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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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bist du nicht so blöd, wie du aussiehst.«
Napper hob die Waffe. »Wir machen jetzt einen kleinen Spaziergang in den Wald, O’Dell. Wir müssen darüber reden, dass ich wegen dir meinen Job losgeworden bin.«
    Gleichmütig blickte Fox ihn an. »Wegen mir? Ich hatte eher den Eindruck, das hast du ganz alleine geschafft.«
    »Jetzt können dich deine Schlampe von einer Mutter oder deine beiden Stricher-Freunde nicht beschützen, was? Jetzt wirst du sehen, was mit Leuten passiert, die mich verarschen, wie du es mein ganzes Leben lang gemacht hast.«
    »Du siehst es wirklich so, was?«, erwiderte Fox. Unmerklich verlagerte er sein Gewicht. »Ich habe dich also jedes Mal verarscht, wenn du dich auf dem Spielplatz auf mich gestürzt hast? Wenn du mir auf dem Parkplatz vor der Bank aufgelauert hast? Komisch, dass du das so siehst. Aber wahrscheinlich habe ich dich wirklich verarscht, weil es dir ja nie gelungen ist, mir in den Hintern zu treten.«
    »Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dir wünschen, nie geboren zu sein.«
    »Steck die Waffe weg und verschwinde, Napper. Ich würde ja sagen, dass ich dir nicht wehtun will, aber das wäre gelogen. Also, verschwinde, solange du noch kannst.«
    »Solange ich noch kann?« Napper drückte den Pistolenlauf gegen Fox’ Brust und drängte ihn einen Schritt zurück. »Du bist wirklich blöd. Du glaubst, du kannst mich verletzen? Wer hat die Pistole, Arschloch?«, schrie er.

    Fox ließ ihn nicht aus den Augen und schwang den Baseballschläger, den er hinter seinem Rücken versteckt hatte. Er hörte Knochen knacken, und im gleichen Moment schlug die Kugel in seinen Arm. Die Pistole fiel zu Boden, und auch Napper ging in die Knie, als Fox mit dem Schläger noch einmal zuschlug. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dir den Arm gebrochen habe«, sagte Fox und blickte auf den Mann, der auf dem nassen Asphalt lag. »Ich wette, das tut ganz schön weh.«
    Kurz blickte er auf, als erneut Scheinwerfer die Dunkelheit durchbrachen. »Ich habe dir doch gesagt, du sollst besser abhauen.« Er hockte sich neben Napper und zog seinen Kopf an den Haaren hoch. »War es das wert?«
    Dann erhob er sich und wartete auf seine Freunde.
    Sie stürmten aus dem Auto auf ihn zu. »Danke, dass ihr gekommen seid. Einer von euch muss Hawbaker anrufen. Ich kriege hier kein Netz.«
    Cal erfasste die Lage mit einem Blick. »Ich kümmere mich darum.« Er zog sein Handy aus der Tasche und ging ein Stück die Straße entlang.
    »Du blutest«, sagte Gage.
    »Ja. Die Pistole ist losgegangen, als ich ihm den Arm gebrochen habe. Aber es ist nur eine Fleischwunde, obwohl es scheißweh tut.« Er blickte zu Napper, der wimmernd auf dem nassen Asphalt saß. »Sein Arm wird länger wehtun. Nicht anfassen«, fügte er hinzu, als Gage die Pistole aufheben wollte. »Wir wollen doch nicht seine Fingerabdrücke auf der Waffe verwischen.«
    Er zog sein Taschentuch aus der Tasche. »Darin
kannst du sie einwickeln. Und sei um Gottes willen vorsichtig.«
    Cal kam zu ihnen zurück. »Der Chief ist unterwegs. Ich habe auch zu Hause angerufen. Layla weiß Bescheid.«
    »Danke.« Fox hielt sich den verletzten Arm. »Dann wollen wir mal auf die Polizei warten.«
     
    Layla kam ihnen entgegengelaufen, als sie vor dem Haus hielten. Gage trat zu Cybil und Quinn, die auf der Veranda standen. »Es geht ihm gut.«
    »Was ist denn passiert? Um Himmels willen, ihr seid ja alle klatschnass!« Quinn musterte die Männer besorgt. »Kommt, wir gehen hinein, damit ihr euch trockene Sachen anziehen könnt.«
    »Wo ist der Hurensohn?«, unterbrach Cybil sie. »Wo ist er?«
    »In Polizeigewahrsam.« Gestützt von Layla kam Fox auf die Veranda. »Er wird vor Gericht gestellt, aber vorher müssen sie noch seinen gebrochenen Arm behandeln. O Mann, ich brauche ein Bier.«
    Kurz darauf hatte Fox sich umgezogen, hielt ein Bier in der Hand und berichtete, was vorgefallen war. »Zuerst war ich nur irritiert, stieg aus und öffnete die Motorhaube. Aber dann fiel mir ein, dass Gage und Cybil mich blutend am Straßenrand liegen gesehen hatten. Und ich hatte ja meinen Louisville Slugger unter dem Sitz.«
    »Gott sei Dank«, hauchte Layla und drückte ihre Lippen auf den mittlerweile wieder verheilten Arm.

    »Ich hatte gerade erst vollgetankt, und der Truck war vor zwei Wochen in der Inspektion, deshalb konzentrierte ich mich auf den Motor.«
    »Davon hast du doch null Ahnung«, warf Gage ein. Fox grinste. »Zucker im Tank. Der Motor läuft noch ein paar

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