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Mordsgefluester

Mordsgefluester

Titel: Mordsgefluester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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finden; so eine Spur haben wir gebraucht.«
    »Aber das ergibt keinen Sinn«, flüsterte ich. »Ich kenne sie überhaupt nicht!«
    »Was Stalker tun, ergibt keinen Sinn, basta. Sie steigern sich blitzschnell in Wahnvorstellungen, wobei das Opfer oft nichts weiter verbrochen hat, als höflich zu sein. Dich trifft keine Schuld, und du hättest nichts tun können, um diese Anschläge zu verhindern. Es handelt sich um eine Persönlichkeitsstörung. Falls sie ihr Aussehen so oft ändert, dann ist sie auf der Suche nach sich selbst, wahrscheinlich bist du alles, was sie gern wäre und nicht ist.«
    Das war eine ziemlich klare psychologische Einschätzung. Ich war beeindruckt. »Hey, du bist ja gar kein hirntoter Schönling.« Ich sah zu ihm auf. »Dabei sagen alle, Footballspieler seien doof.«
    Er lachte und tätschelte meinen Hintern, obwohl seine Hand ein wenig zu lang liegen blieb, als dass es als echtes Tätscheln gelten konnte. Auf das Klopfen an der Tür hin senkte er die Hand und trat einen Schritt zurück.
    Forester streckte den Kopf durch den Türspalt, die Stirn von einer tiefen Falte durchfurcht. »Ich habe mit der Stationsschwester gesprochen«, berichtete er. »Sie meint, auf ihrer Station würde keine Schwester arbeiten, auf die diese Beschreibung zutrifft.«
    Wyatt zog ebenfalls die Stirn in Falten und massierte nachdenklich seine Unterlippe. »Möglicherweise arbeitet sie in der Notaufnahme, hat Blair gesehen, als sie eingeliefert wurde, und dann einen kleinen Ausflug auf die Station gemacht. Bestimmt gibt es Überwachungsbänder von den Gängen, die gibt es inzwischen in praktisch jedem Krankenhaus.«
    »Ich rufe den Sicherheitsbeauftragten im Krankenhaus an und erkundige mich.«
    »Wird das nicht riesige Umstände machen?«, fragte ich Wyatt, als Forester wieder zu seinem Telefon abgezogen war.
    Sein Lächeln war dünn. »Kommt darauf an, wie der Sicherheitsbeauftragte geschlafen hat. Und darauf, ob die Vorschriften besagen, dass er mit dem Verwaltungschef Rücksprache halten muss, bevor er uns die Filme zeigt. Und darauf, ob der Verwaltungschef sich wie ein Arschloch aufführt. Falls ja, dann kommt es darauf an, ob wir einen Richter dazu bekommen, einen Durchsuchungsbefehl auszustellen, was an einem Freitagnachmittag heikel werden könnte, und ganz besonders heikel, wenn der Verwaltungschef des Krankenhauses mit ein paar Richtern golfen geht.«
    Guter Gott. Und er war gern Polizist.
    »Muss ich hierbleiben?«
    »Nein, du kannst weiter dein Ding machen. Ich weiß, wo ich dich erreiche. Pass nur auf dich auf.«
    Ich nickte verständnisvoll. Erst als ich im Aufzug nach unten fuhr, entkam mir ein tiefer Seufzer. Ich hatte es so satt, nach weißen Chevrolets Ausschau zu halten, außerdem würde sie, wenn sie halbwegs schlau war – was sie zu sein schien – sowieso den Wagen wechseln. Ein Auto zu mieten war ein Kinderspiel. Wer weiß, vielleicht fuhr sie inzwischen einen blauen Chevrolet.
    Ein eisiger Schauer überlief mich.
    Oder einen beigen Buick.
    Oder sogar einen weißen Taurus.
    Ich hatte mich von der fixen Idee blenden lassen, dass ich sie an ihrem Auto wiedererkennen konnte. Sie konnte jedes beliebige Auto fahren. Möglicherweise war sie mir den ganzen Vormittag gefolgt, und ich hatte es nicht gemerkt, weil ich nach der falschen Autofarbe Ausschau gehalten hatte.
    Sie konnte überall sein.

26
    Ich hatte die Wahl. Entweder wandte ich den Trick an, den Wyatt mir am Vorabend gezeigt hatte, um alle eventuellen Verfolger abzuhängen, und flüchtete mich in Wyatts Haus und verkroch mich dort wie ein Kaninchen in seinem Bau, oder ich wandte denselben Trick an, um mich zu befreien und dann meinen Geschäften nachzugehen. Ich beschloss, lieber meinen Geschäften nachzugehen.
    Warum auch nicht? Ich musste eine Hochzeit auf die Beine stellen. Was konnte sonst noch schiefgehen? Welche Komplikationen konnten meine Aufgabenliste zusätzlich verlängern? Ich musste nicht nur innerhalb von drei Wochen für die Hochzeit bereit sein – eine Hochzeit, für die ich nicht einmal ein Kleid hatte! –, gleichzeitig versuchte mich jemand umzubringen, mein Haus war bis auf die Grundmauern abgebrannt, ich brachte kaum einen Ton über die Lippen, ich musste entscheiden, ob der Mann, den ich von Herzen liebte, meine Liebe genauso ernsthaft erwiderte oder ob ich die geplante Hochzeit absagen musste, und obendrein musste ich irgendwie die Ehe zweier Menschen kitten, deren eigene Kinder dabei gescheitert waren, sie zu einem

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