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Mr Monster

Mr Monster

Titel: Mr Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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erkennen.
    Als ich sie ansah, musste ich wieder an die Worte ihres Dad denken, an das Vertrauen, das er in mich gesetzt hatte. Ich sollte auf sie aufpassen, er hatte mich einen Helden genannt – mich, den verrückten, vom Tod besessenen Soziopathen, der in einer Leichenhalle arbeitete und seine Aufsätze am liebsten über Serienmörder schrieb. Ein Held. Das weckte fast vergessene Gedanken. Ich hatte mich so sehr darauf konzentriert, den Dämon zu töten, und war mit den psychischen Nachwirkungen, als ich es tatsächlich getan hatte, so sehr beschäftigt gewesen, dass ich darüber beinahe das Warum vergessen hatte. In meiner Besessenheit, den Bösen zu beseitigen, hatte ich den zweiten Aspekt, die Guten zu schützen, völlig aus den Augen verloren.
    Niemand wusste, dass ich einen Dämon ausgeschaltet hatte. Selbst Mom versuchte mit aller Macht zu verdrängen, was sie in jener Nacht im Januar über die wahren Hintergründe erfahren hatte. Und das war nur ein Bruchteil der ganzen Wahrheit gewesen. Mr. Watson wusste lediglich, dass ich an dem besagten Abend draußen gewesen war, Dr. Neblins Leiche fortgeschafft und anschließend die Polizei gerufen hatte. Reichte das etwa schon aus, um ein Held zu sein?
    »Ich bin gespannt, was es zu essen gibt«, sagte Brooke. Auf einmal wurde mir klar, dass ein tiefes Schweigen entstanden war, weil ich meinen Gedanken nachgehangen hatte.
    »Vermutlich Hotdogs«, fuhr sie fort. »Bei einem richtigen Lagerfeuer gibt es fast nichts anderes.«
    Mist! Mir war völlig entfallen, dass es bei solchen Gelegenheiten vor allem Fleisch gab. Was sollte ich essen?
    Du musst jetzt etwas sagen. »Vielleicht haben sie auch Marshmallows.« Etwas Besseres fiel mir nicht ein. »Die gibt es oft bei einem Lagerfeuer. Vielleicht auch Eichhörnchen mit gestörtem Richtungssinn oder mangelndem Selbsterhaltungstrieb.«
    Wieder lachte Brooke. »Das müsste schon ein ziemlich verwirrtes Eichhörnchen sein, das einfach so ins Lagerfeuer spaziert.«
    »Oder ein ziemlich verfrorenes.«
    »Man könnte das Feuer auch über einem Erdhörnchenbau anzünden«, fuhr sie fort. »Dann würden die Bewohner gebraten aus den Löchern springen wie aus einem Verkaufsautomaten.«
    Mann – hat sie wirklich gerade diesen Scherz gemacht?
    »Entschuldige, das war etwas krass«, sagte sie.
    Ich betrachtete sie mit ganz neuen Augen, während sie sprach. Sie erwiderte meinen Blick und lächelte. Hielt sie mich wirklich für einen Helden?
    Hielt sie mich für gut?
    Am Ende einer langen Reihe von geparkten Autos bogen wir von der Straße ab. Dort lag ein Feld oder eine Wiese, wo größere Gruppen ihre Autos abstellen konnten, wenn sie am See eine Party feiern wollten. Das Lagerfeuer zog immer viele Besucher an, und der kleine Parkplatz war jetzt schon überfüllt. Als wir zum See gingen, sah ich alle, denen wir begegneten, so genau an – Mitschüler, die ich schon seit Jahren kannte –, als begegnete ich ihnen zum ersten Mal. Hielt mich der da wirklich für einen Helden? Und jener dort? Zum ersten Mal in meinem Leben zog ich die Möglichkeit in Erwägung, dass die Menschen gut und nicht schlecht über mich dachten, und wusste nicht, was ich davon halten sollte.
    Auf jeden Fall gefiel es mir.
    »Ich mag diesen Geruch.« Brooke ging neben mir her, die Hände in die Jackentaschen geschoben. »Dieser kühle Wind vom See, dazu der Geruch des Feuers und das Grün von den Bäumen.«
    »Das Grün?«
    »Ja«, bekräftigte sie. »Ich mag diesen grünen Geruch.«
    »Grün ist kein Geruch, sondern eine Farbe«, widersprach ich.
    »Na ja, schon, aber … kennst du diesen Geruch nicht? Die Bäume, das Schilf und das Gras riechen manchmal … grün.«
    »Ich kann nicht behaupten, dass ich den Geruch von Grün gut kenne«, wandte ich ein.
    »Da ist Marci, wir können sie ja fragen.«
    Ich blickte in die Richtung, in die Brooke deutete, und schlug sofort die Augen nieder. Marci trug ein tief ausgeschnittenes Tanktop das praktisch schrie: Seht euch diese Dinger an! Also betrachtete ich Brookes Füße, als sie zu ihrer Freundin eilte. Wenn ich einige Regeln brach und mit Brooke ausging, hieß das noch lange nicht, dass ich alle Vorsichtsmaßnahmen über Bord werfen und die anderen Regeln ebenfalls brechen durfte. Den Oberkörper eines Mädchens anzustarren, war streng verboten.
    »Brooke!«, rief Marci. »Du siehst ja scharf aus! Schönes Shirt.«
    O Mann, ich hätte wirklich gern gewusst, wie ihr Shirt aussah.
    »Schön, dich zu sehen«, sagte

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