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Morpheus #2

Morpheus #2

Titel: Morpheus #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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lèche konfisziert, den ich dir mitgebracht habe.»
    Sie machte die Tür auf und ließ Manny herein. Er sah müde aus und roch nach Zigarettenrauch. In der Hand hielt er zwei kleine Styroporbecher.
    «Hier», sagte er. «Ich dachte, du bist bestimmt für einen Kurzen zu haben. Wenn ich schon einen Scheißtag habe, geht es dir sicherlich noch schlim-

    mer.»
    «Hast du die Zeitung gelesen?»
    «Wer nicht? Willkommen daheim. Schöne Be-scherung, was?»
    Sie nickte.
    «Und, ist es ein Problem?» Er ließ sich in einem der Stühle vor ihrem Schreibtisch nieder. «Ich meine, die Idioten schreiben ja alles Mögliche. Und diese Rubio konnte ich noch nie leiden. Viel zu ernst und zugeknöpft. Hat immer geknurrt, nie gelächelt, als hätte es ihr seit Ewigkeiten keiner mehr besorgt…»
    «Manny…» C. J. schüttelte den Kopf.
    «Nichts für ungut, Boss, aber da ist was dran.»
    Er strich sich nachdenklich über den Schnurrbart.
    «Hab im Herald gelesen, was sie behauptet hat.
    Was für ein Bockmist. Chavez war vielleicht ein mieser Polizist, aber jeder, der ihn nur fünf Minuten kannte, wusste, dass er nicht mal allein das Klo fand, geschweige denn in der Lage war, eine abteilungsübergreifende Verschwörung anzuzetteln. Ich war vor Ort in der Nacht – der Kleine hat mächtig angegeben, aber das war nur Show. Rubio hat sich den Falschen ausgesucht, als sie was von einem ausgefuchsten Polizisten gesagt hat. Und dich da auch noch mit reinzerren. Was verspricht die sich bloß davon?» Er schlürfte seinen Kaffee mit zwei Schlucken, dann stieß er ein wohliges «Aah» aus.
    «Zeigt mal wieder, Boss, dass diese verfluchten Anwälte alles behaupten würden, nur um ihren Mandanten rauszuboxen. So viel habe ich in den achtzehn Jahren im Geschäft gelernt.»
    «Ich bereite gerade meine Stellungnahme vor.

    Chaskel hat am Freitag ein Huff-Hearing einberufen.»
    «Soll heißen?»
    «Eine Anhörung, bei der entschieden wird, ob der Antrag eine neue Beweisaufnahme nach sich zieht.»
    «Oha. Und was heißt das?»
    «Oha ist der richtige Kommentar. Zeugen. Aussagen. Bantling muss beweisen, was er in seinem Antrag behauptet – dass es tatsächlich neue Hinweise gibt und dass diese Beweise im Falle einer Neuverhandlung zum Freispruch führen.»
    «Neuverhandlung?» Manny sah sie ungläubig an und setzte sich auf.
    «Die erhofft er sich. Das wäre die legale Prozedur, die ihn retten könnte.»
    «Scheiße.»
    «Kannst du laut sagen.»
    «Scheiße.»
    «Wir wollen keine neue Beweisaufnahme, Manny. Man würde ihn von Raiford herholen. Es würde genau so einen Zirkus geben wie beim letzten Mal.
    Und wenn er gewinnt und der Fall zur Neuverhandlung kommt…» Ihre Stimme erstarb. Sie wollte die Antwort auf diese Frage lieber nicht aussprechen.
    «Sie würden ihn herschaffen?» Manny hob die Brauen. «Könnt ihr die Beweisaufnahme nicht unter euch Anwälten ausmachen?»
    Sie schüttelte den Kopf.
    «Du sollst dich mit dem Mist auseinander setzen? Nach alldem, was er dir vor allen Leuten an den Kopf geworfen hat? Ich meine, du weißt schon», der Bär rutschte auf seinem Stuhl herum auf der Suche nach einer Formulierung. «Von wegen, dass er über dich hergefallen ist und so. Das können sie dir doch nicht antun.»
    «Er hat die Beweislast. Ich muss abwarten, was Chaskel von ihm verlangt.»
    «Scheiße. Der Typ ist wie Falschgeld. Taucht immer wieder auf.»
    Beide schwiegen, brüteten vor sich hin. Schließlich stellte sie die Frage, die sie beschäftigte, seit sie aus dem Flugzeug gestiegen war. Seit sie das Klopfen an der Tür gehört und im Stillen gehofft hatte, es wäre Dominick. «Wie geht es ihm, Manny?
    Das Ganze muss ihm zu schaffen machen.»
    «Hast du ihn gesehen?»
    «Nein. Ich…», stotterte sie. «Ich habe alles ka-puttgemacht, weil ich einfach abgehauen bin, Manny.» Sie zögerte. «Er ist ausgezogen, und ich… ich habe ihn nicht mal angerufen. Und jetzt… jetzt ruft er nicht an.»
    «Halt mal. Warte mal einen Moment», sagte der Bär. Er beugte sich vor. «Ihr beiden habt noch nicht mal miteinander gesprochen? Seit wann?»
    Jetzt war sie verlegen. Sie hatte gedacht, dass Dominick seinem Freund Manny von ihrer Trennung erzählt hätte. «Vergiss es», sagte sie. «Tut mir Leid.
    Ich wollte dich da nicht mit reinziehen.»
    «Also weißt du es gar nicht?»
    Ihr Herz klopfte schneller. «Was weiß ich nicht?»
    «Verdammt nochmal, Boss. Ich dachte, du wüsstest es. Ich dachte, er hätte dich angerufen.» Er rieb sich den kahlen

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