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Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Dienstzeit her.«
    »Na gut, von mir aus, wie du meinst. Wir können mit unserer Suche überall anfangen, warum also nicht dort. Aber danach schauen wir uns hier am Tatort um.«
    Wahrscheinlich wollte Franz nur freizügige Australierinnen kennenlernen. Max selbst glaubte nicht an den Erfolg dieser Mission. Zu viele Volltrunkene im Hofbräuhauszelt, das wusste doch jeder. Weshalb sollte ausgerechnet dort ihr Täter zu finden sein? Da könnte man genauso gut am Stachus nach ihm suchen. Und angesoffen war er außerdem, der Franz, genau wie er selbst. Egal.
    Als sie wenig später in das vor allem bei Besuchern aus dem englischsprachigen Raum beliebte Zelt eintraten, brach ihnen erst einmal der Schweiß aus. Es war unerträglich heiß. Sie schoben sich durch die Reihen ohne wirklich zu wissen, wie sie verfahren sollten.
    »Wir können doch nicht alle Anwesenden nach Georg fragen«, meinte Max. »Dann sind wir Weihnachten noch da.«
    »Schauen wir mal«, erwiderte Franz.
    Nach einer guten Weile erfolglosem Umherstehens und -gehens hatte er dann die glorreiche Idee, sich in der Mitte des Zeltes umzuhören. Sie wühlten sich durch fröhliche, freundliche, schreiende und dümmlich in die Gegend stierende Gesichter, bis sie im Gedränge direkt vor der Bühne der Blaskapelle wieder zum Stehen kamen. Es roch streng nach Bier, Schweiß und sonstigen Ausdünstungen. So ähnlich musste es sein, wenn der Weltuntergang kurz bevorstand und alle noch mal richtig feiern wollten.
    Hier als Kellnerin zu arbeiten, ist sicher die Hölle, dachte Max. Ausnahmslos jeder um sie herum war sturzbetrunken. Ein paar Mädchen hatten ihre BHs ausgezogen und warfen sie zu der überdimensionalen Figur des berühmten Dienstmanns Aloisius – auch bekannt als Münchner im Himmel – hinauf, die, vom Zeltdach herabhängend, gute acht Meter über den Tischen schwebte. Jedes Mal, wenn eins der Teile an ihm hängen blieb, applaudierten die Umstehenden und johlten, grölten und pfiffen laut. Franz applaudierte begeistert mit, bis ihm zwei durchtrainierte junge Männer ins Auge stachen.
    »Da drüben, die zwei mit den kräftigen Armen und den kurzen Haaren. Die hauen wir mal an.« Er blickte Max entschlossen an.
    »Von mir aus.« Max zuckte nur mit den Schultern. Lieber Gott, lass Franzi bald mit seiner fixen Idee aufhören, dachte er. Es wäre doch viel gescheiter, wenn wir hinter unserem Bierzelt nach Zeugen oder Verdächtigen suchen. Vor allem unter dem Personal. Einer von denen muss doch was gesehen haben. Die sind doch jeden Tag da, im Gegensatz zu den wechselnden Wiesnbesuchern.
    Sie arbeiteten sich zu den zwei gut aussehenden Burschen in kurzen Hosen, T-Shirts und Badelatschen durch, die sich gerade angeregt mit zwei rothaarigen Mädchen in Minirock und T-Shirt unterhielten.
    »Hallo, spricht jemand von Ihnen Deutsch?«, erkundigte sich Franz in die Runde, als sie bei ihnen ankamen.
    »Ich spreche Deutsch. Ich bin Münchnerin«, meinte die Rothaarige mit den vielen Sommersprossen im Gesicht rechts von ihm. »Wieso fragen Sie?«
    »Wir hätten ein paar Fragen an Ihre Begleiter. Es geht um eine Schlägerei hier auf der Wiesn gestern Abend. Mein Kollege und ich ermitteln in der Sache.«
    »Sind Sie von der Polizei?«
    »Bin ich. Und mein Kollege ist Privatdetektiv.«
    »Gestern Abend war diese Schlägerei, sagten Sie? Aber gestern waren wir mit unseren Freunden hier in Garmisch.« Sie zeigte auf ihre beiden Begleiter. »Wir waren auf der Zugspitze und sind erst sehr spät am Abend wieder nach Hause gekommen. Außerdem sind unsere zwei Männer von der Insel hier alles andere als aggressiv. Das sind ganz brave Mathematikstudenten aus Oxford.«
    Das Mädchen musste Franz ins Ohr brüllen, weil die Musik gerade so laut spielte.
    »Sind alle Mathematiker in Oxford so kräftig?«, fragte er sie.
    »Sie rudern in der Unimannschaft«, erwiderte sie.
    »Aha, Sportler. Respekt.«
    Franz nickte den beiden anerkennend zu. Sie lächelten sicherheitshalber freundlich zurück. Schließlich verstanden sie kein Wort von dem, was gerade zwischen ihrer Freundin und den zwei verschwitzten alten Männern verhandelt wurde.
    »Wann kamen Sie denn wieder in München an?«, wollte Max von dem Mädchen wissen.
    »So um halb zwölf.«
    »Aha.« Er zuckte mit den Achseln.
    Franz sah unschlüssig drein.
    »Herrschaftszeiten, schleich dich doch, du Depp, du müder!« Max schubste einen torkelnden Burschen mit freiem Oberkörper, der sich an ihm festhalten wollte, zurück an seinen

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