Mr Nanny
einen ihrer epischen Blow-Jobs verpasst hat.«
»Wahrscheinlich.«
»Schlecht für dich. Sehr schlecht für dich.«
»Was soll das heißen?« Ich wusste natürlich ganz genau, was das heißen sollte.
»Der Vergleich...«
»Ich habe nicht die Absicht, meinem Manny einen zu blasen!«
In diesem Moment kam Charles an meiner offenen Bürotür vorbeigeschlendert. Er blieb stehen und flüsterte mir, die Hände trichterförmig an den Mund gelegt, zu: »Dann lass mich!« Ich warf ihm ein Bündel Gummibänder an den Kopf. Er duckte sich und ging.
»Also gut«, sagte Kathryn, »nachdem er’s dir gebeichtet und dich gefragt hat, ob er dich damit verletzt hat, warst du doch hoffentlich ebenso ehrlich und hast ihm gesagt, was er hören wollte.«
»Nein, ich war total gemein und hab gesagt, ich könne unmöglich verletzt sein, weil er ja schließlich nur für mich arbeite.«
»Gott, wie schäbig.«
»Ich weiß.«
»Er wollte doch nur wissen, ob du das Gleiche für ihn empfindest wie er für dich.«
»Ich bin verheiratet.«
»Deshalb kann er ja auch nicht Klartext reden.«
»Er hat doch bloß gemeint, dass er mehr ist als nur mein Manny.« Ich musste grinsen.
»Ich weiß , dass du jetzt grinst, liebe Jamie. Du kriegst eine Menge Geld dafür, dass du andere durchschaust. Aber was dich selbst betrifft, hast du angeblich keine Ahnung.«
»Na gut, du hast gewonnen. Ich weiß, was läuft.«
»Dann sprich es aus, Herzchen.«
Ich wollte nicht. »Ich kann nicht.«
»Bitte! Das ist sooo gut, und Phillip ist so ein Idiot. Wie der dich manchmal behandelt! Da hast du dir doch wohl einen kleinen Flirt verdient.«
»Na gut.«
»Raus damit.«
»Es ist ein bisschen mehr als ein Flirt.«
»Du hast mit ihm geschlafen?«
»Bist du verrückt?«
»Also nicht?«
»Nein, ich schwör’s dir! Es war nichts. Nicht das Geringste. Nicht mal ein Kuss.«
»Na gut. Und was gibt es dann überhaupt zu beichten?«
Ich beschloss, ihr zu verschweigen, was Peter gesagt hatte: dass er mit mir schlafen wollte. »Bloß dieser Tanz. Wie wir uns angesehen haben. Wie er meine Hände hielt. Er hat meine Handfläche mit dem Daumen massiert.«
»Klingt sexy.«
»War es auch. Für mich jedenfalls.«
»Hat’s jemand gemerkt?«
»Dylan jedenfalls nicht. Aber zwei oder drei von seinen Freunden, die an der Bar standen, haben alles gesehen. Und darüber hinaus ein bildschönes Mädchen mit einem perfekten Hintern, das total in ihn verknallt ist.«
»Wie toll ist ihr Hintern?«
»Besser als meiner.«
»Übel. Bist du sicher, dass er nichts mit ihr hat?«
»Ganz sicher. Sie ist deswegen total geknickt. Sie hat es mir selbst erzählt. Und sie hat uns tanzen sehen. Ich hab ein ganz schlechtes Gewissen gekriegt.«
»Also, was wirst du tun?«
»Verdrängen, Kathryn. Einfach nicht dran denken.«
»Bist du sicher?«
»Nein. Und weißt du was? Ich bin total durcheinander, was ihn betrifft. Aber mehr kriegst du nicht aus mir raus. Jedenfalls nicht vor Mittwoch, zweiundzwanzig Uhr, wenn diese blödeste aller Sendungen endlich vorbei ist. Vielleicht können wir uns am Donnerstag ja auf einen Drink treffen oder so was. Aber selbst wenn ich mich betrinken sollte, es bleibt dabei: Es geht mir sehr nah, aber ich bin total durcheinander. Und immer noch verheiratet, soweit ich weiß.«
»Darf ich dich daran erinnern, dass du vorhattest, Phillip irgendwann dieses Jahr zu verlassen? Nun, das Jahr ist fast vorbei.«
»Ja, ja, ich weiß, aber nicht gerade jetzt.«
»Ich glaube, du brauchst einen kräftigen Tritt in den Hintern, bevor du dich in Bewegung setzt. Aber bis dahin: Bleib sauber. Flirte nicht mit Peter, bloß um dich von deinem unmöglichen Mann abzulenken. Denn dann würdest du die Trennung immer auf deine Schwäche für Peter zurückführen, nicht auf das, was du brauchst, was du für dich tun musst. Außerdem: Wenn Phillip das mit euch beiden rauskriegt, wird er nie die Schuld auf sich nehmen...«
»Es gibt nichts über mich und Peter rauszukriegen.« Gott, es war so viel mehr als nur eine Schwäche.
»Würde dir das geknickte Mädchen mit dem perfekten Hintern da zustimmen?«
27. Kapitel
Falsche Woche,
um mit dem Klebstoffschnüffeln aufzuhören
Erik starrte mich an. »Was haben Sie bloß andauernd, verdammt noch mal?«
»Nichts. Bloß Nervenflattern.«
»Ich bin jetzt seit fünfundzwanzig Jahren in diesem Geschäft, ich hab’ne gute Nase. Die Frau sagt die Wahrheit. Man braucht ihr nur in die Augen zu schauen, dann sieht
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