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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
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möchte mich außerdem aufrichtig dafür entschuldigen, dass ich letztes Mal einfach aufgelegt habe. Das war unbeherrscht und unhöflich. Wie kann ich das wiedergutmachen? Sie wissen, wir bei NBS halten große Stücke auf Sie; Sie leisten großartige Arbeit, das sagt hier jeder. Und wir wissen, wie wichtig es Ihnen ist, Ihre Klienten zu schützen.«
    »Lassen Sie das Gesäusel, Jamie. Ich weiß genau, dass ich Ihnen was schuldig bin. Und ich will nicht unfair sein, ganz besonders nicht gegenüber einer so hübschen Lady wie Ihnen.«
    Was für ein Schleimscheißer.
    »Natürlich schadet es nicht, dass Sie obendrein Joe Goodmans Produzentin sind.«
    Ich verdrehte die Augen. »Gut, gut. Also, was haben Sie für mich?«
    Keine Antwort. Was für ein Spiel spielte er jetzt schon wieder? Hatte er überhaupt was? Gab es wirklich weitere Tonbänder?
    »Und vergessen Sie nicht die hübsche Filmsequenz von Ihnen, in Ihrem Brioni-Anzug, wie Sie Ihre Klientin aus dem Waffle-House führen. Die anderen Sender brachten nur Aufnahmen von Theresa. Wir von NBS waren die Einzigen, die auch Sie draufhatten. Und nicht nur das, wir haben Sie auch namentlich erwähnt.« Ich imitierte Goodmans tiefe Stimme: »›Hier verlässt Ms. Boudreaux ihren Arbeitsplatz in Begleitung ihres Rechtsanwalts, des bekannten Leon Rosenberg.‹ Goodman hielt die Erwähnung für unnötig. Ich dagegen dachte, Sie würden sich vielleicht freuen. Natürlich dachte ich auch, dass dies unseren Deal, das Interview mit Theresa, besiegeln würde.«
    »Ich weiß, ich weiß. Hab’s ja kapiert. Ich bin Ihnen was schuldig.«
    »Wie schön. Ich sehe das nämlich genauso.«
    »Dann gehen Sie doch schon mal auf die Knie und schürzen Sie die Lippen.«
    Ich machte ein lautes Kussgeräusch ins Telefon. Charles steckte sich solidarisch den Finger in den Hals. Pause. Keine Antwort. »Ich warte, Leon.«
    »Sind wir auch allein auf dieser Leitung?«
    »Ehrenwort. Warten Sie kurz, ich bin gleich wieder bei Ihnen.«
    Ich schaute Abby und Charles an, schloss die Augen und kreuzte die Finger. An beiden Händen. Und die Beine dazu. Charles drehte sich um, nahm den zweiten Hörer ab und drückte die Stumm-Taste, während das Gespräch in der War - teschleife lag. Abby war inzwischen so nervös, sie hätte wie Spiderman an der Decke kleben können.
    Ich sah Charles an, zählte mit den Fingern, eins, zwei, drei. Es war nicht das erste Mal, dass ich Charles als stummen Zeugen eines Gesprächs brauchte - wir hatten das schon hunderte Male praktiziert.
    Schließlich sagte Leon mit leiser Stimme: »Es gibt weitere Tonbänder«.
    »Von Theresa Boudreaux und Huey Hartley?«
    »Ja.«
    Ich zeigte Abby den hochgereckten Daumen. Charles bewegte die Augenbrauen wie Groucho Marx.
    Leon fuhr fort. »Und niemand außer mir hat sie bis jetzt gehört.«
    Abby hielt eine ihrer Indexkarten hoch. FRAG IHN, WIE GUT DIE BÄNDER SIND.
    »Wie gut sind sie?«
    »Dagegen sind die Bänder, die Seebright gebracht hat, die reinste Sesamstraße.«
    Noch eine Karte. FRAG IHN,WAS GENAU AUF DEN BÄNDERN IST.
    »Ich brauche Details , Leon. Dies ist ein seriöser Nachrichtensender. Ich muss Goodman schon mehr bieten als vage Andeutungen.«
    »Verständlich. Aber wenn ihr wirklich so ein seriöser Nachrichtensender wärt, dann wärt ihr kaum so verrückt auf die Boudreaux-Geschichte. Also mach mal halblang, Schätzchen.«
    »Ich warte, Leon.«
    Immer noch nichts.
    »Leon?«
    »Wie wär’s mit der Tatsache, dass der Kongressabgeordnete Hartley gern durch die Hintertür kommt?«
    »Die Hintertür des Waffle-House?«, fragte ich. Charles schüttelte den Kopf, griff sich ans Hirn und ließ sich aufs Sofa zurückplumpsen.
    Abby sah aus wie ein Fisch, der auf dem Trockenen zappelt. »Was? Was?«, formte sie mit dem Mund.
    »Vielleicht habe ich Ihnen die ersten Bänder ja deshalb nicht gegeben, weil Sie so blöd sind wie alle hübschen Küken. Vielleicht sollten Sie besser die Wettervorhersage machen statt des Produzenten-Jobs? Je daran gedacht?«
    »Die Hintertür ihres Hauses?« Ich begriff nicht, was er meinte. Charles setzte sich auf, ruderte wie wild mit den Armen und schüttelte heftig den Kopf: Nein, nein!
    Leon sagte ganz langsam: »Nein, Jamie.Von hinten. Und ich meine, wirklich hinten , kapiert?«
    »Von hinten«, wiederholte ich mit erstaunlich sachlicher Stimme. Ich tigerte mittlerweile nervös auf und ab.
    Abby fielen fast die Augen raus; an ihrem Hals traten die Sehnen hervor; ihre Anspannung war mit Händen

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