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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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Vaca schüttelte ärgerlich den Kopf. »Sie haben mich nicht richtig verstanden. Nach dem Sturm hat man den Wagen in der Wüste gefunden. Er war leer.«
    Mist. Doch nicht Teece, dachte Carson. »Er hat sich vermutlich im Sandsturm verfahren und ist zu Fuß weitergegangen.«
    »Das haben sie auch gesagt.«
    »Was soll denn das nun wieder bedeuten? Wen meinen Sie damit?« fragte Carson und sah de Vaca scharf an. De Vaca senkte den Blick. »Ich habe gehört, wie Nye zu Singer gesagt hat, daß Teece noch immer vermißt werde. Die beiden hatten einen Streit.«
    Carson sagte nichts mehr. Nye...Unwillkürlich mußte er daran denken, wie der Sicherheitschef staubüberkrustet auf seinem vollkommen erschöpften Pferd aus dem Sandsturm aufgetaucht war.
    »Was glauben Sie, daß mit Teece passiert ist?« fragte Carson schließlich. »Meinen Sie etwa, daß er ermordet wurde?« De Vaca antwortete nicht.
    »Wie weit vom Mount Dragon entfernt hat man den Geländewagen gefunden?«
    »Keine Ahnung. Warum fragen Sie?«
    »Weil ich Nye nach dem Sandsturm mit seinem Pferd aus der Wüste zurückkommen sah. Er war möglicherweise draußen und hat nach Teece gesucht.« Dann erzählte er ihr, was er vor zwei Tagen im Stall gesehen hatte.
    De Vaca hörte ihm aufmerksam zu. »Glauben Sie wirklich, daß er in einem Sandsturm nach Teece gesucht hat? Ich könnte mir eher vorstellen, daß er seine Leiche begraben hat. Vermutlich zusammen mit Mike Marr, diesem Arschloch.«
    »Das ist doch lächerlich«, protestierte Carson. »Nye ist vielleicht ein Mistkerl, aber deshalb muß er noch lange kein Mörder sein.«
    »Aber Marr ist ein Mörder, das weiß ich genau.«
    »Marr? Der ist doch so dumm wie ein Kuhfladen. Er hat nicht genügend Grips, um einen Mord zu begehen.«
    »Ach, wirklich? Mike Marr war im Vietnamkrieg Offizier bei der Spionageabwehr. Eine Tunnelratte. So nannte man die Männer, die im Eisernen Dreieck die geheimen, viele hundert Kilometer langen Tunnels des Vietcong aufgerollt und dort nach Waffenlagern gesucht haben. Wen sie dort drunten fanden, den haben sie mit dem Flammenwerfer bei lebendigem Leib gegrillt. Einer dieser Aktionen hat Marr auch sein Hinken zu verdanken. Er hat einen Scharfschützen hinunter in die unterirdischen Gänge verfolgt und ist in eine Sprengfalle getreten.«
    »Woher wissen Sie das denn so genau?«
    »Er hat es mir erzählt.«
    Carson mußte lachen. »Dann sind Sie also mit ihm befreundet. Hat er Ihnen diese Informationen vor oder nach seinem liebevollen Schlag mit dem Gewehrkolben gegeben?« De Vaca runzelte die Stirn. »Ich habe Ihnen doch schon erzählt, daß der Drecksack versucht hat, mit anzubaggern, als ich noch ganz neu hier war. Er hat mir mehrfach in der Turnhalle aufgelauert und mir seine Lebensgeschichte erzählt. Wollte wohl damit Eindruck schinden, was er für ein böser Bube war. Als das nicht klappte, hat er mich befummelt. Offenbar hielt er mich für eine billige Hispano-Hure.«
    »Und was haben Sie gemacht?«
    »Ich habe ihn gefragt, ob er Lust auf einen kräftigen Tritt in die huevas hat.«
    Carson lachte abermals. »Dann hat er die Ohrfeige beim Picknick ja wirklich verdient gehabt. Aber das alles erklärt noch lange nicht, warum er einen Inspektor der Gesundheitsbehörde umbringen sollte. Das ist doch verrückt. Wenn so etwas herauskommt, wird doch Mount Dragon sofort dichtgemacht.«
    »Nicht, wenn das Ganze wie ein Unfall aussieht«, entgegnete de Vaca. »Und zu diesem Zweck kam der Sturm ihnen gerade recht. Aber warum ist Nye hinaus in den Sturm geritten? Und wieso hat uns bisher noch niemand offiziell über das Verschwinden von Teece informiert? Vielleicht hat der Inspektor ja etwas herausgefunden, was er nicht erfahren sollte.«
    »Was denn zum Beispiel? Außerdem könnte es gut sein, daß Sie Nye und Singer mißverstanden haben. Schließlich...«
    »Ich habe es gehört, in Ordnung? Sind Sie denn von gestern, cabron? Hier dreht es sich schließlich um Milliarden von Dollar. Sie denken vielleicht, daß es darum geht, Menschenleben zu retten, aber dem ist nicht so. Es geht um Geld. Und wenn dieses Geld in Gefahr ist, dann...« Sie blickte ihn mit funkelnden Augen an.
    »Aber wozu sollte man Teece ermorden? Wir hatten zwar einen schrecklichen Unfall im Fiebertank, bei dein Gott sei Dank nur ein Mensch ums Leben kam. Das Virus ist nicht freigesetzt worden. Da muß nichts vertuscht werden, im Gegenteil.«
    »Nur ein Mensch«, wiederholte de Vaca. »Sie sollten sich mal reden hören. Und

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