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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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sagt, eine Behörde zur Überwachung von Arzneimitteln. Aber was tut sie statt dessen? Sie läßt Firmen wie GeneDyne auf dem Gebiet der Gentechnologie ungehindert schalten und walten. Heute werden in den Labors dieser Firmen menschliche Gene in Schweine, Ratten und sogar Bakterien eingepflanzt! Die DNA von Pflanzen und Tieren wird miteinander vermischt, um neue Lebensformen zu kreieren, künstliche Geschöpfe, die man nur noch als Monstren bezeichnen kann. Jeden Augenblick können sie bei diesen Experimenten zufällig -oder sogar bewußt - einen Krankheitserreger erzeugen, der die gesamte Menschheit auslöschen kann. Die Genmanipulation ist bei weitem das Gefährlichste, woran sich Menschen jemals versucht haben. Sehr viel gefährlicher als jede Atombombe. Aber niemand interessiert sich dafür, am allerwenigsten unsere Behörden. Es gibt ja noch nicht einmal eine Zulassungspflicht für gentechnisch manipulierte Nahrungsmittel. In den Regalen unserer Supermärkte finden wir heute schon Tomaten, Milch, Erdbeeren und Getreide, die alle genetisch verändert wurden nicht zu vergessen Produkte aus X-RUST, der genmanipulierten Maissorte von GeneDyne. Wer garantiert uns, daß all diese Erzeugnisse auf den menschlichen Organismus keine schädlichen Langzeitwirkungen haben?«
    Von überall her wurden ihm jetzt Fragen zugerufen, und Levine deutete auf einen Reporter in der zweiten Reihe. »Eine Frage noch. Sie sind dran, Murray. Ihr Artikel über die NASA neulich im Globe hat mir übrigens sehr gut gefallen.«
    »Ich habe eine Frage, die sicher alle meine Kollegen so brennend interessiert wie mich. Wie fühlen Sie sich nach den jüngsten Forderungen von GeneDyne?«
    »Was für Forderungen denn?«
    »Wissen Sie denn nicht, daß GeneDyne Sie und Harvard auf zweihundert Millionen Dollar Schadensersatz verklagt hat und außerdem von der Universität verlangt, daß sie Ihre Stiftung auflöst?«
    Levine schwieg verdutzt und blinzelte die Journalisten verblüfft an, bis allen klar wurde, daß er von dieser neuen Entwicklung bisher noch nichts gewußt hatte. »Wieviel? Zweihundert Millionen Dollar?« fragte er mit etwas leiserer Stimme. Toni Wheeler trat auf Levine zu und flüsterte ihm ins Ohr: »Das war es, was ich Ihnen die ganze Zeit...« Levine warf ihr einen raschen Blick zu und legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. »Irgendwann mußte so etwas ja passieren«, sagte er ruhig und wandte sich lächelnd wieder den Journalisten zu. »Ich will Ihnen einmal ein paar Dinge über Brent Scopes und GeneDyne sagen, die Ihnen vermutlich noch nicht so geläufig sind. Wahrscheinlich kennen Sie alle die Geschichte, wie Mr. Scopes sein pharmazeutisches Imperium aufgebaut hat. Er und ich haben zusammen an der University of California in Irvine studiert. Wir waren damals...« er zögerte ein wenig »...eng miteinander befreundet. Einmal hat Scopes in den Semesterferien eine lange Wanderung durch den Canyonlands-Nationalpark unternommen. Als er wieder an die Universität kam, hatte er eine Handvoll uralter Maiskörner dabei, die er in einer Ruine der Anasazi-Indianer gefunden hatte. Es gelang ihm, diese Körner zum Keimen zu bringen, und dann entdeckte er, daß die Pflanzen aus diesen uralten Körnern resistent gegen eine gefährliche Erkrankung namens Rostpik waren. Scopes isolierte das Gen, das sie immun machte, und pflanzte es einer modernen Maissorte ein, die er als XRUST auf den Markt brachte. Die Geschichte ist mittlerweile so legendär, daß sie bestimmt schon ein paarmal im Forbes-Magazin gestanden hat. Dennoch ist sie nur die halbe Wahrheit, denn Brent Scopes hat das Gen nicht allein isoliert und in eine Neuzüchtung eingepflanzt. Das waren wir beide, er und ich, und gemeinsam haben wir sie auch zum Patent angemeldet.
    Dann aber hatten wir einen Streit. Brent Scopes wollte das Patent benützen, um damit Geld zu machen, ich hingegen wollte es der Menschheit unentgeltlich zur Verfügung stellen. Am Ende hat dann Scopes - nun, sagen wir mal, er hat sich durchgesetzt.«
    »Wie?« fragte einer der Reporter.
    »Das ist nicht wichtig«, entgegnete Levine barsch. »Viel entscheidender ist, daß Scopes daraufhin sein Studium aufgegeben und mit den Einnahmen aus dem Patent GeneDyne aufgebaut hat. Ich wollte weder mit dem Geld noch mit der Firma etwas zu tun haben. Für mich war das von Anfang an eine ganz schlimme Geschäftemacherei.
    In nicht ganz drei Monaten läuft das Patent auf den X-RUST-Mais aus. Um es zu erneuern, braucht GeneDyne

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