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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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schwammen. »Sehen Sie sich das genau an«, sagte er zu de Vaca. »Das wird uns alle berühmt machen.«
    »Kann schon sein«, entgegnete de Vaca. »Aber nur, wenn es uns nicht vorher umbringt.«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich. Das hier ist das sicherste Labor auf der ganzen Welt.«
    De Vaca schüttelte den Kopf. »Ich habe bei der Arbeit mit einem so gefährlichen Virus immer ein ungutes Gefühl. Unfälle können überall passieren.«
    »Was für Unfälle denn?«
    »Was wäre zum Beispiel gewesen, wenn Burt in seiner Verrücktheit etwas von dem Zeug aus dem Labor herausgeschmuggelt hätte? Dann wären wir beide jetzt nicht hier, soviel ist sicher.« Carson sah sie schweigend an und suchte nach einer Entgegnung, bis er es schließlich aufgab. Mittlerweile hatte er gelernt, daß Auseinandersetzungen mit de Vaca pure Zeitverschwendung waren. Er kuppelte seinen Luftschlauch aus und sagte: »Dann bringen wir das mal hinüber in den Zoo.« Er sagte einem Medizintechniker und Fillson, dem Tierpfleger, über die Sprechanlage Bescheid, bevor er zusammen mit de Vaca langsam den engen Korridor entlangging. Fillson wartete mit dem Techniker bereits vor der Affenstation und warf Carson durch sein Helmvisier einen mißmutigen Blick zu. Als er widerwillig die Tür öffnete, fingen die Tiere drinnen an, jämmerlich zu schreien. Braune, behaarte Finger krallten sich ins Gitter der Maschendrahttüre oder trommelten, zu Fäusten geballt, auf den Käfigböden herum. Fillson nahm einen Stock und schlug im Vorbeigehen auf die herausragenden Finger. Das Geschrei der Affen wurde lauter, aber die Finger verschwanden wieder in den Käfigen. »Au!« sagte de Vaca.
    »Wie bitte?« Fillson blieb stehen und drehte sich zu ihr um. »Ich sagte >Au!<. Warum schlagen Sie den armen Tieren so brutal auf die Finger?« Oh, oh, dachte Carson. Jetzt geht's los.
    Fillson sah de Vaca eine Weile schweigend an, wobei sich seine feuchte Unterlippe hinter dem Visier fast unmerklich hin und her bewegte. Dann wandte er sich ab, öffnete einen Schrank und holte das Spray heraus, das er schon das letzte Mal benützt hatte, als Carson im Zoo gewesen war. Er schlurfte zu einem Käfig, sprühte hinein und wartete einige Minuten. Als das Beruhigungsmittel Wirkung zeigte, öffnete Fillson die Käfigtür und holte vorsichtig den völlig benommenen Schimpansen heraus. Carson trat einen Schritt vor und betrachtete den Affen. Es war ein junges Weibchen, das traurig quiekte und halb gelähmt von dem Spray Carson mit verängstigten Augen anblickte. Fillson band das Tier auf eine kleine Trage und rollte es in ein kleines Nebenzimmer. Carson nickte de Vaca zu, und diese übergab dem Medizintechniker die Testlösung in ihrem bruchsicheren Behälter aus Mylar.
    »Zehn Kubikzentimeter, wie üblich?« fragte der Techniker. »Ja«, antwortete Carson. Dies war das erste Mal, daß er eine solche Injektion anordnete, und er verspürte dabei eine Mischung aus Erwartung, Reue und Schuldgefühl. Er sah zu, wie der Techniker ein Stück Fell am Unterarm des Affen wegrasierte und die nackte Haut mit einem Desinfektionsmittel säuberte. Der Schimpanse sah der Prozedur benommen zu, dann drehte er den Kopf und schaute Carson direkt in die Augen. Carson wich den Blicken aus.
    Währenddessen war mit leisen Schritten Rosalind BrandonSmith zu ihnen gestoßen, die Fillson freundlich anlächelte und sich dann mit versteinerter Miene Carson zuwandte. Zu ihren Aufgaben gehörte es, die Schimpansen zu beobachten, denen der Impfstoff injiziert worden war, und diejenigen zu obduzieren, die die Behandlung nicht überlebten, was bisher bei sämtlichen Versuchstieren der Fall gewesen war.
    Der Schimpanse zuckte nicht einmal, als der Techniker die Nadel in seine Vene stach.
    »Sie wissen schon, daß Sie zwei Schimpansen brauchen«, hörte Carson BrandonSmith' besserwisserische Stimme über die Sprechanlage. »Ein Männchen und ein Weibchen.« Carson nickte, ohne sie anzusehen. Der weibliche Schimpanse wurde wieder zurück in den Zoo gerollt, und nach kurzer Zeit kam Fillson mit einem Männchen zurück. Dieses war sogar noch kleiner als das Weibchen, ein halbes Kind noch, mit einem neugierigen Gesicht, das Carson irgendwie an eine Eule erinnerte.
    »Mein Gott«, sagte de Vaca. »Das bricht einem ja das Herz.« Fillson warf ihr einen strafenden Blick zu. »Hören Sie endlich auf, die Affen zu vermenschlichen. Es sind doch bloß Tiere, sonst nichts.«
    »Bloß Tiere«, murmelte de Vaca. »Das sind wir auch,

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