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Morpheus #2

Morpheus #2

Titel: Morpheus #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Zeit für dich.» Der Bär gluckste.
    «Und, was hat Bantling zu sagen?»
    «Halt dich fest. Er sagt, dieser verrückte Psychiater Chambers hat ihn in einen Club eingeführt. Einem Snuff-Club. Es funktioniert so wie ein Kinderporno-Ring: Die Perversen tauschen Fotos und Vi-

    deos aus, nur dass es hier nicht um Kinderbilder geht, sondern um Snuff. Bilder und Filme von Leuten, die kaltgemacht werden. Nicht von Toten, sondern von welchen, die sterben, kapiert?»
    «Ich weiß, was Snuff ist, Manny.»
    «Er behauptet natürlich, er selber hätte nie jemanden kaltgemacht, weil er ja nicht Cupido ist. Er sagt, die anderen sind alle verrückt, nicht er. In diesem Club, den Chambers aufgetan hat, musste jeder, wenn er an der Reihe war, einen umlegen, einfach so aus Spaß. Vor laufender Kamera. Bantling meint, er hat das verdammte Zeug im Internet gesehen.»
    «Und wie ist Bantling da reingeraten?»
    «Er hatte auch ein paar Fotos zum Tauschen.
    Filmchen von ihm, wie er Frauen vergewaltigt. Ich schätze, der Psychiater hat sein Potenzial erkannt.
    Sein Spitzname war
    Dominick starrte an ihm vorbei. Er schloss die Faust um die Bierflasche und biss die Zähne zusammen.
    Der Bär trank einen Schluck, dann fuhr er fort:
    «Dom, der Typ gibt freudestrahlend zu, dass er ein Vergewaltiger ist! Und meint, gegen seine Freunde wäre er ein Unschuldslamm. Ich dachte, Chris reißt ihm den Kopf ab, aber das hast du ja auch schon probiert, und offen gesagt, vor der Kamera ist das keine so gute Idee. Also haben wir ihn quatschen lassen.»
    Es entstand eine lange Pause, während der Dominick an weiß Gott was dachte und Manny noch einen Schluck Bier hinunterstürzte.
    «Und was soll diese Snuff-Club-Scheiße mit Morpheus zu tun haben?», fragte Dominick schließlich.
    «Platz da, Kennedy-Fans, hier kommt die neueste Verschwörungstheorie. Bantling sagt, man hätte ihn in die Pfanne gehauen. Er sagt, Chambers wäre der echte Cupido gewesen, und er hätte Bantling die Frauenmorde angehängt. Und jetzt, sagt er, legt ihn Chambers’ Partner rein.»
    «Partner?»
    «Ja, du hast richtig gehört. Er glaubt, Chambers hatte einen Partner, der ihm geholfen hat, die Frauen umzubringen. Der Plan war, dass Bantling für die Verbrechen eines anderen im Q-Block geröstet wird. Damit wäre Bantlings Clubmitgliedschaft wohl abgelaufen. Alles ging glatt, bis Bantlings Anwältin, diese Rubio, ihrem ehemaligen Mandanten im Herbst einen Liebesbrief schickt und ihm verspricht, alles wieder gutzumachen, weil sie vor Gericht so gemein zu ihm war. Und ein paar Wochen drauf fängt bei uns das große Sterben an.»
    Dominick war flau geworden. Er dachte an das Gespräch mit C. J. an dem Abend, als sie ihn verlassen hatte. Auch Lourdes Rubios plötzlicher Tod war ein sehr merkwürdiger Zufall. Die Teile begannen sich zusammenzufügen, und er hatte die Augen davor verschlossen. «Zeugen?», fragte er.
    «Anscheinend. Er beruft sich darauf, dass sowohl Chavez als auch Ribero an seinem Fall beteiligt waren.»
    «Wie fast jeder Polizist in ganz Miami, mit Sicherheit jeder in Miami Beach.»
    «Ich weiß. Ich kaufe es ihm auch nicht ab. Und dann segnet Rubio plötzlich das Zeitliche.»

    «Ein Raubüberfall auf ihre Kanzlei», sagte Dominick wie zu sich selbst.
    «Zufall? Pech?» Der Bär zuckte die Achseln.
    «Ich habe schon von seltsameren Zufällen gehört.»
    «Warum sollten sie umgebracht werden?»
    «Damit keine schlafenden Hunde geweckt werden, schätze ich.»
    «Und Bantling im Knast bleibt?»
    Manny nickte und trank sein Bier aus. «Hen-kersmahlzeit. Ende der Geschichte. Das ist jedenfalls seine Theorie.»
    «Das ist doch völlig an den Haaren herbeigezogen.» Dominick schüttelte den Kopf. «Wenn es darum geht, Bantling sterben zu lassen, damit das mit dem Club nicht rauskommt, warum erledigen sie Bantling dann nicht gleich oben im Staatsgefängnis?»
    «Zu viel Wachpersonal, schätze ich. Da oben kriegst du niemanden in die Finger, erst recht nicht, wenn er in der Todeszelle sitzt. Er wird rund um die Uhr bewacht. Und wenn sie einen Wärter bestechen müssten, hätten sie wieder einen Zeugen mehr. Am besten lässt man ihn eines natürlichen Todes sterben, auf dem alten Funkensprüher oder an der Nadel. Viel stimmungsvoller. So würde ich es machen.
    Bantling findet es allerdings nicht so stimmungsvoll, jedenfalls nicht mit dem Knebel im Maul.»
    «Scheiße», sagte Dominick und lehnte sich in den Sessel zurück. Er rieb sich über die

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