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Mord zur Geisterstunde

Mord zur Geisterstunde

Titel: Mord zur Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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und zog den Kopf wieder in den Wagen. »Die könnten wirklich recht haben.«

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    |151| 30
    Cameron Wallace fand das Leben erfreulich. Manche Leute werden in den Reichtum hineingeboren, andere sind mit gutem Aussehen gesegnet, und wieder andere sind sehr gescheit. Cameron Wallace war einer von den Glücklichen, der alle drei Gaben mitbekommen hatte. Er hatte immer Geld gehabt, stets phantastisch ausgesehen und alle austricksen können – sogar seinen Vater.
    Er hatte auch ein Geheimnis. Manche mochten es eine Schwäche nennen, andere eine Besessenheit.
    Er schloss die Tür hinter seinen Besucherinnen ab, wandte sich um und lächelte das Glaspaneel an. Ehrfürchtig wie ein Priester stand er davor. Ein leichter Fingerdruck, und – simsalabim – öffnete sich die Glaswand. Dahinter wurden die Lieblingsgegenstände seiner Sammlung von Deckenspots beleuchtet. Einige glänzten im hellen Licht. Andere waren aus Materialien, die nicht schimmerten. Manche Gegenstände waren schlicht zu alt, zu verschmutzt, zu abgestoßen, um noch zu glänzen. Und doch waren sie alle wertvoll. Manche schäbigen Teile waren sogar noch wertvoller als all die anderen. Er stand vor seinem ureigenen Privatschatz. Es war eine bewundernswerte Sammlung. Und doch war sie nicht ganz vollständig. Einen Gegenstand begehrte er noch, der alles komplettieren würde. Einen Gegenstand, für den er über Leichen gehen würde. Wenn diese dämliche Amerikanerin bloß Wort gehalten hätte! Sein Kiefer verkrampfte sich, wenn er nur an sie dachte. Diese dusselige Kuh!
    Täglich öffnete er dieses Paneel, genoss den Anblick, den Duft seiner Sammlung. Die Gegenstände, die sie umfasste, waren alle ungefähr hundert Jahre alt. Ein einziger Blick genügte ihm. Dann schloss er die Tür wieder, und dieser Teil des Tages war vorbei.
    |152| Er las die Angaben auf der Visitenkarte, die ihm Mrs. Cross zugespielt hatte. Die Tochter interessierte ihn. Hatte sie ihm nicht gesagt, sie sei Sammlerin? Dessous. Nicht ganz sein Gebiet, aber für manche schon interessant. Sobald er wieder hinter dem Schreibtisch saß, war sein Interesse an Honey Driver erloschen. Nun forderten gewichtigere Dinge seine Aufmerksamkeit.
    Er tippte sein Passwort und seinen Sicherheitscode in den Computer ein. Das Logo des Unternehmens erschien über einer Reihe von Überschriften. Er klickte auf »Rechtsabteilung« und rollte die Seite nach unten. Auf dem Bildschirm waren die Einzelheiten zu den Mietverträgen verschiedener Liegenschaften zu lesen. Einige hatte die Rechtsabteilung nicht rechtzeitig erneuert. Sie waren mehr als einen Monat überfällig, und inzwischen waren andere auf dem Plan erschienen und hatten ihnen die Optionen zur Erneuerung des Mietvertrags vor der Nase weggeschnappt. Andere, die sich auskannten. Leute mit Insiderwissen. Darüber war er ganz und gar nicht erfreut. Er hatte einige Jahre damit verbracht, für die Firma in der Stadt einen guten Bestand an Liegenschaften aufzubauen. Unter seiner Leitung war Wallace & Gates Holdings erheblich gewachsen, und er war stolz auf seine Errungenschaften.
    Er hielt Honeys Visitenkarte zwischen Zeigefinger und Daumen und tippte sich nachdenklich damit an die Lippen. Honey Driver war ein bisschen älter als die Frauen, die ihn sonst reizten. Jüngere Frauen waren unkomplizierter. Die genossen das gute Leben, das er ihnen bieten konnte, und waren freier und freizügiger als die ältere Generation. Trotzdem hatte er seine Gründe, warum er Honey wiedersehen wollte. Um sechs Uhr, als das Büro ruhig und menschenleer war, rief er bei ihr an.
    »Kann ich Sie in Versuchung führen?«, fragte er.
    Ihre Stimme klang überrascht, als sei sie sogar geschmeichelt. Nun, das hatte er auch nicht anders erwartet. Sie redete sich damit heraus, dass sie zu tun hätte, aber er versuchte es trotzdem weiter. Charmante Beharrlichkeit war eine seiner Stärken.
    »Ich hole Sie um halb acht ab. Ich fahre.«
    |153| »Ich kann wirklich nicht. Nicht heute Abend. Ich habe eine große Veranstaltung im Hotel.«
    Ihr Zögern überraschte ihn. Aber, ja, zum Teufel, sie war schließlich Geschäftsfrau. Sie hatte Aufgaben zu erledigen. Doch da war kein Mann im Hintergrund. Das war ziemlich sicher.
    »Wann sind Sie damit fertig?«
    »Spät.«
    »Haben Sie eine Bar?«
    »Ja.«
    »Dann komme ich auf einen Drink vorbei. So um zehn?«
    Das lehnte sie nicht ab.
    Um fünf Minuten nach sechs kam Debbie, die sonnengebräunte junge Dame vom Empfang, über den cremefarbenen

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