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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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damit verbracht, den Papierkram auf die Reihe zu kriegen, damit der Wagen zum Motorlabor kommt. Hab ihn mir zunächst mal angesehen. Keine offensichtlichen Blutspuren oder sonstige Anzeichen von Schaden. Und hier ist noch ein Punkt, wo du mit deiner Vermutung richtiggelegen hast, Professor: Der Tank war knochentrocken, von wegen zur falschen Zeit am falschen Ort.«
    »Oder jemand hat den Sprit auf dem Disco-Parkplatz abgesaugt und ist ihr nachgefahren, bis sie liegen geblieben ist.«
    »Na also«, sagte er. »Das ist der Grund, warum wir Kumpel sind.«
    »Weil ich ein misstrauisches Gemüt habe?«
    »Du kannst denken wie ein wirklich böser Mensch. Mal sehen, was die Jungs im Motorlabor rausfinden, aber nachdem der Fahrer des Abschleppwagens und Gott weiß wer noch alles ihn betatscht haben und der Täter vermutlich so vorsichtig war, alles zu entfernen, wodurch man den Wagen schnell identifizieren konnte, mache ich mir keine großen Hoffnungen. Ich bin in diesem Moment auf dem Weg dorthin, wo man ihn gefunden hat. Danach werde ich noch mal über die Bergstraßen fahren und mich auf die unmittelbare Nachbarschaft beschränken. Wenn ich K-9 zur Unterstützung bekommen kann, werden wir morgen die Schnüffelbrigade ausrücken lassen. Was gibt es denn Neues in Toonerville?«
    Ich berichtete ihm von Mavis Wembleys Tipp.
    »Ein beängstigender Bruder.«
    »Ein Schlossknacker könnte mit der Kette an dem Mietwagenparkplatz rumgespielt und den Mercedes rausgeholt haben. Wenn du Mancusi hinzunimmst, haben wir zwei Verbrechen, bei denen gestohlene schwarze Luxuslimousinen, blutige Messerarbeit und ein mögliches Erbschaftsmotiv eine Rolle spielen.«
    »Leider ist Tony ein Stubenhocker, der uns nirgendwohin führt, und die Hinweise sind versiegt. Was seine ›Abartigkeit‹ betrifft, wäre ich nicht überrascht, wenn das der Lampenmann - Hochswelder - oder einer der anderen lieben Verwandten gewesen ist, die ihn als schwul anschwärzen wollen, nur für den Fall, dass wir es beim ersten Mal nicht kapiert haben. Da der Mustang nun aufgetaucht ist, konzentriere ich mich auf Shonsky als möglicherweise damit zusammenhängenden Mord, und damit habe ich einen Grund für eine richterliche Anordnung für eine Durchsuchung ihres Apartments. Judge Feldman ist bei einer Spendenaktion und sagte, wenn ich um zehn bei ihm zu Hause erscheine, unterzeichnet er die Papiere. Hoffentlich hat Kats Mutter nicht allzu viel aufgeräumt. Apropos Kats Mutter, wenn ich Zeit genug habe, werde ich sie um die Blutprobe bitten, weil der Chief die mitochondriale Analyse vorziehen lassen will, wenn er ernst meint, was er gesagt hat. Aber selbst wenn eine Übereinstimmung mit dem Fleck im Bentley dabei rauskommt, verrät uns das nur, was wir sowieso schon wissen.«
    »Dass Kat tot ist.«
    »Ich würde ihr keine Lebensversicherung verkaufen. Herrgott, was hab ich viel um die Ohren.«
    Es war nicht der richtige Zeitpunkt, ihn an seine Klage von letzter Woche zu erinnern. »Falls der Chief ernst meinte, was er gesagt hat, kannst du vielleicht Unterstützung bei der Überwachung von Tony bekommen.«
    »Ich kann mir schlecht vorstellen, dass Tony etwas mit Shonsky zu tun haben könnte.«
    »Die Verbindung muss nicht direkter Natur sein«, sagte ich. »Wenn Tony den Mord an seiner Mutter in Auftrag gegeben hat, könnte jemand denselben Killer angeheuert haben, um Kat umzubringen. Und die Frauen in Ojo Negro.«
    »Ein Profi auf Reisen, der Geschmack an gestohlenen Autos gefunden hat?«, sagte er. »Was für ein finanzielles Motiv könnte es für Kat geben? Sie war nicht gerade eine Erbin.«
    »Nach dem, was wir gehört haben, konnte sie aggressiv sein. Vielleicht gab es für diesen Mord persönliche Gründe.«
    »Sie hat den falschen Typ so brüskiert, dass er für einen komplizierten Plan bezahlt, um sie umzubringen?«
    »Vielleicht hat sie auch den Killer selbst brüskiert«, sagte ich. »Clive hat sie in einer Bar aufgegabelt, und es besteht kein Grund zu der Annahme, dass er der Einzige war.«
    »Selbst wirklich schlimme Typen haben Gefühle.«
    »Jeder hat Gefühle. Es kommt darauf an, was man mit ihnen macht.«
    *
    Unfälle mit großen Sattelschleppern und die übliche Cal-Trans-Idiotie verlängerten die Rückfahrt nach L.A., und es war dunkel, als ich zu Hause ankam. Ich trank draußen am Teich einen Chivas, legte mir Blanche in den Schoß und warf den Fischen Futter zu. Sie wollte ihnen beim Fressen zusehen, und deshalb knieten wir uns auf die Steine am Rand.

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