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Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Kuchenblech an seinen gemütlichen kleinen Couchtisch und begann gierig zu spachteln.
    Wer hat eigentlich den Käsekuchen erfunden, fragte er sich, während er munter vor sich hinkaute. Man sollte diesem genialen Menschen auf jeden Fall das Bundesverdienstkreuz verleihen. Er hätte es auf jeden Fall verdient. Die einzigartige Kombination aus festem Boden und Quark, aus Zucker und Mehl und Eiern und was noch so alles darin sein mochte, war einfach fantastisch. Vielleicht buk er eines Tages selbst mal einen Käsekuchen. Ein Stück Unabhängigkeit wäre damit auf jeden Fall gewonnen. Das hieß, er könnte es zumindest mal versuchen, und wenn Monika ihm dabei half, könnte sogar etwas daraus werden.
    Seine Teilzeitfreundin war eine vorzügliche Köchin, was auf der einen Seite eine angenehme Sache war. Andererseits brachte es Max, was eigene Kochversuche betraf, aber keinen Schritt voran. Ab und zu fand deshalb sogar eine Auseinandersetzung in seinem Kopf statt. Nichts Weltbewegendes, aber immerhin machte er sich Gedanken darüber. Denn zum einen wäre er manchmal wirklich gern unabhängiger, was die Punkte Essen und Essenszubereitung betraf. Doch war das andererseits angesichts der Vielzahl an guten Geistern um ihn herum wirklich nötig? Frühstück bekam er oft bei Monika und manchmal auch ein leckeres Mittag- oder Abendessen. Die Wurst für den kleinen Hunger zwischendurch holte er sich bei Anton, und wenn es um Kuchen oder Gulasch mit Nudeln ging, war Frau Bauer für ihn da. Wozu sollte er da also noch selbst kochen lernen? Jetzt, mit über 50 Jahren. Und außerdem, so gut wie seine Nachbarin mit ihrer lebenslangen Backerfahrung würde er seinen eigenen Käsekuchen bestimmt nicht hinkriegen. Da lohnte es sich doch gar nicht, dass man ein Kochbuch auch nur aus dem Regal nahm.
    »Nein, nein. Das ist schon alles gut so, wie es ist«, murmelte er leise vor sich hin. »Jeder Mensch soll sich im Leben auf seine Stärken besinnen, und meine Stärke ist nun mal die Aufklärung von Verbrechen und nicht die Zubereitung von Essbarem.«
    Er ließ ein letztes Stück für später übrig und streckte sich satt und zufrieden auf seiner Couch aus. Nach wenigen Minuten schlief er ein.
    Erst um halb vier wachte er wieder auf. Herrschaftszeiten, Raintaler. Jetzt hast du glatt den ganzen Nachmittag verpennt. Es gibt zwar Fälle, die lösen sich im Schlaf, aber dieser hier sicher nicht.

8
    »Und Ihnen ist ganz sicher niemand aufgefallen gestern Abend?«
    Die üppige Breznverkäuferin hinter ihrem Verkaufstisch seitlich des Haupteingangs zum Bierzelt schüttelte den Kopf. »Nein, sicher nicht«, erwiderte sie. »Was glauben denn Sie? Hier gehen jeden Tag Hunderttausende von Menschen vorbei. Da schaut man gar nicht mehr hin, weil man sonst noch ganz blöd im Kopf wird.«
    »Mist«, meinte Max. »Ich hätte gedacht, dass so ein Mensch wie der Ermordete sogar hier auf der Wiesn auffällt. Einen so kräftig gebauten Riesen mit rosa Karohemd und Lederhosen sieht man nicht alle Tage.«
    »Ich habe den aber wirklich nicht gesehen«, beharrte sie und zeigte auf das Bild von Schorsch auf Max’ Handy.
    Es war eine Aufnahme des Toten aus dem Leichenschauhaus. Franz hatte sie ihm vorhin per SMS zugeschickt.
    »Außerdem muss ich jetzt weiterarbeiten«, fügte sie hinzu.
    »Ja, ja. Schon recht, gute Frau. Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Auf Wiederschauen.«
    Max sah sich nachdenklich um. Mit den Brotzeitständen in den kleinen Holzhütten vor dem Zelt war er durch. Keiner der Verkäufer konnte sich an Schorsch Huber oder seinen Mörder erinnern. Herrschaftszeiten. Wen kannst du denn noch fragen? Aber natürlich. Die Wachleute. Du bist vielleicht eine Schlafmütze, Raintaler. Wenn jemand etwas gesehen haben könnte, dann die. Die sind doch überall und kriegen alles mit. Logisch.
    Er näherte sich den beiden Männern in schwarzer Uniform, die sich rechts neben dem Zelteingang postiert hatten. »Grüß Gott, die Herren. Raintaler mein Name. Ich bin Privatdetektiv«, stellte er sich vor und zeigte ihnen seinen Ausweis. »Ich ermittle wegen des Mordes, der gestern Abend hier hinter dem Zelt stattgefunden hat.«
    »Grieße. Was sagen?« Der Größere von beiden gab sich alle Mühe, die drei Worte einigermaßen verständlich herauszubringen. Sein starker Akzent klang hart. Offenbar kam er von irgendwoher aus dem Osten.
    »Hier toter Mann. Gestern. Du wissen?«, wiederholte Max eine gute Spur lauter, so als hätte er es mit einem

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