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Morgendaemmerung der Liebe

Morgendaemmerung der Liebe

Titel: Morgendaemmerung der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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schienen nicht so geschmeidig wie sonst, dachte sie, als er auf sie zukam.
    Er hielt ihr den Karton entgegen. „Ein Friedensangebot – und dein Hochzeitsgeschenk von mir.“
    Verwirrt nahm Jessica das Präsent entgegen. Wie albern, dass ihr Tränen in die Augen stiegen! Aber mit einem Hochzeitsgeschenk von ihm hatte sie nicht gerechnet. Ihre Finger zitterten, als sie die Schachtel annahm. Sie legte das große Paket auf das Bett und hob den Deckel.
    Unter den Lagen von Seidenpapier kam eine wunderschöne Skijacke zum Vorschein. Die Überraschung raubte Jessica den Atem. Die Jacke war sportlich geschnitten und dennoch elegant, mit einer großen pelzverbrämten Kapuze – ideal zum Skifahren.
    „Wenn sie dir nicht gefällt …“
    Erst jetzt bemerkte sie, dass Jake sie mit gerunzelter Stirn beobachtet hatte. Doch sein scharfer Ton machte ihr nichts aus. „Sie ist fantastisch, Jake“, sagte Jessica leise. Sie probierte die Jacke an und war nicht erstaunt, dass sie perfekt passte.
    Sie wollte sich gerade bei Jake bedanken, als Beth nach einem kurzen Klopfen den Kopf durch den Türspalt steckte.
    „Ach du meine Güte!“, entfuhr es ihr bewundernd, als sie Jessica in der Jacke erblickte. „Das ist ja umwerfend! Aber du wirst ihm später dafür danken müssen, denn sonst verpasst ihr wirklich noch das Flugzeug.“
    Jake verzichtete darauf, ein Taxi zu nehmen, und fuhr mit dem eigenen Wagen zum Flughafen. So hatten sie bei ihrer Rückkehr direkt ein Auto zur Verfügung.
    „Wenn wir zurückkommen, fangen wir gleich mit der Suche nach einem passenden Haus an“, plante er, als er auf das Flughafengelände fuhr. „Die Wohnung reicht vorerst für uns, aber wenn wir erst Familie haben …“
    Jake parkte den Wagen und winkte einen jungen Mann vom Gepäckservice heran. Als er Jessicas Arm nahm, wurden ihr mit einem Schlag die weitreichenden Konsequenzen bewusst, denen sie mit der Hochzeit zugestimmt hatte. Sie würden eine Familie gründen – mit allem, was dazugehörte.
    Jessica war noch nie gern geflogen, und auch dieser Flug bildete keine Ausnahme. Beim Start war sie grundsätzlich ängstlich und angespannt. Als das Flugzeug wohlbehalten an Höhe gewann und Jake ihre verkrampften Finger von der Armlehne des Sitzes löste, entspannte sie ein wenig. Wortlos hielt er ihre Hand beschützend in seiner.
    Als die Stewardess ihnen einen Drink und ein Essen anbot, lehnten sie ab. Jessica hätte keinen Bissen herunterbekommen. Unter halb gesenkten Lidern beobachtete sie, wie Jake sich charmant mit der jungen Frau unterhielt, und unendliche Traurigkeit überkam sie. Ihre Ehe würde nie so unverkrampft und locker sein. Ließe sich die Uhr doch nur um sechs Jahre zurückdrehen! Wenn er sie doch nur so liebte wie sie ihn! Doch sie würde sich damit abfinden müssen, dass ihre Gefühle stärker waren.
    „Stimmt was nicht?“
    Sie hatte nicht bemerkt, dass er sie mit forschendem Blick ansah. Jetzt errötete sie verlegen. „Nein, alles in Ordnung. Ich war nur meilenweit weg mit meinen Gedanken.“
    „Wahrscheinlich bei einem deiner Freunde“, entgegnete er düster. Dann wurde seine Stimme unvermittelt samtweich. „Heute Nacht wirst du nicht an ihn denken, das verspreche ich dir, Jessica.“
    Ein Taxi brachte sie vom Flughafen in den Skiort. Während der einstündigen Fahrt schwieg Jessica. Jake versuchte nicht, das Schweigen zu brechen.
    Jessica fuhr regelmäßig Ski, doch Jakes bevorzugten Urlaubsort kannte sie noch nicht. Als das Taxi vor dem Hotel anhielt, war es zu dunkel, um einen Eindruck von der Umgebung zu gewinnen. Als Jake seine Frau durch das Foyer führte, nahm sie nur kurz die exklusive und dennoch gemütliche Atmosphäre des Hauses wahr.
    An einem Ende des großen Raumes saß eine Gruppe junger Frauen und ihrer Begleiter entspannt plaudernd vor dem flackernden Kamin. Mit einem Blick auf ihre schicke Skikleidung war Jessica froh, dass sie selbst dank Jakes Geschenk nun nicht in ihrem alten Skidress auftreten musste.
    Jessica wartete, während Jake an der Rezeption die Schlüssel entgegennahm.
    „Unser Chalet ist vorbereitet, das Gepäck wird dorthin gebracht.“
    Er führte sie zum hinteren Ausgang. Kalte Luft umfing sie, als sie nach draußen traten. Ein Pferdeschlitten wartete auf sie. Jake half Jessica in die Kutsche und hüllte sie in eine weiche, warme Decke. Die kleinen Glöckchen am Zaumzeug des Pferdes schlugen leise an, der Schnee knirschte unter den Kufen.
    „So kommt man hier am schnellsten vorwärts“,

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