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Morpheus #2

Morpheus #2

Titel: Morpheus #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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war.
    Jetzt kam er zu ihnen und ließ seinen Ärger an Detective Dorsett aus.
    «Was für ein verdammter Mist! Die Zentrale hat Chavez um 1 Uhr 30 wegen einer Achtunddreißig hier rausgeschickt. Er hat die Gasse gecheckt und anschließend zwölf gemeldet. Das war das Letzte, was wir von ihm gehört haben. Und keiner ist auf die verdammte Idee gekommen, uns diese Information durchzugeben, während wir hier eine halbe Stunde lang versuchen, den Kerl zu identifizieren.»
    Er sah zu der sperrangelweit offenen Wagentür hin-
    über. «Die Leichenstarre hat eingesetzt, also wissen wir, dass er schon ein paar Stunden tot ist. Wir können unsere Straßensperren also getrost wieder abbauen – »
    «Es sei denn, der Mistkerl ist in der Gegend geblieben, um zu sehen, wie wir reagieren», unterbrach ihn Marlon.
    Nicholsby blickte auf das Meer blauer Uniformen.
    «Unwahrscheinlich. Um diese Uhrzeit haben wir nicht viele Zuschauer.»
    «Zeugen?», fragte C. J.

    «Keine», knurrte Nicholsby.
    «Was ist mit der Achtunddreißig, die gemeldet wurde?», fragte sie.
    «Ein Obdachloser. Keine Beschreibung. Soll mit einem Messer rumgefuchtelt haben. Das ist alles.
    Ich lasse den Anruf gerade sicherstellen.» Nicholsby zündete sich eine Zigarette an und seufzte frustriert.
    «Wer war der Anrufer?», fragte C. J.
    «Keine Ahnung. Hat keinen Namen genannt.»
    «Das machen die nie. Wollen in nichts verwickelt werden», sagte Marlon. Er zögerte einen Moment, dann sagte er leise: «Oder es war eine Falle.»
    «Was?», fragte C. J.
    Nicholsby nickte. «Auch die Möglichkeit ziehen wir in Betracht. Anscheinend hat der Typ, dieser Chavez, einen Haufen Feinde gehabt. Jemand hat sich an der Sicherheitsscheibe zur Rückbank zu schaffen gemacht, es sieht so aus, als wäre er von hinten angegriffen worden. Wir müssen in alle Richtungen ermitteln. Aber erst mal hoffe ich, das Schwein hat im Wagen seine Visitenkarte hinterlassen. Ein Fingerabdruck, ein Haar, Sperma, mir egal.
    Irgendwas. Würde mir das Leben sehr erleichtern.
    Ich hab meine Leute in Miami Beach ausgeschickt, um Fragen zu stellen.»
    «Das County ist drin», sagte Marlon. «Und die City.» Das County war das Miami-Dade Police Department, die City das City of Miami RD. «Chief Jordan hat mit Dees gesprochen, dem Leiter der City. Er sagt, er schickt sein ganzes gottverdammtes Morddezernat vorbei, wenn wir es brauchen.»
    «Überall laufen die Telefone heiß», sagte Ni-

    cholsby. «Vor fünf Minuten habe ich einen Anruf aus Tallahassee bekommen, sie fragen, ob wir ihre Hilfe brauchen. Der Gouverneur weiß auch schon Bescheid. Alle wurden aus dem Bett geholt, an allen Bäumen wird gerüttelt, bevor die Sonne aufgeht. Ich habe Costidas gesagt, er soll jede verdammte Ka-naille auftreiben, die je in Miami Beach verhaftet worden ist. Jeden Junkie, jede Nutte, jeden Kokser, jedes Bandenmitglied. Alles, was Beine hat. Damit fangen wir an.»
    «Irgendjemand wird den Mund aufmachen. Ist nur eine Frage der Zeit», sagte Marlon mit einem Seufzer. «Wir kriegen den Kerl.»
    «Oder die Kerle.» Knurrend trat Nicholsby seine Zigarette aus.
    Die drei saßen schweigend da und beobachteten die Beamten der Gerichtsmedizin, die Victors starren Körper vom Fahrersitz des Streifenwagens zerr-ten. Mit der Leichenstarre waren die Muskeln in der Position festgefroren, in der er sich zum Zeitpunkt des Todes befunden hatte. Es würde weitere zwölf bis vierundzwanzig Stunden dauern, bis die Toten-starre voll eingetreten war und die Muskeln sich wieder zu lockern begannen. Erst dann wäre die Leiche wieder beweglich. Victors steifer, gekrümmter Körper unter dem weißen Laken bot einen makabren Anblick, als ihn die Mitarbeiter des Gerichtsmediziners jetzt zu einer bereitstehenden Bahre trugen.
    C. J. beobachtete, wie die Leiche in den Wagen geladen wurde. Das smaragdgrüne Schild, das der Gerichtsmediziner an Victors großem Zeh befestigt hatte, lugte unter dem weißen Laken hervor und baumelte sachte im Wind. Als ein Mitarbeiter der Gerichtsmedizin den Reißverschluss des schwarzen Leichensacks zuzogen, verschwand zuletzt auch der Zeh.
    «Ich habe gesehen, was mit seinem Gesicht passiert ist», sagte sie langsam. Sie sträubte sich davor, ihr unheimliches Gefühl bestätigt zu bekommen, doch sie stellte die Frage trotzdem. «Was halten Sie davon?»
    «Hm», begann Marlon, «der Schnitt durch die Kehle, der ihm fast den Kopf abgesäbelt hat? Der sollte ihn kaltmachen. Die abgeschnittene Zunge?
    Wir glauben, es

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