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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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York, das wäre für mich in Ordnung. Aber es könnte auch irgendwo anders sein. Ich glaube nicht, dass wir...«
    Er wollte mit ihr zusammen sein. Sie sollte Teil seines Lebens sein. Was war also eigentlich gegen die Ehe einzuwenden?
    »Andererseits«, dachte er laut, »könnte ich mir auch vorstellen... Also, wenn ich wirklich Glück habe, willst du mich heiraten?«
    »Ja. Ja, ich will, auch wenn es mich wahrscheinlich genauso überrascht wie dich. Und ich möchte gerne mit dir reisen - und dich auf meinen Reisen dabeihaben.
Ich möchte auch gerne eine gemeinsame Basis mit dir haben, vielleicht sogar mehrere. Wir kämen bestimmt wunderbar miteinander aus.«
    »Dann ist es also abgemacht.«
    »Noch nicht.« Sie schloss die Augen. »Ich muss dir zuerst noch etwas sagen. Wenn du dann den hypothetischen Antrag zurückziehen möchtest, steht es dir frei.« Sie löste sich von ihm. »Gage, ich bin schwanger.« Er schwieg. »Manchmal überrumpelt einen das Schicksal. Ich hatte ein paar Tage Zeit, darüber nachzudenken, und...«
    Seine Gedanken überschlugen sich. Er wusste nicht, was er empfinden sollte. »Ein paar Tage.«
    »Ich habe es an dem Morgen herausgefunden, als dein Vater erschossen wurde. Ich... ich konnte es dir nicht sofort sagen. Du hattest so viele andere Probleme.«
    »Okay.« Er holte tief Luft und trat ans Fenster. »Du hattest also ein paar Tage Zeit, darüber nachzudenken. Und was denkst du?«
    »Lass mich mal mit dem Gesamtbild anfangen, das fällt mir leichter. Es gibt einen Grund dafür, dass wir drei Frauen zeitlich so nahe beieinander empfangen haben - wahrscheinlich sogar in derselben Nacht. Du, Cal und Fox, ihr seid auch zur gleichen Zeit geboren, und Ann Hawkins hatte Drillinge.«
    Ihr Tonfall klang nüchtern, und sie wirkte auf ihn so, als ob sie einen Vortrag halten würde.
    »Q, Layla und ich haben dieselben Vorfahren. Ich glaube, das ist eine zusätzliche Macht, die wir brauchen, um Twisse zu vernichten.«

    Als er immer noch nichts sagte, fuhr sie fort: »Euer Blut, unser Blut. Ein Teil von uns Frauen, ein Teil von euch dreien. Ich glaube, das ist gemeint.«
    Seine Miene war undurchdringlich. »Klug, logisch und ein bisschen kaltblütig.«
    »Genau wie du, als du übers Sterben geredet hast«, erwiderte sie.
    Er zuckte mit den Schultern. »Komm mal zum persönlichen Teil, Professor. Was ist nach der Sieben?«
    »Ich erwarte nicht...«
    »Sag mir nicht, was du erwartest«, sagte er gereizt. »Ich will wissen, was du willst. Verdammt noch mal, Cybil, spar dir deine Vorträge, und sag mir, was du willst!«
    Nach außen hin rührte sie sich nicht, aber er spürte, dass sie innerlich zusammenzuckte und vor ihm zurückwich.
    »In Ordnung. Ich sage dir, was ich will.« Ihr Tonfall war heftig. »Zuerst, was ich nicht wollte. Ich wollte nicht schwanger werden, wo alles andere um mich herum im Chaos versinkt. Aber das ist nun mal passiert.«
    Sie blickte ihn an. »Ich möchte diese Schwangerschaft erfahren. Ich möchte dieses Kind bekommen. Ihm ein schönes Leben bereiten. Ihm hoffentlich eine gute, interessante und kreative Mutter sein. Ich möchte diesem Kind die Welt zeigen, aber ich möchte es auch hierher zurückbringen, damit es Quinns und Laylas Kinder und dieses Stückchen Erde hier kennen lernt.«
    Tränen traten ihr in die Augen. »Ich möchte, dass du lebst, du Idiot, damit du das alles miterleben kannst. Und wenn du keinen Anteil daran haben willst, dann
erwarte ich von dir, dass du jeden Monat einen Teil deines Einkommens überweist, um uns zu unterstützen. Dieses Kind ist nämlich auch ein Teil von dir, und du bist genauso verantwortlich dafür wie ich. Ich will nicht nur eine Familie gründen, ich werde eine gründen. Mit dir oder ohne dich.«
    »Du bekommst also das Kind, ob ich nun überlebe oder sterbe.«
    »Ja.«
    »Und du bekommst es auch, wenn ich überlebe, aber meine Vaterrolle nicht wahrnehmen will, wenn man vom monatlichen Scheck absieht.«
    »Ja.«
    Er nickte. »Du hattest ein paar Tage Zeit, darüber nachzudenken. In der kurzen Zeit ist dir viel eingefallen.«
    »Ich weiß, was ich will.«
    »Das ist mir klar. Willst du auch wissen, was ich will?«
    »Absolut.«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Ich möchte dich am liebsten heute Abend noch, in dieser Minute, wegschicken, damit ihr so weit wie möglich aus der Gefahrenzone heraus seid. Ich habe nie darüber nachgedacht, ob ich Kinder will. Dafür gibt es eine Menge Gründe. Hinzu kommt noch, dass ich immer noch ein bisschen

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