde auf diesem Friedhof verbracht, und der einzige Schutz war die Lee eines kleinen Mausoleums. Von diesem trübseligen Aussichtspunkt beobachteten sie die Geschehnisse ein paar Yards weiter vorn, wo mehrere Männer an einem im Erdboden klaffenden Loch arbeiteten. Zwei von ihnen schaufelten emsig Erde nach draußen und vertieften das Loch, zwei andere hielten Laternen. Niemand redete. Die Werkzeuge verursachten kratzende, scharrende Geräusche, wenn sie kleine Steine und Kies trafen. Hin und wieder verriet ein Rascheln im ungeschnittenen Gras abseits des Lochs die Anwesenheit des einen oder anderen kleinen Tiers, das aufgeschreckt durch die Gegenwart von Menschen zu dieser ungewohnten Stunde sein Heil in der Flucht suchte.
    Ein oder zwei Schritte neben dem Loch stand ein Constable in einem

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