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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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auskundschaftete. Ron war ein Liebhaber, was die polizeilichen Verfahren in der Kriminalschriftstellerei anging. Außerdem war Ron fest davon überzeugt, dass jeder männliche Bürger zwischen sechzehn und vierzig, der ohne offensichtlichen Grund durch die Gegend spazierte, nichts Gutes im Schilde führte. Mehr noch, dieser junge Mann sah trotz seines harmlosen Gesichtsausdrucks entschieden nach einem Rowdy aus. Ron trat vollends aus dem alten Schuppen und bereitete sich darauf vor, den Eindringling zu vertreiben.
    »Suchen Sie jemanden?«, fragte er mit gefährlicher Freundlichkeit.
    »Nein, ich sehe mir nur die Gärten an.« Er sprach mit ausländischem Akzent. Ron hätte sich etwas in der Art denken können – wahrscheinlich irgendein blöder Tourist, der einfach auf das Grundstück spaziert war.
    »Das ist Privatbesitz!«, bellte er.
    »Ich weiß.« Der junge Mann steckte die Hände in die Taschen und musterte Ron von oben bis unten. Das Bild des alten Spaniels verblasste. Ron hatte das Gefühl, dass die vorherige Unsicherheit des Burschen daher gerührt hatte, dass er nicht wusste, wer in dem Pflanzschuppen war. Nachdem er Ron erblickt hatte, war er offensichtlich zu dem Schluss gekommen, dass dieser keine Gefahr darstellte. Und darin irrst du dich gewaltig, mein Sohn!, dachte Ron.
    »Sind Sie der Gärtner?« Die Frage kam mit einer lässigen Beiläufigkeit, ja einer Spur von Herablassung, jedenfalls meinte Ron das zu hören. Seine Nackenhaare richteten sich auf.
    »Ich halte die Gärten für Miss Oakley und ihre Schwester in Ordnung, ja. Vollkommen freiwillig, verstehen Sie? Ich helfe den beiden alten Damen, mehr nicht.«
    »Aha?« Der junge Mann schien seine Haltung zu überdenken. Seine Herablassung schwand, und er wurde ein wenig freundlicher.
    »Ich bin ein Verwandter der beiden und zu Besuch hier. Mein Name ist Jan Oakley.«
    »Und ich bin Cary Grant!«, sagte Ron sarkastisch.
    »Erfreut Sie kennen zu lernen, Mr. Grant.« Der junge Mann streckte Ron die Hand hin.
    »Gladstone«, schnarrte Ron.
    »Mein Name ist Gladstone.« Der junge Mann sah ihn misstrauisch an, als hätte er es mit jemandem zu tun, der so senil war, dass er den eigenen Namen nicht mehr wusste. Er zog seine Hand zurück.
    »Miss Oakley hat mir nichts davon gesagt, dass sie Besucher erwartet«, fuhr Ron herausfordernd fort.
    »Nur einen Besucher. Mich. Warum sollte sie Ihnen davon erzählen?« Der dunkle Blick war nun unverhohlen herablassend. Obwohl die Frage nicht gerade höflich klang, musste Ron einräumen, dass sie nicht unberechtigt war. Warum hätten die Oakleys ihm erzählen sollen, dass sie Besuch erwarteten?
    »Was machen Sie in diesem Schuppen?«, fragte Jan Oakley. Rons Nackenhaare richteten sich erneut auf. Kleiner frecher Mistkerl, dachte er. Ich würde dir gerne eins überziehen. Was glaubst du denn, was ich hier drin mache? Schwarzbrennen? Selbstverständlich konnte er den Eindringling nicht körperlich angreifen. Der andere war jung und wahrscheinlich stärker als er. Wie um seine Verachtung für den Gegner zu demonstrieren, war der Fremde an ihm vorbeigetreten und steckte nun den Kopf durch die offene Tür, während er sich zur gleichen Zeit mit der erhobenen Hand am Rahmen abstützte, wie um sein Besitzrecht zu demonstrieren.
    »Es ist sehr unaufgeräumt da drin. Ist das Ihr Schuppen?«
    »Nein, das ist er verdammt noch mal nicht!«, schnappte Ron.
    »Ich hätte bestimmt nicht zugelassen, dass er derart herunterkommt!« Er kämpfte um seine Selbstbeherrschung.
    »Ich habe ihn inspiziert. Ich war noch nie vorher hier; ich musste das Schloss mit dem Schraubenzieher entfernen.« Er deutete auf seinen Schraubenzieher und den Riegel mit dem rostigen Vorhängeschloss.
    »Ich dachte, dass der Schuppen vielleicht zum Lagern für Gartengeräte benutzt wurde, und das ist der Fall. Er muss leer geräumt werden, nun, da die Ladys verkaufen werden.« Er spürte einen Anflug von Traurigkeit bei dem Gedanken daran, dass er nun keine Gelegenheit mehr haben würde, den alten Pflanzschuppen zu renovieren und in Gebrauch zu nehmen. Der junge Mann, mit dem Kopf noch immer in der Tür, schien zu erstarren. Er zog den Kopf zurück, ließ den Türrahmen los und wandte sich langsam zu Ron um.
    »Verkaufen?«, fragte er misstrauisch.
    »Was verkaufen?«
    »Das Haus natürlich«, antwortete Ron und fügte mit neu erwachtem Misstrauen hinzu:
    »Aber ich dachte, das wüssten Sie, da Sie doch zur Familie gehören, wie Sie sagen.«
    »Ich gehöre zur

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