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Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Ellenbogen in die Seite.
    »Erkennen Sie mich denn nicht? Ich bin der Privatdetektiv, der vor ein paar Tagen mit Ihnen vor dem Zelt geredet hat. Erinnern Sie sich nicht?« Max blickte Hilfe suchend von einem zum anderen.
    »Nein, wie sollten wir? Hier laufen Tausende herum, die so aussehen wie Sie.« Der Kleine blinzelte nervös.
    »Denken Sie bitte genau nach. Es ging um den Mord am Samstag hier hinter dem Zelt.« Max wusste, dass ihm die Zeit davonlief. Diese zwei hirnamputierten Deppen mussten ihm einfach helfen, Herrschaftszeiten.
    »Ach, ja. Jetzt, wo Sie es sagen. Sie haben doch diesen großen Mann mit Karohemd und Lederhosen gesucht. Stimmt’s?«
    Im Gesicht des großen Dicken tauchte ein leiser Anflug von Intelligenz auf.
    »Nicht ganz, eher seinen Mörder. Er wurde nämlich mit einem Maßkrug erschlagen. Und jetzt bin ich hinter einem weiteren Maßkrugattentäter her. Vielleicht ist es sogar derselbe. Er hat einen Krug auf mich heruntergeworfen und ist immer noch oben auf der Empore. Glaube ich jedenfalls. Wollen Sie mir nicht suchen helfen?«
    »Sagen Sie auch ehrlich die Wahrheit?«, fragte der Kleine immer noch misstrauisch.
    »Ehrlich!«, erwiderte Max mit treuem Dackelblick. »Nichts als die Wahrheit.«
    »Na, dann wollen wir dem Herrn Privatdetektiv mal beistehen, Eberhard. Oder?«
    »Freilich, Jens«, antwortete sein großer dicker Kollege. »Maßkrugwerfer können wir hier nicht gebrauchen. Das kann Tote geben, und damit ist nicht zu spaßen.«
    Sie ließen Max durch und eilten ihm hinterher. Oben angekommen, blickte er über die Köpfe der Feiernden.
    »Er hat so ein teigiges, weißes Gesicht gehabt«, erklärte er seinen beiden Begleitern.
    »Das haben hier einige«, meinte der kleine Jens. »Zumindest die, die noch nichts getrunken haben.«
    »Noch weißer«, erwiderte Max. »Richtig bleich.«
    Sie schritten langsam die Reihen ab. Nichts, der Mann war verschwunden.
    Max schüttelte nachdenklich den Kopf. Wie hatte der Dreckskerl das bloß geschafft? Schließlich gab es hier nur eine Treppe. War er etwa vom Balkon auf den Boden des Bierzelts hinuntergesprungen? Das war doch viel zu hoch. Da hätte er sich bestimmt verletzt. Außerdem hätte es sicher eine Menschentraube gegeben. Aber da unten war kein Anzeichen dafür zu sehen. Alles ganz normal. Verdammter Mist. Zefix.
    »Ist Ihnen in den letzten Minuten jemand aufgefallen?«, fragte er einen rotgesichtigen, schlanken Mann, der gleich beim Eingang ganz vorn an dem breiten Bierzeltbalkon saß. »Ein Mann, der weggerannt ist? Ein ganz blasses, fast schon weißes Gesicht hat er gehabt.«
    »Der Idiot, der den Maßkrug runtergeworfen hat?«, fragte der angetrunkene schmale Hänfling, der von seiner Statur her viel besser in ein Weinzelt als in den riesigen Biertempel hier gepasst hätte.
    »Ja, genau der«, antwortete Max schnell.
    »Der ist gerade die Treppe runtergelaufen. Bloß ein paar Minuten, bevor Sie hier angekommen sind.«
    »Danke!«, rief Max ihm zu, während er die Treppe hinunterstürmte. Weit kann er nicht sein, dachte er und rannte vor das Zelt. Aber weit genug, wusste er, als er vor dem Zelt stand. Wie sollte er den Burschen in den Menschenmassen hier jemals wiederfinden?
    Herrschaftszeiten, was war denn heute nur los? Erst wollte ihn dieser dicke Glatzkopf verprügeln, und jetzt warf auch noch einer mit dem Maßkrug nach ihm. Hatte das alles vielleicht etwas mit dem toten Schorsch und Max’ Entführung zu tun? Wollte da jemand unbedingt, dass er Angst bekam und nicht mehr in Schorschs Fall nachforschte? Aber das machte doch gar keinen Sinn, die Polizei forschte sowieso weiter nach, und wenn er tot war, erst recht. Es sei denn, derjenige, der ihn ausschalten wollte, hielt nicht viel von der Polizeiarbeit in München, dafür umso mehr von ihm. Ein Fanatiker? Ein Mann, der auf ihn stand? Rüdiger? Gerd? Bernie? Oder war alles nur ein saudummer Zufall? Das konnte natürlich genauso gut sein. Er ging wieder hinein zu den anderen.
    »Wo warst du denn die ganze Zeit?«, erkundigte sich Bellina. »Wir haben dich schon gesucht. Auf einmal warst du weg. Nur noch dieser kaputte Maßkrug lag am Boden, wo du gestanden hast.«
    »Alles in Ordnung, Bellina. Ich war nur kurz auf der Toilette«, erwiderte er, um sie nicht noch mehr zu beunruhigen. »Und auf der Wiesn dauert das bekanntlich lange.«
    »Das stimmt. Bei uns Frauen dauert es sogar noch länger«, erwiderte sie und lächelte ihn scheu von der Seite an. Natürlich hegte sie nach wie vor

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