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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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im Club vorgeht und mit mir - hast du sie aufgegeben?«
    »Im Gegenteil. Ich stecke fest. Das ist alles. Die Sachen, die du mir erzählt hast, sind so ungefähr die letzten Teile, die ich brauche.«
    »Selbst, wenn ich dich liebe, du machst mich rasend mit deinen Andeutungen«, sagte Dawn zu ihm.
    »Sobald ich sicher bin, hörst du alles. Immerhin, Liebste, ist eine Person - du -, die aus der Hüfte in alle Richtungen schießt, genug.« Er lachte. »Kann ich vorbeikommen? Ich würde dich gerne sehen.«
    Sie zögerte. Sie fühlte sich völlig kaputt. Es war kein guter Tag gewesen. »Lieber nicht. Es hat nichts mit meinen Gefühlen für dich zu tun, ja?«
    »Wenn du es sagst.«
    »Ich sehe dich morgen im Club. Heute wäre ich keine gute Gesellschaft.«
    »Mach’s, wie du willst. Freue mich darauf, dich zu sehen. Au revoir, ma chère.«
    Nachdem sie aufgelegt hatte, ertappte sie sich dabei, wie sie lautlos einen kurzen Satz vor sich hersagte. Wie eine Litanei oder wie Brocken von der Gebetsmühle: Vertraue Jeff. Vertraue Jeff. Vertraue Jeff. Er sagte, er liebe sie! Und sie hatte es auch gesagt. Es schien wahr zu sein. Es mußte gesagt werden. Wenn nur ihr Leben nicht so durcheinander wäre. Wenn sie nur nicht bedroht worden wäre. Sie hätte auf das Geschenk der Liebe mit entsprechender Leidenschaft reagieren können. Das Telefon klingelte. Karl. Er wurde über Nacht im Gefängnis behalten. Ein Mitgefangener hatte ihm gesagt, er könne ein Telefonat führen. Die einzige Person, der er vertraute, war Dawn. Was sollte er tun?
    »Nimm dir einen Anwalt!«
    »Ich kenne keinen.« Er klang elend. »Sie haben jedes schmutzige Ding von vor Jahren ausgegraben. Sie hören nicht auf, es mir vorzuhalten. Dieser Hurensohn Morgan. Sagt, ich hab dich nach Maine geschleift und Spiele mit dir getrieben. Versucht zu behaupten, ich habe die vier Leute -«
    »Er versucht nur, seine Arbeit zu machen. Du solltest es nicht so schwer -«
    »Ich möchte ihm eine reinhauen! Er hört nicht auf, auf mir herumzuhacken...«
    Plötzlich war sie besorgt um ihn. Auch wenn sie ihn nicht liebte, fühlte sie Zärtlichkeit für seine Anteilnahme und seine Freundlichkeit. »Karl, verlier nicht die Kontrolle. Das fehlt gerade noch. Das gäbe ihnen einen Grund, dich länger dazubehalten. Ich werde meinen Anwalt anrufen und sehen, ob er nicht jemanden finden kann, der dir hilft.«
    Milt Glassman war nicht zu Hause. Dawn hinterließ eine Nachricht auf seinem Anrufbeantworter. Dann lief sie in ihrem Apartment hin und her. Sie konnte nicht schlafen, solange sie Karl nicht geholfen hatte. Ungefähr um Mitternacht klingelte das Telefon wieder. Sie griff nach dem Hörer. »Milt?«
    Eine entfernte Stimme, gedämpft und entstellt: »Vielleicht geben wir dir noch zwei Tage, Dawn Gray. Zwei Tage.«
     

  Peter war im Clubbüro, als Dawn total übernächtigt eintraf. Sie hatte keine Lust, mit dem Mann allein zu sein. Sie vergewisserte sich, daß Officer Ruiz sie genau im Blickfeld hatte. Dann ging sie hinein. Peter bewegte sich hastiger als sonst. Er war offensichtlich beunruhigt. Als sie ihn fragte, was ihm zu schaffen mache, tat er es mit »Geschäft, Geschäft!« ab. Sie sagte, sie hätten nicht mehr viel Geschäft übrig. Er mußte sich Kettys Hochrechnungen angesehen haben. So wie sie. Wovon redete er? Und wann setzte er sich lange genug still hin, damit sie die Einzelheiten, was die Schließung des Clubs anging, besprechen und ihren ohnehin schon beträchtlichen Verlust auf ein Minimum reduzieren konnten. »Vor dem Morgengrauen ist es immer am dunkelsten«, sagte er.
    »Naja, gerade jetzt ist es verflucht dunkel!« sagte sie.
    Angesichts dessen, wie sie über ihn dachte, war ihr nicht danach, die letzte Morddrohung mit ihm zu diskutieren. Falls er der Anrufer gewesen war, wollte sie ihm nicht die Genugtuung gönnen zu erfahren, wie durcheinander sie war. Sie betrachtete sein kantiges Gesicht. Neue Falten. In jede Einzelheit seiner Erscheinung interpretierte sie jetzt Gemeinheit. Wegen seines seltsamen Benehmens und wegen Detective Morgans Eröffnungen, daß Peter ein Schwindler gewesen sei, hatte ihr Partner in ihren Augen noch nie so schlecht dagestanden. Sie fragte sich, ob es klug war, in seiner Nähe zu sein. Sie schielte zur offenen Tür. Dort stand Officer Ruiz. Sie hatten Karl über Nacht dabehalten. Er konnte also den Drohanruf nicht gemacht haben. Letzte Nacht hatte sie den großen Mann fast völlig auf ihre Alliiertenliste gesetzt. Dann dachte sie, sie

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