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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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würde, aktiv an unseren Forschungsprojekten mitzuarbeiten und kranken Menschen das Leben zu retten. Es muß ja nicht unbedingt auf dem Gebiet der Gentechnologie sein, schließlich sind wir auch in der Biomedizin und auf dem konventionellen Arzneimittelsektor ein führendes Unternehmen. Du könntest dir deine Aufgaben also selber aussuchen. Na, was ist? Würdest du denn nicht lieber etwas aufbauen, anstatt ständig die Arbeit anderer Leute zu zerstören?«
    Levine stand auf und starrte schweigend auf den riesigen Bildschirm, der jetzt vollkommen dunkel war. Die Stille zog sich hin, bis sich Levine schließlich umdrehte und sagte: »Gut, ich bin mit deinen Bedingungen einverstanden. Aber ich brauche eine Garantie dafür, daß du das Virus auch wirklich zerstörst, falls du verlierst.«
    »Einverstanden. Ich werde den Behälter mit dem Virus aus dem Safe nehmen und ihn auf den Tisch hier stellen. Wenn du gewinnst, kannst du ihn mitnehmen und mit dem Virus machen, was du für richtig hältst.«
    »Und wer garantiert mir, daß es in Mount Dragon nicht noch weitere Behälter mit dem Virus gibt?«
    Scopes runzelte die Stirn. »Also, du müßtest doch wissen, daß das nicht möglich ist. Dafür hat dein Freund Carson gesorgt.« Levine hob fragend die Augenbrauen.
    »Weißt du das denn wirklich nicht? Der Scheißkerl hat das ganze Labor in die Luft gejagt.«
    »Davon hatte ich keine Ahnung.«
    Scopes sah ihn mißtrauisch an. »Ich habe eigentlich angenommen, daß du hinter dieser Geschichte steckst. Ich dachte, das sei deine Rache dafür, daß ich das Andenken deines Vaters verunglimpft habe.« Er schüttelte den Kopf. »Aber was sind schon die neunhundert Millionen Dollar, die in dem Labor steckten, wenn es um zehn Milliarden geht? Ich nehme deine Bedingung an, aber ich möchte ebenfalls eine Sicherheit von dir. Ich will, daß du den Vertrag für die Verlängerung des Patents jetzt gleich in der Gegenwart meiner Notarin unterschreibst. Wir legen ihn dann neben den Behälter mit dem Virus auf den Tisch, und wenn ich verliere, kriegst du beides. Wenn du verlierst, umgekehrt.«
    Levine nickte.
    Scopes legte sich die Tastatur wieder auf den Schoß und tippte rasch etwas ein. Dann griff er nach dem Telefonhörer und sprach ein paar Worte hinein. Ein paar Minuten später ertönte ein Gong, und eine Frau kam mit mehreren Blättern Papier, zwei Füllhaltern und einem Notariatssiegel herein. »Hier ist der Vertrag«, sagte Scopes. »Unterschreibe ihn, und ich hole inzwischen das Virus.«
    Er ging an eine Wand und tastete mit den Fingern an der Oberfläche entlang, bis er eine bestimmte Stelle gefunden hatte. Als Scopes den versteckten Schalter drückte, sprang ein kleines Türchen an der Wand auf. Dahinter befand sich ein Nummernfeld, auf dem. Scopes eine Kombination eintippte. Levine hörte ein Summen und ein Klicken, und Scopes griff mit der Hand tiefer in die Öffnung in der Wand und holte einen kleinen Transportbehälter für biologisch gefährliche Stoffe heraus. Er trug den Behälter zum Tisch, öffnete ihn und holte eine versiegelte Glasampulle daraus hervor, die etwa sieben Zentimeter breit und fünf Zentimeter hoch war. Vorsichtig stellte er die Ampulle auf den Vertrag, den Levine unterschrieben hatte, und wartete, bis die Notarin den achteckigen Raum verlassen hatte. »Wir spielen nach unseren alten Regeln«, sagte Scopes. »Wer zweimal etwas falsch macht, hat verloren. Der GeneDyne-Computer soll nach Belieben ein Stichwort aus seiner Datenbank wählen. Bist du damit einverstanden, daß der Computer außerdem als Schiedsrichter fungiert, falls es irgendwelche Unstimmigkeiten geben sollte?«
    »Ja«, sagte Levine.
    Scopes holte eine Münze aus der Hosentasche, warf sie hoch und legte sie verdeckt auf seinen Handrücken. »Kopf oder Zahl?«
    »Kopf.«
    Scopes nahm die Hand fort. »Zahl. Ich fange an.«

    De Vaca beendete das alte spanische Lied, das sie die letzten paar Kilometer über gesungen hatte, und ließ sich ein wenig zurückfallen. Sie sog die klare Wüstenluft tief in ihre Lungen und sah hinaus in die Landschaft, die der Sonnenuntergang mit einem goldenen Schimmer überzog. Es war wunderbar, am Leben zu sein, auf diesem Pferd zu sitzen und aus der Jornada hinaus in ein neues Leben zu reiten. Im Augenblick war es ihr völlig egal, was das für ein Leben sein würde. Es gab so viele Dinge, die sie für selbstverständlich angesehen hatte, und sie schwor sich, daß sie diesen Fehler in Zukunft nicht mehr machen

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