Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
Vom Netzwerk:
fängt der an, uns so saublöd auszufragen«, fuhr Sepp fort. »Ob wir echte Bayern wären und ob wir immer so viel Bier trinken würden und so weiter. Ja, und dann hat ihn der Rudi ganz freundlich gebeten, doch bitte nicht mehr weiterzufragen, sondern still zu sein und uns in Ruhe zu lassen, weil wir wegen der Gaudi hier wären.«
    »Das war ja auch sehr höflich vom Herrn Rudi.« Max lächelte anteilnehmend.
    »Genau.« Sepp zwirbelte kurz an den Enden seines imposanten Schnurrbartes. Wie mein alter Freund Josef, dachte Max. Der macht das auch immer.
    »Nur hat dieser Mensch aber trotzdem nicht aufgehört. Immer wieder hat er uns angesprochen und ausgefragt. Wegen diesem und jenem. Zum Beispiel, warum Weißwürste das Mittagsläuten nicht hören sollen. Oder wie hoch die Zugspitze ist. Und immer so weiter.«
    »Da kann einem schon mal der Geduldsfaden reißen«, bemerkte Max verständnisvoll mit dem Kopf nickend.
    »Eben. Und immer in seinem gespreizten Hochdeutsch, was allein schon eine Zumutung war. Bis der Rudi dann gesagt hat, dass er ihm gleich sauber eine pflanzen würde, wenn er nicht endlich sein Maul halten würde.«
    »Und da war es dann endgültig vorbei mit der Höflichkeit.« Max hatte sein kleines Notizbuch und einen Kuli, was er beides immer einstecken hatte, herausgezogen, und tat so, als mache er sich Notizen.
    »Kann man so sagen. Na ja. Und dann ging’s halt los.« Sepp hielt kurz inne. »Haben Sie alles bis hierhin?«, erkundigte er sich.
    »Moment. Ja, jetzt«, erwiderte Max, während er sich, eifrige Geschäftigkeit vortäuschend, mit der Zunge über die Lippen fuhr.
    »Was ging dann los?«
    »Dann hat der Mann aus dem Norden etwas zum Rudi gesagt. Es hat sich angehört wie ›dreckige Bayernsau‹. Wir haben es alle nicht ganz genau verstanden, aber es hat sich genau so angehört. Es kann gar nicht anders geheißen haben, Sie verstehen, Herr Raintaler?« Sepp blickte ihn eindringlich aus seinen schielenden, leicht blutunterlaufenen Augen an.
    »Selbstverständlich. Und dann?« Max kritzelte weiter in sein Notizbuch. Erstaunlich, wie gut der Sepp aus Passau sich in seinem Rausch noch an alles erinnern kann, dachte er. Ja mei, ein gestandener Bayer halt. Den warfen so ein paar Wiesnmaß nicht um.
    »Dann hat der Rudi seine Hand erhoben und damit in seine Richtung gezeigt. Also, in die von dem Saupreißn. Weil er ihm gerade erklären wollte, dass man hier bei uns unten so eigentlich nicht reden darf, schon gar nicht als Fremder. Und da muss der arme Depp ausgerechnet im selben Moment seinen Kopf nach vorn gebeugt haben, sodass ihn die Hand vom Rudi aus Versehen leicht im Gesicht erwischt hat. Aber wirklich nur ganz leicht, man hat nicht das Geringste gehört.«
    »Aha. Wirklich?«
    »Ja, wirklich. Genau so war es, Herr Raintaler. Ich schwöre es Ihnen. Ein saublöder Zufall im Laufe eines Gespräches, sonst nichts. Der Rudi hat dem Mann auch gleich ein Taschentuch gereicht, damit er es an seine Nase halten kann. Aber was macht der? Anstatt, dass er das Taschentuch nimmt, fällt er einfach um.«
    »Einfach so?« Max zog überrascht die Brauen hoch.
    »Ja. Wahrscheinlich hat er unser Wiesnbier nicht vertragen. Oder er war einfach generell zu empfindlich, keine Ahnung. Normalerweise fällt man doch von so einem lächerlichen Stupser nicht gleich um. Ja, und dann waren auch schon die Ordner und die Polizei da und wollten uns mitnehmen. Obwohl wir noch nicht einmal ausgetrunken hatten.«
    »Und?«
    »Logischerweise hat uns das nicht gepasst – und wir haben uns gewehrt. Am Anfang lief es auch ganz gut. Ich hatte zwei Polizisten links und rechts im Schwitzkasten. Und der Rudi lag auf einem der Ordner. Aber am Ende haben wir dann doch verloren.«
    »Also war das Ganze lediglich ein reines Versehen?«
    »Genau so war es. Nichts als ein reines Versehen. Und wegen diesem Schmarrn haben die uns mit Gewalt hierher gebracht und eingesperrt. Das müssen Sie sich einmal vorstellen. Wir sind doch keine Vagabunden.« Sepp lugte wie das schönste Unschuldslamm zwischen den Gitterstäben hervor.
    »Unglaublich.« Max sah kurz verständnisvoll nickend von seinem Notizbuch auf und fuhr innerlich grinsend fort.
    »Sagen Sie mal, Sepp. Waren Sie und Rudi am Samstagabend zufällig auch hier auf der Wiesn?«
    »Was hat das jetzt damit zu tun?« Eine Spur von Misstrauen streifte Sepps Gesichtsausdruck.
    »Ich frage bloß so«, fuhr Max fort. »Da ist nämlich etwas Ähnliches passiert. Da gab es anscheinend auch so

Weitere Kostenlose Bücher