Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mordrausch

Mordrausch

Titel: Mordrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
Vom Netzwerk:
in dem Raum über dem OP waren aufgestanden, um das Ende der Operation mitzuverfolgen.
    Als Cooper fertig war, hob er die Hände und verkündete: »Fertig.«
    Im Zuschauerraum begannen die Leute zu applaudieren.
    Shrake sagte zu Lucas: »Ich hab alles gehört. Weißt du was?«
    »Was denn?«
    »Das Cherries muss offen bleiben. Dann können wir die Gäste fragen, ob jemand den Namen von dem Skinhead kennt.«
    Lucas tippte ihm auf die Brust. »Mobilisier alles, was geht, die Seed-Spezialisten, den Mann in Cottage Grove und den auf der anderen Seite des Flusses in Minneapolis.«
    »Noch eins: Vielleicht hat der Kerl den Wagen noch nicht umgemeldet, ihn aber versichert.«
    »Sandy soll bei den Versicherungsgesellschaften anrufen.«
    Shrake machte sich auf den Weg.
    »Der Zustand der Zwillinge ist gut«, informierte Virgil Lucas. »Zu fünfundsiebzig Prozent schaffen sie’s. Der Franzose ist glücklich, Weather ist glücklich, alle sind glücklich. Sie bringen die Mädchen zurück auf die Intensivstation, wo sich das Nachtteam um sie kümmert. Dann gibt’s eine Pressekonferenz, und hinterher gehen sie ins Le Moue zum Froschschenkelessen.«
    »Igitt …«
    »Weather will mit. Ich habe ihr gesagt, dass du okay bist. Soll ich sie begleiten?«
    »Auf jeden Fall … Wahrscheinlich ist sie beim Froschschenkelessen sicherer als im Krankenhaus, jetzt, wo der Doc ermordet wurde und der Skinhead entweder auf der Flucht ist oder sich hier verschanzt hat.«
    »Gar nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn dieser Mistkerl eine Handgranate durchs Fenster des Zuschauerraums in den OP geschleudert hätte«, sagte Virgil.
    »Ich glaube, das Fenster ist aus Panzerglas«, erwiderte Lucas. »Wahrscheinlich wäre sie einfach davon abgeprallt. Handgranaten haben nämlich längst keine so hohe Durchschlagskraft, wie sie einem in Filmen weismachen.«
    »Wie bitte?«
    »Überleg doch mal …«
    Obwohl die Polizisten systematisch Flure, Kammern und Mülleimer durchsuchten, fanden sie nichts. Ein Uniformierter aus Minneapolis sagte zu Lucas: »Gut möglich, dass er noch hier ist. In diesem Gebäude gibt es mehr als genug Schlupflöcher. Wir könnten hundert Jahre suchen, ohne ihn aufzuspüren.«
    Einer seiner Kollegen bemerkte: »Im Fernsehen bezeichnen sie die Aktion wegen der Granaten als terroristischen Angriff. Jemand sollte das richtigstellen, wenn es sich wirklich nur um einen Durchgeknallten handelt, der in der Klinik rumballert.«
    Lucas rief sofort Marcy an.
    »Ja, das wissen wir«, sagte sie. »Ich rede in fünf Minuten mit ihnen und versuche, sie zu beruhigen. Erinnerst du dich gut genug an das Gesicht von dem Kerl, um bei der Erstellung eines Phantombildes helfen zu können?«
    »Nicht wirklich. Es war halt so ein Skinhead.«
    »Mir geht’s genauso. Ich hab mich auf Mack konzentriert und ihn kaum eines Blickes gewürdigt. Frag Shrake und Virgil, ob von denen einer dazu in der Lage wäre. Ich hätte gern etwas für die Öffentlichkeit.«
    »Das wird ein Hammer, was?«
    »Ja. Die heißeste Sache seit dem Einsturz der Brücke. Eins noch: Wenn es sich um einen Biker handelt, der wegen eines Überfalls ausgeflippt ist, gehört die Story dem örtlichen Sender. Wenn es hingegen ein Terroranschlag aufs Krankenhaus während der Trennung der Zwillinge ist, kommt sie auf allen Kanälen. Wie hättest du’s gern?«
    »Was für eine widerliche Weltsicht«, sagte Lucas. »Ich bin schockiert.«
    »Bedenke: Shaheen war Moslem.«
    »O Mann …«
    Barakat las eine Zeitschrift, als alles begann. Er hörte keine Schüsse oder Granatenexplosionen, weil er sich in einem anderen Teil des Gebäudes aufhielt, doch plötzlich wimmelte es von Polizisten, und er konnte sich denken, dass es Probleme gegeben hatte.
    Hatte Cappy Weather Karkinnen erwischt? Die Bullen führten sich auf, als wäre es so. Er ging zum OP, wo er einer Schwester begegnete, die zum Team gehörte, und fragte sie: »Geschafft?«
    »Ja, sie sind getrennt. Aber was, zum Teufel, will die Polizei hier? Ist etwas passiert?«
    Was auch immer los war: Es hatte nichts mit Weather Karkinnen zu tun.
    Dann begannen Gerüchte zu zirkulieren, und schließlich rief Cappy an.
    Barakat saß den Rest seiner Schicht ab, eine volle Stunde, und hoffte, dass nicht noch in letzter Minute ein Notfall hereinkam. Zum Glück nicht. Er übergab an das Nachtteam und schlüpfte in seine Straßenkleidung. Auf dem Weg nach draußen sah er mehrere Mitglieder des Operationsteams. Maret war eine halbe Stunde zuvor

Weitere Kostenlose Bücher