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Mordsgefluester

Mordsgefluester

Titel: Mordsgefluester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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hin, wenn du weißt, wer es ist. Sonst schaltest du den Anrufbeantworter ein.«
    Gott sei Dank kamen keine weiteren Anrufe, und er war schon in zwölf Minuten da, nicht dass ich auf die Uhr gesehen hätte oder so. Zwölf Minuten waren immerhin so lang, dass ich mich zu fragen begann, ob ich überreagiert hatte, ob mich der Vorfall auf dem Parkplatz zusammen mit dem Hochzeits-Ultimatum möglicherweise an den Rand des Nervenzusammenbruchs getrieben hatte. Ehrlich gesagt begann ich mich paranoid zu fühlen. Telefonstreiche waren nichts Neues für mich, doch noch nie hatte ich mich gefragt, ob mir jemand tatsächlich ans Leder wollte.
    Ich empfing Wyatt an der Tür und sank in seine Arme. »Ich habe mir das alles durch den Kopf gehen lassen«, sagte ich in seine Schulter, »und ich glaube, dass mir möglicherweise der Stress zusetzt, den du mir mit deiner Deadline gesetzt hast.«
    Er blieb nicht einmal stehen, sondern schob mich behutsam ins Haus zurück. »Ich bin noch nicht durch die Tür, und schon ist es meine Schuld.«
    »Nein, es war von Anfang an deine Schuld, aber du erfährst es erst jetzt.«
    Er schloss die Haustür und verriegelte sie. »Willst du damit sagen, du glaubst, dass du überreagiert hast?«
    Es gefiel mir nicht, wie er es ausdrückte, obwohl ich insgeheim das Gleiche gedacht hatte. Überreagieren klingt so … unreif. »Ich bin gestresst«, korrigierte ich. »Nicht nur, weil mich um ein Haar ein Auto überfahren hätte, sondern auch, weil ich angeschossen, in einen Autounfall verwickelt, von diesem Schwachkopf Jason mit vorgehaltener Waffe entführt und zuletzt um ein Haar noch mal von seiner schwachköpfigen Frau erschossen wurde … Es ist, als würde ich inzwischen damit rechnen, dass mir solche Dinge zustoßen.«
    »Du glaubst also nicht mehr, dass sie › Zu schade, dass ich dich nicht erwischt habe‹ gesagt hat?« Er hielt mich immer noch in den Armen, aber gleichzeitig studierte er mit leicht zusammengekniffenen Augen mein Gesicht, so als wollte er jede kleine Gefühlsregung mitbekommen.
    Das konnte ich schlecht behaupten, denn ich glaubte sehr wohl, dass sie genau das gesagt hatte. »Ich glaube, dass sie sich verwählt haben oder dass es ein Telefonstreich gewesen sein könnte – entweder das, oder Jasons schwachsinnige Frau ist wieder durchgeknallt und versucht auf ein Neues, mich unter die Erde zu bringen.«
    Okay, so leicht lässt sich eine Paranoia also nicht überwinden.
    »Wenn du glaubst, dass du damit eine Fristverlängerung aushandeln kannst, dann vergiss es.« Seine Augen wurden noch schmaler.
    Ich sah finster und wirklich wütend zu ihm auf. Ich hatte grässliche Ängste ausgestanden, und obwohl ich es inzwischen für wahrscheinlicher hielt, dass der Anruf keinen ernsten Hintergrund hatte, so hatte ich doch keine Sekunde daran gedacht, ihn zu verwenden, um eine Fristverlängerung auszuhandeln. Er hatte mich mit seiner verdammten Deadline herausgefordert; auf gar keinen Fall würde ich jetzt feige einknicken. Ich würde diese Hochzeit organisieren, selbst wenn ich wie eine Fünfzigerjahre-Horrorfilmmumie in einem Rollstuhl und mit einer Schleppe aus ausgeleierten Verbänden vor den Altar geschoben werden musste.
    »Habe ich dich um eine Fristverlängerung gebeten?« , fuhr ich ihn an und löste mich dabei ein bisschen zu abrupt aus seinen Armen, was mein Schädel mit einem wütenden Pochen quittierte.
    »Du hast dich jedenfalls oft und lange über mein Ultimatum beschwert.«
    »Das ist etwas ganz anderes! Diese Hochzeit wird stattfinden, und wenn es mich umbringt!« Und er würde bis an sein Lebensende vorgehalten bekommen, was ich dafür an Ärger und Schwierigkeiten auf mich genommen hatte. So läuft der Hase nämlich. Warum sollte ich diesen Vorteil nur wegen einiger Schürfwunden und einer Gehirnerschütterung aus der Hand geben? Nicht dass es ihn stören würde, das vorgehalten zu bekommen, in der Beziehung ist er eigensinnig, aber er würde es trotzdem bei jedem Streit zu hören bekommen.
    Ich piekte ihn in die Brust. »Nur eines könnte verhindern, dass wir in vier Wochen heiraten –«
    »In drei Wochen und sechs Tagen.«
    Ich durchbohrte ihn mit meinem Blick. Verflucht noch mal, er hatte recht. »Vier Wochen« klang so viel länger als »drei Wochen und sechs Tage«, obwohl zwischen beiden nur ein Tag lag. Die Zeit zerrann mir zwischen den Fingern. »– und das ist, dass du mit deinem Kram nicht fertig wirst.«
    »Meinem Kra –«, setzte er an, dann meldete sich die

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