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Mordsgefluester

Mordsgefluester

Titel: Mordsgefluester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Bewegung am Türrahmen. Die Bewegung erstarb. Niemand trat ins Zimmer.
    »Aber ich habe mit keinem davon geschlafen«, merkte ich an. »Für mich ist das warten.«
    Wyatt trat immer noch nicht ins Zimmer. Er blieb hinter der Tür stehen und lauschte. Ich wusste, dass er es war; ich hatte mir ausgerechnet, dass er mich gegen Mittag besuchen würde, falls er sich freinehmen konnte. Der Mann steht absolut auf Detektivspielchen; er ist so durch und durch Polizist, dass er einfach lauschen musste, um festzustellen, ob wir etwas Interessantes erzählen würden.
    Ich fing Sianas Blick auf, kniff die Augen halb zusammen und nickte zur Tür hin. Sie grinste kurz und sagte dann: »Du hast doch immer erzählt, dass du auf sein SPS aus warst.«
    Das hatte ich zwar nicht, aber der Ehrenkodex für die Südstaatenlady verlangt, dass Lauscher männlichen Geschlechts ordentlich was um die Ohren bekommen sollen. Sianas schlagfertige Reaktion begeisterte mich. »O ja, sein SPS hat mich von Anfang an interessiert. Ich wollte unbedingt Zugriff darauf bekommen.«
    »Es ist bestimmt beeindruckend.«
    »Allerdings, aber die Reaktionsgeschwindigkeit ist genauso wichtig. Was nützt dir ein großes SPS, wenn es nicht das tut, was du willst – das ist wie bei einer Bank.«
    Sie unterdrückte ein amüsiertes Schnauben. »Ich bin auch auf der Suche nach einem geeigneten SPS. Ich sehe keinen Grund, warum ich mich nicht in einen Mann verlieben sollte, der eines vorzuweisen hat und meinen Ansprüchen gerecht wird.«
    »Ich auch nicht. Ich – komm rein«, unterbrach ich mich, als ich Wyatts knappes, verspätetes Türklopfen hörte. Er schob die Tür ganz auf und trat mit fester, verschlossener Miene ein. Vor Zorn glühten seine grünen Augen noch heller, und ich musste mir ein Lachen verkneifen. Wir waren noch nicht wirklich lange zusammen, aber es war von Anfang an nicht leicht gewesen, ihn einzuseifen.
    Siana erhob sich lächelnd. »Super«, sagte ich. »Ich muss mir sowieso die Beine vertreten. Ich gehe hinunter in die Cafeteria und esse einen Happen. Soll ich dir etwas mitbringen?«
    »Nein, ich brauche nichts«, knurrte er. »Danke.« Das Danke kam deutlich verspätet. Wyatt war wütend, und er war fest entschlossen, die Wahrheit über sein SPS aus mir herauszupressen, sobald Siana uns allein gelassen hatte. Anders als die meisten Männer hatte er keine Angst vor einem Streit, und dass ich eine Gehirnerschütterung auskurieren musste, bedeutete nicht, dass er Gnade walten lassen würde.
    Er drückte die Tür hinter ihr ins Schloss, ohne das ironische Augenzwinkern zu bemerken, das sie mir zuwarf, als sie durch den Spalt schlüpfte. Dann stapfte er an mein Bett, ganz der aggressive, bedrohliche Macker. Seine dunklen Brauen waren finster zusammengezogen, und sein wütender Blick versuchte mich festzunageln.
    »Also gut«, sagte er betont ruhig. »Und jetzt erzählst du mir haarklein, inwiefern du nur an mir interessiert warst, um Zugriff auf mein SPS zu bekommen.«
    In meinem Kopf tanzten die Worte Wyatt und vernaschen, und ich merkte, wie meine Wangen rosa anliefen. Ja, das klappte wirklich jedes Mal. War es nicht toll, das zu wissen? Ich wand mich vor Lust. »Ach, das hast du gehört?« Ich wandte den Blick ab und versuchte nach besten Kräften, schuldbewusst zu wirken.
    »Allerdings.« Sein Ton war grimmig. Er packte mich am Kinn, doch meinen Kopf zog er nicht herum, weil er zwar wütend war, aber darüber nicht vergessen hatte, dass ich eine Gehirnerschütterung hatte, allerdings gab er mir deutlich zu verstehen, dass ich ihn ansehen sollte. Ich stellte mich seinem wütenden Blick und sah ihn mit großen Augen an.
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich nur an deinem SPS interessiert war.«
    »Aber du wolltest Zugriff darauf haben.«
    Ich klimperte mit den Wimpern, weil ich den Eindruck hatte, dass es Zeit war, ihm einen kleinen Tipp zu geben. »Und zwar nach Lust und Laune. Ich dachte, das hättest du gewusst.«
    »Woher hätte ich das wissen sollen?« Seine Stimme wurde dunkel wie eine Gewitterwolke kurz vor dem Platzregen. »Ich –« Dann verstummte er, registrierte die klimpernden Wimpern und den großen Unschuldsblick und sah mich mit schmalen Augen an. »Was zum Teufel ist ein SPS?«
    Ich riss die Augen noch weiter auf und genoss den Augenblick. »Dein Spermienproduktionssystem.«

6
    Er stakste davon und stellte sich mit dem Rücken zu mir ans Fenster, wo er, die Hände in die Hüften gestemmt, tief und beherrscht durchatmete. Ich schaute

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