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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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ängstigte mich. Dabei ging es weniger um den Angreifer oder um die Tatsache, dass ich fast gestorben wäre. Mein wahrer Albtraum drehte sich darum, was mit Julie geschehen würde, wenn er mich getötet hätte.
    Was hätte er ihr angetan? Und wenn sie entkommen wäre, wie würde ihr Leben wohl verlaufen, da beide Elternteile eines gewaltsamen Todes gestorben wären?
    Vielleicht war es diese Angst gewesen, die mich dazu gebracht hatte, mich mit aller Macht zu wehren. Sie gab mir einen Ansporn, den ich sonst nicht verspürt hätte.
    Nach diesem Erlebnis meldete ich Julie trotz all ihrer Proteste zu einem Taekwondo-Kurs an. Ich wollte Gewissheit, dass ihr Instinkt geweckt wurde, falls man sie jemals überfallen sollte.
    Ich sah Joe an, dass er gern mehr über den Vorfall erfahren hätte, doch er war feinfühlig genug, nicht weiter nachzufragen, sondern zu einem anderen Thema zu wechseln.
    »Und was wollte der Einbrecher in deinem Haus?«
    »Mr Monk kam dahinter, dass er es auf einen Stein in Julies Goldfischaquarium abgesehen hatte«, sagte ich. »Einen Stein vom Mond.«
    »Vom … Mond? Von dem Mond?«, antwortete er und zeigte nach oben.
    »Ja, von dem Mond. Aber das ist eine lange Geschichte.«
    »Du steckst voller Geschichten.« Er griff über den Tisch und nahm meine Hand. »Ich würde sie gern alle hören.«
    Seine Hand war groß, warm und kräftig, und ich stellte mir unwillkürlich vor, wie sie über meine Wange, meinen Rücken und meine Beine strich.
    Plötzlich wurde mir sehr deutlich bewusst, wie viele Monate es her war, seit ich das letzte Mal mit einem Mann zusammen war, wenn Sie verstehen, was ich meine. Trotzdem war meine Angst stärker als mein Verlangen.
    Ich bin eine ganz normale, gesunde und noch immer relativ junge Frau, und meine Bedürfnisse sind mir nicht peinlich, also lag es nicht daran. Es ging auch nicht darum, dass ich davor zurückscheute, einen anderen Mann in mein Leben zu lassen. Nach Mitch hatte es andere Männer gegeben, und bei keinem von ihnen war mir solche Besorgnis untergekommen. Ich hatte keine Vorbehalte gegen Joe an sich, auch nicht, wie Julie auf ihn reagieren würde. Aber diese Besorgnis war nun mal da, und sie ließ sich nicht vertreiben.
    Es blieb mir erspart, eine weitere Geschichte zu erzählen, da in diesem Moment mein Handy klingelte. Ich zog meine Hand zurück, um das Gespräch anzunehmen.
    Ich vermutete, dass Julie am Apparat war, weil Monk wieder einmal etwas Schreckliches angestellt hatte. Mir schauderte bei dem Gedanken, dass er vielleicht die Schubladen in meinem Schlafzimmer neu geordnet hatte und dabei – in Gegenwart von Julie – auf so manch unangenehmes Detail gestoßen war.
    Zum Glück war Julie nicht der Anrufer, und meine Schlafzimmergeheimnisse waren damit sicher. Es war Captain Stottlemeyer. »Ist Monk bei Ihnen?«, fragte er.
    »Im Moment nicht. Warum fragen Sie?«
    »Es geht um einen Mord, und ich hätte gern Monks Ansicht dazu gehört. Können Sie ihn hierherbringen?«
    Es war nicht ungewöhnlich, dass Stottlemeyer bei besonders rätselhaften Morden Monk dazuholte. Monk arbeitete regelmäßig für das SFPD, allerdings hatte mir bislang noch niemand verraten, wie viel ihm dafür gezahlt wurde.
    Der Captain erklärte mir den Weg zum Tatort, der gar nicht so weit vom Restaurant entfernt lag. Allerdings musste ich erst nach Hause und Monk abholen.
    »Wir sind in einer Stunde da«, sagte ich und klappte das Telefon zu. »Tut mir leid, Joe, aber ich muss gehen. Es geht um einen Mord, und die Polizei braucht Mr Monks Hilfe.«
    »Kann das nicht bis zum Nachtisch warten?«
    »Das ist eine Art Feueralarm«, machte ich ihm klar.
    »Dann nichts wie los«, antwortete er und rief die Kellnerin zum Bezahlen an den Tisch.
     
     
    Auf dem Heimweg erklärte ich Joe meinen Job, da er nicht so richtig verstanden hatte, was genau ich da tat. Ich sagte ihm, dass ich Monk in erster Linie behilflich bin, mit den alltäglichen Dingen des Lebens zurechtzukommen und bei seinen Kontakten mit anderen Menschen sozusagen als Diplomatin fungiere, damit er sich ganz auf die Lösung eines Falles konzentrieren kann. Und dass ich ihm jede Menge Tücher gebe und darauf achte, dass er regelmäßig Sierra Springs trinkt.
    »Ich weiß nicht, wie du das schaffst«, meinte Joe, als er mich zur Tür brachte.
    »Meistens weiß ich das selbst nicht.«
    Er küsste mich – intensiv, leidenschaftlich, verführerisch. Und ich erwiderte den Kuss. Der dauerte zwar insgesamt vielleicht nur eine

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