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Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Prinzessin Therese veranstaltet hat, Max?«, fragte ihn sein gutgelauntes, von sich selbst überzeugtes Gegenüber.
    »Logisch. Deswegen heißt der riesige Platz, auf dem die Bierzelte hier stehen, ja auch Theresienwiese. Und weil die Hochzeit am Namenstag des Königs Max stattfand, wurde aus den ›Festen im Oktober‹ irgendwann das ›Oktoberfest‹.« Max machte ein Gesicht, als hätte er gerade souverän den Unter mit seinem Ober gestochen. Ich lasse mir doch nicht von einem Ösi die Münchner Geschichte erklären. Noch dazu von einem Verdächtigen in einem Mordfall. Wo kommen wir denn da hin?
    »Genau. Und am Anfang gab es auch noch gar keine Bierzelte, sondern bloß ein paar Stände, vor denen man im Freien Bier trinken konnte.« Seeberger legte gleich noch einen höheren Ober drauf.
    »Und sein von daheim mitgebrachtes Huhn konnte man sich damals auch hier draußen grillen lassen.« Max grinste stolz wie ein Gockel. Gewonnen! Das war hundertprozentig der höchste Trumpf. Darauf würde dem selbstverliebten Mimen garantiert nichts mehr einfallen.
    »Wirklich? Das hab ich nicht gewusst.« Hannes Seeberger grinste ebenfalls.
    »Wirklich«, bestätigte Max. »Das war so. Ein Freund im Stadtmuseum hat mir das einmal erklärt. Der kennt sich da aus wie sonst niemand. Und das Bier damals war auch ein ganz besonderes.«
    »Freilich. Aber erst ab 1872. Ab dann gab es nämlich das echte Wiesnmärzen. Das war noch ein gescheites Bier. Nicht zu vergleichen mit der Einheitssuppe, die sie uns heutzutage vor die Nase stellen.« Seeberger, der mit diesem Beitrag sein Gesicht gewahrt hatte, hob seinen Krug und stieß mit Max auf die gute alte Zeit an.
    »So schlecht schmeckt es aber auch wieder nicht, das Bier der Neuzeit«, meinte Max, nachdem sie getrunken hatten. »Und einen anständigen Rausch bekommt man allemal davon.«
    »Hallo, Max. Bist du das? Das ist ja ein Zufall!« Die wunderschöne dunkelhaarige Bellina stand wie aus dem Nichts neben ihrem Tisch und lächelte auf Max herab. Ihr Glanz überstrahlte sogar noch den von Seebergers Susanna, was er stolz zur Kenntnis nahm.
    »Ja, Bellina. Was machst du denn schon wieder hier im Bierzelt?«
    Erstaunt und erfreut zugleich blickte er zu der attraktiven Halbitalienerin von gestern hinauf.
    »Das Gleiche könnte ich dich auch fragen, Herr Exkommissar.« Sie grinste frech.
    »Komm doch mit an unseren Tisch. Ich bin mit Mariella und ein paar Leuten von unserem Campingplatz da«, fuhr sie fort. »Eine lustige Truppe. Ein Italiener und zwei Australier und drei australische Mädels. Und dein Freund Josef ist auch dabei. Er und meine kleine Schwester scheinen sich gut zu verstehen.«
    »So, so, der alte Torwart Josef und die junge Mariella. Wenn das mal gut geht.« Max hob seinen Zeigefinger und schüttelte ihn.
    »Na ja, aber wenn das so ist, komme ich selbstverständlich mit«, meinte er dann. »Ihr seid mir doch nicht böse, Hannes? Das ist eine Freundin von mir, und sie sitzt mit anderen Freunden auch hier im Zelt.« Hier komme ich im Moment eh nicht weiter. Am besten ist es wirklich, wenn sich Franzi den Burschen noch einmal gründlich vornimmt. Vielleicht hat er vor der Polizei mehr Respekt als vor einem kleinen Privatdetektiv und verplappert sich. Er legte Hannes die Hand auf den Unterarm.
    »Wir sind überhaupt nicht böse, Max. Wir werden demnächst sowieso ins Hippodrom und dann noch zum Käfer schauen. Oder umgekehrt.« Hannes lächelte selbstverliebt wie gehabt.
    »Ja, also dann …« Max erhob sich. »Hat mich gefreut, euch kennengelernt zu haben. Danke für das Bier. Servus.«
    »Nichts zu danken. Servus, Max.«
    Ja, so war das halt einmal auf der Wiesn. Andauernd lernte man neue Leute kennen oder man traf alte Bekannte. Oder Verdächtige. Eigentlich wollte Max nach der Maß gleich mit seinen Ermittlungen weitermachen. Aber wenn eine so wunderschöne Frau wie Bellina einen bat mitzukommen, durfte man als Mann von Welt aus Thalkirchen doch auf keinen Fall Nein sagen. Das gebot allein die Höflichkeit, und saublöd wäre es außerdem gewesen. Er würde sich eine Weile dazusetzen. Wegen Schorsch herumfragen konnte er auch später noch. Und wer weiß? Vielleicht war es ja ein Wink des Schicksals, dass er seinen Wiesnflirt von gestern gleich heute hier wiedergetroffen hatte.

9
    »Und das hier ist der Englische Garten«, erklärte Max. »Die grüne Lunge Münchens sozusagen. Hier habe ich mich damals als Jugendlicher oft herumgetrieben, vor allem, wenn ich Schule

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