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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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gewisse Mrs. Harnet Smythe in Northfield, Minnesota, wird wohl einen ziemlichen Schreck kriegen, wenn sie ihre nächste Telefonrechnung liest.
    Der Finger drückte einige weitere Tasten und veranlaßte, daß eine Datei an den Computer von Levine geschickt wurde. Dann wurden die beiden Bildschirme gleichzeitig dunkel. Eine ganze Weile waren die einzigen Geräusche in dem Raum das leise Summen der Computerlüfter und das durchs offene Fenster hereindringende Zirpen einer einzelnen Grille. Dann ertönte auf einmal ein leises Gelächter, das sich immer mehr zu einem wahren Ausbruch von Fröhlichkeit steigerte, der den verbrauchten, verschrumpelten Körper in seinem Rollstuhl erbeben ließ.

    Der Koch in Mount Dragon -ein Italiener namens Ricciolini liebte es, Komplimente für seine Kochkunst einzustreichen. Weil er es sich deshalb nicht nehmen ließ, den Hauptgang beim Dinner höchstpersönlich zu servieren, dauerte es bisweilen unglaublich lange, bis man sein Abendessen bekam. Carson saß mit Harper und Vanderwagon an einem Tisch in der Mitte der Kantine und kämpfte ohne großen Erfolg gegen ein übles Kopfweh an, das ihn den ganzen Tag schon plagte. Trotz des enormen Drucks, den Scopes auf ihn ausübte, hatte er heute fast überhaupt nichts geschafft, weil er ständig über die Online-Unterhaltung nachgedacht hatte, die er mit Levine am Abend vorher geführt hatte. Immer wieder hatte er sich gefragt, wie es Levine gelungen sein könnte, ins Firmennetz von GeneDyne einzudringen, und warum der Professor überhaupt Kontakt mit ihm aufgenommen hatte. Wenigstens ist es niemandem aufgefallen, dachte Carson. Jedenfalls soweit ich es mitbekommen habe.
    Der kleine Koch kam an den Tisch, stellte mit großartiger Geste den drei Wissenschaftlern das Essen hin und trat mit erwartungsvollem Gesicht einen Schritt zurück. Carson sah skeptisch auf seinen Teller und entdeckte merkwürdige Innereien, die er noch nie gesehen hatte.
    »Sieht herrlich aus«, sagte Harper, der genau wußte, was der Koch hören wollte. »Eine kulinarische Meisterleistung.« Der Italiener verbeugte sich und machte ein zufriedenes Gesicht.
    Vanderwagon saß schweigend da und rieb seine Gabel mit der Serviette blank. »Was ist das?« fragte Carson.
    »Anime con Iviarsala e funglu!« verkündete der Koch stolz. »Kalbsbries mit Wein und Pilzen.«
    »Und was ist Bries?«
    Verwirrung machte sich auf dem Gesicht des Kochs breit. »Habe ich etwas Falsches gesagt? Kennen Sie das Wort Bries nicht?«
    »Ich wollte eigentlich wissen, um welchen Teil des Kalbs es sich dabei genau handelt.« Harper gab ihm einen freundschaftlichen Klaps auf den Rücken und sagte: »Manchmal ist es besser, nicht alles zu wissen, Carson.«
    Der Italiener lächelte verlegen und verschwand wieder in der Küche.
    »Die sollten sich mal eine neue Spülmaschine anschaffen«, murmelte Vanderwagon und wischte sein Weinglas mit der Serviette ab. Dann hielt er es gegen das Licht und polierte es noch einmal.
    Harper blickte quer durch den Raum, wo Teece allein an einem Tisch saß. Die Tischmanieren des Inspektors waren so perfekt, daß es fast schon wieder lächerlich war.
    »Hat er mit Ihnen schon geredet?« flüsterte Harper Carson zu. »Nein. Mit Ihnen?«
    »Mich hat er sich heute vormittag vorgeknöpft.«
    »Und was wollte er wissen?« mischte Vanderwagon sich ein. »Er hat mir eine Menge spitzfindiger Fragen über den Unfall gestellt. Laßt euch von seinem Aussehen nicht täuschen. Der Kerl ist alles andere als ein Dummkopf.«
    »Spitzfindige Fragen«, wiederholte Vanderwagon und wischte nun auch sein Messer sorgfältig mit der Serviette ab. »Wieso kriegt man hier nicht wenigstens ab und zu mal ein vernünftiges Steak?« maulte Carson. »Bei diesem Zeug weiß man nie, was man eigentlich ißt.«
    »Nehmen Sie es als Bereicherung in Sachen internationaler Kochkultur«, sagte Harper, der gerade ein Stück Bries abschnitt und den wabbeligen Happen in den Mund steckte. »Köstlich«, sagte er mit vollem Mund.
    Auch Carson versuchte einen Bissen. »He, das schmeckt gar nicht mal so schlecht«, sagte er erstaunt. »Aber trotzdem wüßte ich gerne, was für ein Teil vom Tier das ist.«
    »Es ist die Thymusdrüse«, sagte Vanderwagon. Carson ließ die Gabel fallen. »Danke, das reicht.«
    »Was waren das für spitzfindige Fragen?« fragte Vanderwagon.
    »Das darf ich nicht sagen«, entgegnete Harper und zwinkerte Carson zu.
    Vanderwagon sah Harper durchdringend an. »Waren es Fragen über

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