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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
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oder ihn umbringen. Er konnte manchmal richtig lieb und aufmerksam sein. Vielleicht war das mit Peter ja bloß eine gefährliche Ablenkung. Vielleicht hatte diese Ehe ja noch eine Chance - wenn es mir nur gelänge, auf irgendeine Weise Phillips gute Seiten zu fördern.
     
    Biep. Noch was.Vergiss bitte nicht das mit meinem Squashschläger. Biep.
     
    Oder vielleicht doch nicht.
    Aber an diesem Abend hatte ich weder die Energie, um über eine Scheidung nachzudenken, noch darüber, wie meine Ehe vielleicht noch zu retten sei. Die Sendung war zwar gelaufen, doch jetzt hieß es, sich auf den Beschuss der Medien vorzubereiten. Ich wusste, das mit Theresa war noch nicht vorbei.Vielleicht hatten Erik, Goodman und Maguire ja recht, immerhin waren sie schon viel länger im Geschäft als ich, abgehärteter als ich, hatten mehr politische Erfahrung. Sie glaubten Theresa; vielleicht konnte ich es ja auch. Das Leben musste weitergehen.
    Ich schlich mich in die Zimmer der Kinder, um nach ihnen zu sehen. Da guckte ein Arm, dort ein Füßchen heraus, eine Decke war verrutscht, ein Kind lag schief im Bett. Ich deckte zu, strich Haare aus der Stirn, gab jedem einen liebevollen Kuss. Danach ging ich in die Küche, um die Post durchzusehen, und fand dort zu meiner Überraschung einen zweiten Blumenstrauß von Phillip vor. Zwei Sträuße an einem Tag, das war ja was ganz Neues.
    Ich holte mir eine Handvoll Cashewnüsse aus dem Glas auf dem Fensterbrett, schenkte mir ein Glas Weißwein ein und zog mich in mein Zimmer zurück. Ich zündete mir eine Kerze auf dem Nachttisch an, stieg ins Bett, kaute Nüsse und nippte an meinem herrlich fruchtigen, eiskalten Lieblingswein. Eine ganze Weile lag ich einfach nur da und starrte an die Decke. Himmlisch: kein Fernsehen, keine Musik, kein Handy, keine E-Mails.
    Ich erlaubte mir, all meine Sorgen einfach mal zu vergessen: kein NBS, keine zerbröckelnde Ehe, keine Zweifel hinsichtlich meiner Entscheidung, die Kinder in New York aufwachsen zu lassen.
    Stattdessen dachte ich an Peter, an seinen wundervollen Geruch: erdig, kräftig, aktiv, der reinste männliche Nektar. Meine Gefühle für ihn waren zu stark, als dass ich sie länger hätte verdrängen können. Er machte mich glücklich. So einfach war das. Es war eine unbestreitbare Tatsache.
    Ich musste daran denken, wie er sich immer das Haar hinter die Ohren strich, wenn er etwas Wichtiges zu sagen hatte. Sein federnder Gang, wie er mit dem Daumen meine Handfläche gestreichelt hatte. Ich schloss die Augen und stellte mir vor, dass er neben mir lag, den Kopf auf den angewinkelten Arm gestützt. Ich hatte ihn einmal mit nacktem Oberkörper gesehen, als er sich in Dylans Zimmer umzog. Er war gut gebaut, aber kein Muskelprotz. Und er hatte ein sexy Haarbüschel auf der Brust.
    Ich nippte an meinem eiskalten Chardonnay, um mich ein wenig abzukühlen. Ach, es war so herrlich, das Bett ganz für mich allein zu haben. Ich lehnte mich wieder zurück und machte die Augen zu.
    Und dann dachte ich noch ein bisschen mehr an Peter. Und kam zu dem Schluss, dass ich mich gar nicht abkühlen wollte . Also machte ich es mir mit mir selbst gemütlich.
     
    Am nächsten Morgen, es war noch dunkel, fuhr ich schweißgebadet aus dem Schlaf. Dann fiel es mir wieder ein: Es war vorbei. Fürs Erste jedenfalls. Ich sank auf den Bauch zurück, legte mir das Kissen wieder auf den Kopf. Aber es ließ mir keine Ruhe. Ich musste wissen, wie die Welt auf meine Sendung reagierte. Ich streckte den Arm aus und fischte die Fernbedienung vom Nachtkästchen. Ich schaltete ein. Mit dem Kopf unterm Kissen lauschte ich dem Gerede, das aus dem Kasten drang.
    »Sie haben’s ja gesehen, alle in diesem Land haben’s gesehen. Fanden Sie sie glaubwürdig, oder...«
    Klick.
    »Ich will Ihnen mal was sagen: Diese Typen von NBS sollten besser sehr gut aufpassen! Wenn die glauben, mit einem solchen Schmutz etwas erreichen zu können...«
    Klick.
    »Doch, ja, Imus, ich finde schon, dass man es bringen musste. Es gibt genug Beweise dafür, dass die beiden was miteinander hatten. Und wenn sie reden will, warum sollten sie nein sagen...«
    Klang wie das typische Geschwätz in Morgensendungen. Ich schaltete den Fernseher wieder aus. Ich musste ins Büro. Ich musste verfügbar sein.
     
    Ich bat Luis auf dem Weg zur Arbeit, kurz bei einem Zeitungskiosk anzuhalten, wo ich mir all die Zeitungen kaufte, die ich nicht bereits gelesen hatte. Im seriösesten aller Blätter, der New York Times , stand der

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