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Mordsgefluester

Mordsgefluester

Titel: Mordsgefluester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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hinzugewinnen. Dein Schlafzimmer neu einzurichten würde sich für sie auszahlen.«
    »Ich bin nicht gewillt, auch nur einen weiteren Cent zu bezahlen. Zwanzigtausend Dollar!«
    »Sie will kein Geld. Sie ist nicht die Böse. Es gibt hier keine Bösen.«
    »Ach, Scheißdreck.«
    Wenn ich hätte lachen können, hätte ich gelacht. Wir sahen einander in vollkommener Übereinstimmung an.
    »Na schön, ich rufe ihn heute Abend an.« Sie seufzte. »Ich werde mich entschuldigen. Ich bin ein Adler, er ist ein Pinguin. Er kann nicht fliegen. Kapiert.«
    »Ich habe ihm ein Möbelstück gezeigt, das Mr Potts gerade restauriert, einen riesigen Kleiderschrank. Mr Potts hat ihm erzählt, dass er schon gut sechzig Stunden daran gearbeitet hat. Jazz wird sich nie mit Möbeln auskennen, aber vielleicht weiß er von nun an eher zu schätzen, wie viel Arbeit du in euer Schlafzimmer gesteckt hast.«
    »O Gott, Blair, danke.« Sie packte mich und schloss mich erneut in die Arme. »Ich hoffe, dass wir das irgendwann auch selbst geklärt hätten, aber du hast den Prozess eindeutig beschleunigt.«
    »Ihr habt nur jemanden gebraucht, der das Problem von außen betrachtet«, erklärte ich bescheiden.

27
    Weil mir das lange Reden auch noch das letzte bisschen Stimme zu rauben drohte, hielt ich an einer Apotheke und kaufte eine Packung Erkältungssalbe, weil ich den Tipp ausprobieren wollte. Ich würde zwar wie ein Hustenbonbon riechen, aber falls das Zeug meinem Hals half, war es mir egal, ob ich stank wie ein Eukalyptuswald. Ich hatte vor, an diesem Abend die große Aussprache mit Wyatt zu führen, dabei wäre es ganz günstig, wenn ich, kurz gesagt, sprechen konnte.
    Ich war unterwegs zu einem dritten Stoffladen, als Wyatt auf dem Handy anrief und mich auf die Polizeistation beorderte. Er sprach im Lieutenant-Modus; sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass dies ein Befehl und keine Bitte war.
    Frustriert kehrte ich um. Dabei vergaß ich nicht, in den Rückspiegel zu schauen, ob einer der Wagen hinter mir ebenfalls umdrehte. Aber das tat keiner.
    Ich würde diese Hochzeit auf keinen Fall rechtzeitig auf die Beine stellen. Fortuna meinte es nicht gut mit mir. Das hatte ich inzwischen akzeptiert. Ich würde keinen Stoff für mein Hochzeitskleid finden, eine Hochzeitstortenbäckerin würde sich genauso wenig auftreiben lassen, der Caterer würde die Flucht ergreifen, und all die Seidenblumen, die eigentlich durch den Spalierbogen gewebt werden sollten, würden von einer geheimnisvollen Seidenblumenkrankheit befallen und dahinwelken. Wyatt hatte noch nicht einmal angefangen, den Spalierbogen abzuschleifen und zu lackieren. Eigentlich konnte ich mir das ganze nervenaufreibende Gehetze sparen und schlicht kapitulieren.
    Doch dafür stand viel zu viel auf dem Spiel. Entweder würde ich diese Sache durchziehen, oder ich würde mich in einer Drive-in-Kapelle in Las Vegas wiederfinden. Falls wir heiraten würden.
    Das machte mich noch irre.
    Als ich in der Zentrale ankam, stand Detective Forester auf dem Parkplatz. Offenbar hatte er mich erwartet, denn er sagte: »Sie fahren mit mir zum Krankenhaus. Wir haben die Erlaubnis bekommen, die Fotos und die Überwachungsfilme anzusehen, falls es noch welche gibt. Der Sicherheitsbeauftragte im Krankenhaus ist im Moment dabei, das zu überprüfen.«
    Auf dem Beifahrersitz seines Dienstwagens stapelten sich Notizbücher, Akten, Berichte, ein Klemmbrett, eine Flasche Allzweckreiniger und anderer offizieller Kram. Ich rätselte, wozu er den Allzweckreiniger brauchte, fragte aber nicht. Stattdessen hob ich den ganzen Stapel hoch, ließ mich auf dem Sitz nieder und nahm alles auf meinen Schoß, während ich den Gurt anlegte. Die Akten sahen interessant aus, leider hatte ich keine Zeit, sie zu studieren. Vielleicht musste er zwischendurch anhalten und tanken oder so; dann könnte ich einen kurzen Blick hineinwerfen.
    Im Krankenhaus erkundigte er sich namentlich nach dem Sicherheitsbeauftragten, und wenige Minuten später begrüßte uns ein kleiner, schlanker Mann zwischen vierzig und fünfzig mit kurz geschorenem Haar und der straffen Haltung eines ehemaligen Soldaten.
    »Ich bin Doug Lawless, der Sicherheitsbeauftragte«, sagte er und gab uns nacheinander knapp und energisch die Hand, während Forester sich selbst und mich vorstellte. »Gehen wir in mein Büro, Ms Mallory, dort können Sie erst die fraglichen Fotos und danach nötigenfalls das Überwachungsband ansehen.«
    Wir folgten Lawless in ein Büro, das

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