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Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Schorschs Schwester anzurufen. Der junge Italiener und die beiden australischen Jungs blieben verschollen. Genauso wie ihre gemeinsame blonde Freundin im Dirndl, und wie der Wiesnsputnik James und die drei Australierinnen, die sich irgendwann mit ihm zu den Karussells aufgemacht hatten.

12
    Der Immobilienfürst ist tot. Endlich. Hat er etwa gedacht, er könne mich allen Ernstes ungestraft so behandeln? So unverschämt und respektlos, wie er es getan hat? Was meinte er denn, mit wem er es zu tun hatte? Mit einem Deppen? Da hat sich der großspurige Herr Huber aber sauber verrechnet. Jetzt sieht er ja, wohin ihn seine Überheblichkeit gebracht hat, das heißt, falls er da, wo er jetzt ist, überhaupt noch etwas mitkriegt. Auch egal. Tatsache bleibt, er ist nicht mehr unter uns, und das ist gut so.
    Von einem Maßkrug in die ewigen Fischgründe der Immobilienhaie geschickt. Mit einem einzigen Streich überraschend aus seinem großkotzigen Dasein gerissen. Das hat er jetzt davon. Genau so sollte es sein. Und nicht anders. Die Frage nach dem Warum stellt sich in seinem Fall gar nicht. Er hat es verdient wie kein anderer. Das ist alles. Punktum. Er hat doch nur gelogen, betrogen, bestochen und geklaut, wo es ging. Doch jetzt ist er an den Falschen geraten, an mich, und hat dabei seinen Meister gefunden.
    Klar, nach außen hat er immer den makellosen Saubermann gegeben. Aber wer nur einmal näher mit ihm zu tun hatte, der wusste danach verdammt genau, was für einer er wirklich war: ein mieses Dreckschwein und sonst gar nichts. Der gute Mann kannte keine Freundschaft und so etwas wie Mitleid oder Solidarität mit anderen schon dreimal nicht. Er war nur auf der Suche nach seinem eigenen Vorteil, die lebendig gewordene Inkarnation des Egoisten schlechthin, eiskalt, berechnend und hinterfotzig wie eine Klapperschlange. Aber dann dieses pseudogütige Großvaterlächeln im Gesicht. Dieses verdammte eingefrorene Lächeln. Aber auch damit ist jetzt Schluss, ein für alle Mal. Du hast endgültig ausgelächelt, Huber.
    Und wie schamlos er gelogen hat. Doch nun ist alles gut. Er hat die Rechnung für das, was er getan hat, präsentiert bekommen und mit seinem Tod bezahlt. Tja, so ist das nun einmal. Wer sehr hoch steigt, der fällt besonders tief.
    Der Fürst ist tot, was für eine tiefe Befriedigung, welche Befreiung. Es lebe das Leben ohne ihn. Ich werde es ab sofort genießen wie nie zuvor, ohne die geringste Sorge, dass sie mich jemals für seinen Tod einsperren werden. Denn sie werden mich nicht erwischen, dazu bin ich zu klug. Das werden sie schon noch merken, sobald sie ihre vergebliche Jagd nach seinem Mörder abblasen müssen. Diese lächerlichen Schergen der Macht. Nichts als hirnlose Marionetten. Pah!

13
    »Ja, da schau her. Hier geht’s ja zu wie auf dem Stachus.« Max staunte nicht schlecht, als er vor dem Eingang zum Campingplatz aus dem Taxi stieg. Das weitläufige Areal war hell erleuchtet. Hunderte von Neuseeländern, Australiern, Italienern und Russen liefen wild durcheinander. Es herrschte eine Geräuschkulisse wie vorhin im Bierzelt. Und das mitten in der Nacht. Die armen Anwohner.
    »Bei dem Radau kann doch kein Mensch schlafen«, fuhr er fort.
    »Wahnsinn. Nicht wahr? Schlafen muss man hier auch nicht.«
    Bellina, die mit ihrer Bemerkung wohl ausschließlich auf die hier übernachtenden Gäste abzielte und die Nachbarschaft dabei völlig außer acht ließ, grinste über beide Wangen. »Hier ist jede Nacht eine Riesenparty«, fügte sie begeistert hinzu.
    »Und was sollen wir hier?« Max schüttelte ratlos den Kopf. Das ist ja schrecklich. Da werde ich garantiert nicht alt, dachte er.
    Was war nur aus der guten alten Gemütlichkeit geworden? Ein sauberes Remmidemmi auf der Wiesn war in Ordnung. Aber musste es dann auf dem Zeltplatz unbedingt noch ärger weitergehen? Was war denn daran noch lustig oder romantisch? Oder fand die Romantik heute wirklich nur noch im Film statt, und im Fernsehen und in Büchern? Bloß nicht mehr im wahren Leben? Es sah ganz so aus.
    »Party feiern!«, krähte Mariella und warf die Arme nach oben. »Party, Party, Party! Da hinten kann man zum Beispiel Mitglied im ›club onehundred‹ werden.«
    »Aha. Und was muss man dazu tun?«, wollte Josef wissen.
    »Zwei Flaschen Korn oder Obstler um die Wette austrinken«, erwiderte sie, als würde sie eine Sportveranstaltung anmoderieren.
    »Was? Und das machen hier wirklich welche? Noch nach der Wiesn?«
    Max und Josef schauten zuerst auf

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