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Mord zur Geisterstunde

Mord zur Geisterstunde

Titel: Mord zur Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Eigentümer. Wallace & Gates.«
    »Sie sind durch die Vordertür reingekommen?«
    »Ja.«
    »War sie verschlossen?«
    »Ja.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja.«
    Jim Porter schaute weg, als man den Leichnam der Frau vorsichtig in einen Leichensack legte.
    »Hatte nicht erwartet, so was zu sehen«, murmelte er. »Ich war doch nur hier, um einen Kostenvoranschlag für eine Glasscheibe in einem der hinteren Fenster und ein bisschen Farbe ringsum im Laden zu machen.«
    Als der Reißverschluss zugezogen wurde, fuhr Mr. Porter zusammen.
    »Was ist mit dem Oberlicht?«, fragte Doherty. »Ist da Wasser reingekommen?«
    »Nein.«
    »Sie hatten keinen Grund, Segeltuch drüber zu nageln?«
    »Nein. Wer immer es war, muss das erst kürzlich gemacht haben. Als ich vor zwei Tagen hier war, um das Waschbecken zu reparieren, war das Fenster noch nicht abgedeckt.«
    Steve Doherty begriff und schob nachdenklich das Kinn vor. Er begann in Gedanken schon allerlei Dinge zu sortieren. Das Oberlicht war absichtlich verdunkelt worden. Man hatte die Frau hierher gelockt und alles gut vorbereitet. Aber warum?
    Jim Porter fragte, ob er jetzt gehen könnte.
    »Geben Sie uns noch Ihren Namen und Ihre Adresse. Sie werden höchstwahrscheinlich als Zeuge vorgeladen.«
    »Eindeutig tot«, erklärte der Gerichtsmediziner, ehe er seine schicke schwarze Tasche zuklappte. »Aber wie sollte es auch sonst sein, nachdem man sie mit einem Kabel erwürgt hat. Einfach, aber sehr schlau. Sie hat den Kopf in die Schlinge gesteckt, |58| als sie die Treppe hinaufging. Und unser Mann hat die dann von da oben straff gezogen.« Er deutete auf ein Stück Draht, das in einer Schlaufe über einem Dachbalken hing.
    Es wurden alle möglichen Indizien in Tütchen versiegelt. Die übliche Kleinarbeit am Tatort wurde sorgfältig erledigt.
    Doherty hielt eine der Tüten in die Höhe, in der sich die Tatwaffe befand – die aussah wie ein Stück braunes Elektrokabel.
    Er atmete einen angenehmen Hauch Parfüm ein. Karen stand hinter ihm.
    »Was meinen Sie?«
    »Ich denke, es ist Conex.«
    Sie schaute ihn verständnislos an.
    Jetzt war seine Chance gekommen, ein wenig Eindruck zu schinden. »Conex wird bei Computern verwendet, außerdem als Verbindungskabel bei Fernsehern und Satelliten-Empfängern. Es ist eher ein Kommunikations- als ein Elektrokabel.«
    »Mann, Sie kennen sich vielleicht gut aus.«
    Sie redete zuckersüß. Er schaute weg. Teufel noch mal, die war viel zu jung.
    »Erfahrung«, antwortete er knapp. »Niemand hat irgendwas gesehen oder gehört?«
    Karen schüttelte den Kopf. »Nein.« Sie hatte blondes Haar, das sich an ihren Kopf schmiegte wie eine Badekappe. »Wir haben alle Anwohner im Gebäude gegenüber befragt. Das ist in möblierte Zimmer für Studenten aufgeteilt. Von denen sind noch nicht alle aus den Osterferien zurück. Wir haben es auch im Laden nebenan versucht. Da hat aber keiner aufgemacht. Das ist genauso ein kleiner Laden wie der hier, ohne dazugehörige Wohnung. Die meisten sind an Antiquitätenhändler und irgendwelche Künstler vermietet.«
    Doherty knurrte etwas und zog den Reißverschluss des Leichensacks noch einmal auf, um einen letzten Blick auf das Opfer zu werfen. Er musste all seine Kraft zusammennehmen, um die Augen auf der Leiche zu halten. Seine Nase war völlig außer Kontrolle, zuckte in Reaktion auf Karens Parfüm.
    »Das Parfüm, das Sie tragen …«
    |59| Karens frischer Teint erblühte zu einem tiefen Rosa. Sie war so elegant, so selbstsicher. »Es ist aus Frankreich.«
    »Tragen Sie das nie wieder.«
    »Oh …«
    »Starke Düfte können einen Tatort kontaminieren.«
    Er spürte, wie ihr Mund zuklappte, und konnte sich die Enttäuschung in ihren Augen vorstellen. Er beugte sich hinunter und deckte die Tote noch ein wenig mehr auf. Er wusste nicht, wonach er suchte. Er wollte einfach nur beschäftigt sein, sodass Karen seine Aufmerksamkeit nicht auf sich lenken konnte.
    »Sir, ich kann heute Abend nicht zum Joggen kommen. Ich habe ein Rendezvous.«
    »Prima. Das hat sowieso nicht funktioniert.«
    »Für mich schon.«
    Er blitzte sie wütend an, war mit seinen Gedanken nun bei seinem alten Erzfeind Warren Price. Der war kürzlich wieder aus dem Gefängnis entlassen worden und jetzt hinter ihm her. »Das war eine unprofessionelle Bemerkung, Karen. Ich meinte mit meiner Bemerkung, dass Warren Price nicht aufgetaucht ist. Wir haben ihn nicht aus der Deckung locken können. Wir werden mal sehen, was er macht, wenn er mich schließlich

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