Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)
James-Bond-Gesicht auf.
»Ach, wirklich?« Na also, Mariella. Hast du doch den Richtigen erwischt. Er ist total nett, sieht gut aus und reich ist er auch noch. Bingo. Zufrieden mit sich und der Welt grinste sie in die sternenklare, laue Herbstnacht hinein.
Der schnauzbärtige Keeper des FC Kneipenluft begab sich in seine Küche und kam kurz darauf mit einer Flasche Champagner und vier Gläsern zurück. »Zur Feier des Tages und auf unsere wunderschönen Damen aus dem sonnigen Süden«, schnurrte er galant, während er einschenkte.
Zwei wunderschöne smaragdgrüne Augenpaare blickten ihn dankbar lächelnd an.
»Pst! Habt ihr das auch gehört?« Max legte seinen Finger an den Mund, um ihnen zu bedeuten, leise zu sein.
»Was denn?«, flüsterte Bellina.
»Da hat doch jemand geschnarcht. Ganz in der Nähe.«
»Bist du dir sicher?« Josef fragte sich, ob sein Freund und Vereinskamerad beim FC Kneipenluft wieder mal einen seiner Scherze machte.
»Ganz sicher«, raunte Max. »Es kam von da hinten im Garten. Hast du mehr Licht?«
»Na klar, ich kann das ganze Gründstück ausleuchten. Brauchst du eine Waffe?«
»Irgendein großer Knüppel wäre nicht schlecht. Das können alle möglichen schrägen Typen sein. Ganz nackt möchte ich da lieber nicht dastehen.«
»Sollen wir dir helfen?«, fragte Bellina fast unhörbar.
»Nein. Du und deine Schwester, ihr geht besser ins Haus, bis die Luft wieder rein ist. Aber unauffällig. So als wäre nichts«, murmelte Max leise.
Josef brachte ihm seinen Baseballschläger und ging wieder hinein, um die Gartenbeleuchtung einzuschalten. Als er den Schalthebel betätigte, erstrahlte das gesamte Grundstück in grellem Scheinwerferlicht.
Max nahm das Schlagholz fest in die rechte Hand und stand auf.
Dann ging er ein Stückweit in den Garten hinein. »Wer ist da?«, rief er in Richtung der umstehenden Bäume und Büsche.
Nichts rührte sich.
»Kommt raus! Wer immer ihr seid!«
Immer noch nichts. Er wartete noch eine Weile. Dann drehte er sich langsam um und ging wieder auf das Haus zu. Nach ein paar Schritten nahm er schräg hinter sich einen Schatten wahr, und im nächsten Moment holte ihn ein kräftiger Stoß in die linke Seite von den Füßen. Er rollte sich nach vorne ab und stand gleich darauf wieder in Kampfposition. So, wie er es jahrelang im Judo- und Jiu-Jitsu-Training in der Polizeisporthalle gelernt hatte. Als er aufsah, erblickte er zwei junge Burschen, die keine zwei Meter vor ihm entfernt standen. Einer von ihnen hatte ein Messer in der Hand.
»Wirf sofort das Messer weg oder ich hau dir deinen Schädel weg«, drohte Max. Er hob den Baseballschläger in Schlaghöhe. Seine Augen wurden zu engen Schlitzen, das Adrenalin schoss ihm in die Adern. Sein Herz begann zu pochen, kein Wunder nach dem ganzen Alkohol. Dennoch zwang er sich, ruhig zu bleiben.
»Leg du lieber deinen Zahnstocher weg, Wichser. Wir sind nämlich zu zweit«, entgegnete ihm der Kerl mit dem Messer.
»Mag schon sein. Aber ich war bei der Polizei. Habt ihr zwei schon mal was von Nahkampfausbildung gehört?«
»Was? Polizei? Auch das noch«, meldete sich der andere, schmalere und blassere Bursche jammernd zu Wort. »Tu sofort das Scheißmesser weg, Lars. Oder willst du vielleicht in den Knast, bloß weil wir hier im Garten gepennt haben? Du hast ihn doch sowieso schon erwischt.« Er zeigte mit zitternder Hand auf Max’ linken Arm, von dem bereits das Blut herunterlief.
»Scheißegal, den mach ich fertig.«
»Dann leck mich doch, Lars.« Der Jammerer lief so schnell er konnte in Richtung Gartenmauer davon.
Sein athletischer Freund mit dem Messer rief ihm hinterher, dass er eine feige Sau sei, und kam dann langsam näher.
Er scheint gar keine Angst zu haben, dachte Max. Wahrscheinlich hat er noch nie einen Baseballschläger über den Schädel bekommen. Oder er ist hackedicht. Trotzdem war Vorsicht geboten. Messer waren tödliche Waffen. Jeder konnte von Kind auf damit umgehen. Jeder konnte jederzeit jemanden schwer damit verletzen oder sogar töten, wenn es ganz schlecht lief. Er fasste den Griff des Baseballschlägers noch fester. Wenn er überleben wollte, musste er ihn gleich mit seinem ersten Schlag kampfunfähig machen.
Der schwarzhaarige Bursche war jetzt fast bei ihm angelangt. Max holte zum Schlag aus. Am besten traf er seinen rechten Arm, dann würde er das Messer von selbst loslassen. Sein Angreifer machte einen kurzen Ausfallschritt und bewegte seine Hand dabei blitzschnell auf Max’
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