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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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sagen.«
    »Also waren Sie nicht hier, als er zurückgekehrt ist?«, fragte Markby. Gladstone blinzelte und schüttelte entschieden den Kopf.
    »Woran ist er denn gestorben?«, fragte er.
    »Alkohol und Drogen, wie?«
    »Wir haben noch keine Einzelheiten zu seiner Todesursache freigegeben. Wieso glauben Sie, dass es Alkohol und Drogen waren?«
    »Weil es heutzutage allem Anschein nach immer so ist bei diesen jungen Leuten. Jedenfalls steht es in meiner Zeitung.« Markby wusste, dass er zurück ins Haus gehen und den Schwestern sofort erzählen sollte, dass Jan sich an ihren Unterlagen im Schreibtisch zu schaffen gemacht hatte. Es tat ihm Leid, weil er wusste, dass Gladstone Recht hatte und es sie aufregen würde, doch daran ließ sich nichts ändern. Er musste wissen, was Jan gesucht hatte – vorausgesetzt, dass er überhaupt nach etwas Bestimmtem gesucht hatte und nicht einfach nur neugierig gewesen war. Vielleicht hatte er nach etwas gesucht, das seine unerwarteten Ansprüche auf einen Teil des Hauses begründete? Zumindest würde die Meinung der Schwestern, was Jan anging, nicht darunter leiden. Ihre Meinung von ihm war bereits so gering, dass er nicht tiefer sinken konnte.
    »Wie auch immer er gestorben sein mag, er ist kein Verlust für die Menschheit!«, sagte Ron Gladstone unbekümmert und fasste damit die allgemeine Ansicht über Jan Oakley treffend zusammen. Markby dankte ihm für seine Informationen und die Führung durch den Garten und machte sich auf den Rückweg zum Haus. Während er sich dem Gebäude näherte, sinnierte er, dass der beste Weg zum Haus durch die Gärten führte. Von hier aus betrachtet besaß es eine theatralische Aura mit seinen gotischen Fenstern und den aus Stein gemeißelten Wasserspeiern. Die Oakley-Schwestern waren überrascht, ihn so bald wiederzusehen und nahmen seine Erklärung mit einiger Bestürzung auf, obwohl sie ansonsten stoisch blieben. Damaris führte Markby ohne weitere Umschweife in das Arbeitszimmer. Während Damaris an ihrem Schlüsselbund nach dem passenden Schlüssel suchte, inspizierte Markby die staubigen Bücherregale. Ledergebundene Ausgaben der Klassiker wechselten mit Geschichten aus der Gegend ab, einst populäre Romane von längst vergessenen Schriftstellern, Reiseabenteuer aus der ganzen Welt, Abenteuer im Britischen Empire, gebundene Ausgaben des Strand Magazine und von Punch zusammen mit anderen, längst eingestellten Zeitschriften. Niemand hatte sie sortiert, und wahrscheinlich waren sie auch nicht katalogisiert. Gut möglich, dass sich einige Schätze darunter verbargen. Er erwähnte dies gegenüber Damaris. Wie erwartet, zeigte sie wenig Interesse.
    »Ich bezweifle es, Alan. Das meiste davon ist altes Zeugs, das meinem Vater gehört hat. Er hat viel gelesen, und nachdem er an den Rollstuhl gefesselt war, noch mehr.« Sie hatte den benötigten Schlüssel gefunden und schob ihn nun in das Schloss des Rollladenschreibtischs.
    »Dieser Schreibtisch hat meinem Großvater gehört – William. Dem Verursacher allen Ärgers! Seine Initialen sind darauf, hier sehen Sie? In Gold, ein wenig verblichen und abgewetzt, aber man kann sie noch erkennen. WPO – William Price Oakley. Es überrascht mich nicht im Geringsten, dass Jan versucht hat, hier herumzuschnüffeln! Es ist die Art von Verhalten, die ich von ihm erwartet hätte. Ich bezweifle, dass er irgendetwas von Interesse gefunden hat, es sei denn, er wollte alte Briefe lesen oder unsere Haushaltsrechnungen nachprüfen.« Die Rolllade fuhr mit knarrendem Protest nach oben.
    »Es ist typisch für Ron Gladstone, die Dinge für sich zu behalten, aus Angst, wie könnten uns aufregen«, fuhr Damaris fort.
    »Er ist ein herzensguter Mann, selbst wenn er abenteuerliche Ideen hat, was unseren Garten betrifft. Wir müssen ihn ständig in Schach halten, oder niemand weiß, was er dort draußen erschafft! Hat er Ihnen auch erzählt, dass er unbedingt einen Springbrunnen anlegen möchte?« Markby bejahte die Frage.
    »Das sagt er jedem!«, krähte Damaris.
    »So, da haben Sie’s.« Markby starrte auf das unübersichtliche Durcheinander, das sich unter der Rolllade verborgen hatte.
    »Hat es so ausgesehen, als Sie den Schreibtisch das letzte Mal geöffnet hatten?«
    »Mehr oder weniger«, sagte Damaris.
    »Die Hälfte von diesem Zeugs könnte man sofort wegwerfen, aber Sie wissen ja selbst, wie das ist. Man packt einfach immer mehr hinzu.« Sie streckte die Hand nach einem abgegriffenen Bündel Briefen aus, die mit

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