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Mordrausch

Mordrausch

Titel: Mordrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Auge. Nun begann sie zu weinen.
    »Wir kommen zurück«, sagte Joe Mack.
    »Weißt du, wer dahintersteckt?«, fragte Honey Bee.
    »Vielleicht.«
    »Der Doc?«
    Schweigen, dann: »Woher weißt du von dem?«
    »Sie suchen überall nach einem Arzt. Einer der Cops hat gesagt, es könnte Pulver von medizinischen Handschuhen an Lyle gewesen sein.«
    »Das mag der Doc gewesen sein oder auch jemand anders. Keine Ahnung. Aber wenn ein Araber oder Skinhead bei dir aufkreuzt, holst du deine Schrotflinte und lässt ihn nicht ins Haus.«
    »Ich bin nicht bei mir daheim. Die Cops haben mich in einem Hotel versteckt.«
    »Gut. Bleib da. Hast du ein Telefon?«
    »Kein sauberes.«
    »Versuch, dir eines zu besorgen, und ruf mich wieder unter dieser Nummer an.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich will den Doc und den anderen Typen finden. Mit ihnen reden.«
    »Sie meinen, der Doc wär’s gewesen. Sie haben Lyle schrecklich zugerichtet. Ich glaube, sie haben ihm … die Eier abgeschnitten.«
    »Was, die Eier?«
    Erneut begann Honey Bee zu weinen, und Joe Mack fragte: »Glauben sie immer noch, dass ich die Frau umgebracht habe?«
    »Nein. Sie meinen, das wär jemand anders gewesen. Sie verdächtigen den Doc. Ich hab ihnen gesagt, dass das sein kann. Ich wäre im Knast gelandet, wenn ich den Mund gehalten hätte.«
    »Okay. Bleib ganz ruhig. Hast du das Geld aus dem Sicherungskasten geholt?«
    »Ja. Ich hab’s in einem Schließfach bei der U.S. Bank deponiert. Siebzehntausend Dollar. Tauch nicht in der Kneipe auf. Die nehmen die Cops auseinander.«
    »Okay. Bleib, wo du bist. Kooperiere mit ihnen, aber verrat ihnen nicht, dass ich zurückkomme, und sag ihnen auch nichts von dieser Telefonnummer. Eddie kennt einen Anwalt in Wisconsin, der öfter Leute von den Seed vertritt. Der überschreibt dir ein Drittel der Kneipe und lässt es so aussehen, als würde dir der Anteil schon ein paar Jahre gehören. Und er verfasst ein Testament für Lyle, in dem er dir eine Hälfte seines Anteils vermacht und die andere mir. In Zukunft gehört das Cherries uns also gemeinsam, aber du führst es, okay?«
    Sie schniefte. »Okay.«
    »Ich bin heute Abend spät oder morgen früh zurück. Wir kommen, Honey Bee.«
    Barakat erhielt einen Anruf von Joe Mack, der sich erkundigte: »Hast du Cappy gesehen?«
    »Ich kann mich mit ihm in Verbindung setzen«, erklärte Barakat.
    »Sag ihm, dass die Bullen hinter ihm her sind. Möglicherweise wissen sie über den Van Bescheid. Er soll ihn loswerden oder die Nummernschilder wechseln.«
    »Wo bist du?«
    »Auf dem Weg nach Mexiko. Ich komme nicht zurück, Al. Alle sind tot, und ich weiß nicht, was läuft. Ich verschwinde.«
    Ausnahmsweise handelte Joe Mack clever.

SECHZEHN
    W ährend Barakat und Cappy Barakats Wagen den schneebedeckten Weg zur Bootsanlegestelle hinunterlenkten, sprachen sie über das Problem mit dem Van.
    »Ich nehme die kalifornischen Nummernschilder von meinem alten und montiere sie an den neuen«, sagte Cappy. »Sobald ich in Florida bin, verkaufe ich den neuen auf der Straße und kaufe mir einen anderen.«
    »Wie willst du den auf der Straße verkaufen? Kennst du jemanden …?«
    »Ich nehme Kontakt zu Bikern auf, die kümmern sich drum. Einen Van kann jeder gebrauchen.«
    Am einen Ende der Bootsanlegestelle befand sich ein Autowendeplatz. Das Wasser auf der Wisconsin-Seite war zum Teil offen, wegen der Wärme, die das Atomkraftwerk von Prairie Island, ungefähr eineinhalb Kilometer flussaufwärts, erzeugte.
    Zu dieser frühen Stunde war niemand da. Sie stiegen aus, blickten über die Eisfläche aufs offene Wasser, und Cappy wagte sich ungefähr drei Meter hinaus.
    »Wie sieht’s aus?«, rief Barakat, der Angst vor dem Eis hatte.
    »Ich glaube, es ist okay.«
    »Tief?«
    »Denke schon.«
    »Probier’s, wenn du meinst«, sagte Barakat. »Aber lass uns zuerst das Auto wenden, damit wir im Notfall schnell wegkommen.«
    Sie wendeten den Wagen, so dass die Schnauze in Richtung des einen knappen halben Kilometer entfernten Highways zeigte. Dann holte Cappy eine der Granaten aus dem hinteren Teil.
    »Kennst du dich wirklich damit aus?«, fragte er Barakat.
    »Absolut«, antwortete Barakat. »Solange sie gesichert ist, kann nichts passieren.«
    »Nein?«
    »Nein. Du musst sie werfen wie einen Baseball.«
    Sie gingen gemeinsam zum Eis. Barakat blieb am Rand stehen.
    »Geht sie im Wasser nicht aus?«, wollte Cappy wissen.
    »Glaub ich nicht. Das ist anders als bei Streichhölzern.«
    Barakat erinnerte die

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