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Mr Nanny

Mr Nanny

Titel: Mr Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Peterson
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treffe. Und deine Einmischung kannst du dir sparen.«
    »Und wer bezahlt diesen Hippie, hm, Jamie?«
    »Er ist kein Hippie. Und wenn Journalisten so gut wie Anwälte verdienen würden, dann würde ich Peters Gehalt liebend gerne bezahlen. Aber du verdienst fünfzehn Mal so viel wie ich. Trotzdem, mach bitte nicht runter, was ich verdiene. So wenig ist das gar nicht. Immerhin kriege ich mittlerweile eine sechsstellige Summe. Für einen Teilzeitjob.«
    Er warf wiehernd den Kopf zurück. »Sechsstellig? Baby, du machst etwa einen Dollar mehr als fünfstellig.«
    Ich holte tief Luft und überlegte, ob ich diesen Mann eigentlich je geliebt hatte. Im Moment konnte ich nicht mal fassen, dass er der Vater meiner Kinder war.
    »Der Hippie bleibt, Phillip.«
    »Ha! Jetzt sagst du’s selbst! Aber ich will keinen blöden ›Manny‹ im Haus, das hab ich dir schon gesagt. Das ist doch absurd.«
    »Nenn mir einen guten Grund, warum er nicht hier sein sollte.«
    »Was weißt du eigentlich über den Kerl? Da fängt’s doch schon mal an! Weißt du, was er macht, wenn er nicht hier den Hausmann spielt? Ein Tanzkurs bei der katholischen Jugend kann’s ja wohl nicht sein, so wie der aussieht.«
    »Er hat eine Freundin, die Lehramt studiert.« Nicht seine Freundin natürlich. Soweit ich wusste, war er immer noch solo. Aber er hatte mir von ein paar weiblichen Bekannten in Red Hook erzählt.
    »Okaaaay.« Lange Pause, während er das erst mal verdaute. »Gefällt mir trotzdem nicht. Kein bisschen.«
    »Du fühlst dich immer noch durch ihn bedroht.«
    »In Bezug auf dich oder auf Dylan?«
    Ich merkte, wie ich rot anlief, und hoffte inständig, dass es Phillip nicht auffiel. »Sag du es mir.« Ich hatte mich schnell wieder im Griff. »Du bist derjenige, der sich bedroht fühlt.«
    »›Bedroht‹ ist so was von der falsche Ausdruck. Ich will einfach nicht, dass so ein Manny mit meinem Sohn Football spielt, während ich aus dem Haus bin. Ich sollte Dylan das beibringen, nicht so ein dahergelaufener Hippie, den du im Park aufgegabelt hast. Und nein, ich gehe nicht davon aus, dass du so tief sinken könntest und dich mit dem Personal einlässt.«
    »Phillip. Dein Argument hätte weit mehr Gewicht, wenn du auch mal ab und zu mit Dylan Football spielen würdest. Wie wär’s, wenn du morgen schon um drei heimkämst und mit ihm zur großen Wiese im Central Park gehen würdest?«
    Er ignorierte meinen Vorschlag. »Nun, Tatsache ist, dass du einen Dreck verdienst und ich hier die Kohle ranschaffe. Und ich werde mit meinem sauer verdienten Geld keinen Manny bezahlen.«
    »Hör auf herabzuwürdigen, was ich verdiene!« Jetzt war ich richtig in Fahrt. Mit dem Zeigefinger auf meine Brust zeigend, schrie ich: » Ich führe hier den Haushalt. Ich treffe hier die Entscheidungen, was die Kinder betrifft! Wir leben in einer modernen Welt, und du bist ein verwöhnter, verzogener Bengel, du lebst ja noch in der Steinzeit, du Neandertaler, du … du... Tyrannosaurus!«
    Ich konnte nicht glauben, was ich da gerade gesagt hatte. Wie kindisch, total kindisch. Ich brannte darauf, in herzliches Gelächter auszubrechen, wartete darauf, dass Phillip es täte, betete innerlich, dass er den Anfang machte.
    Aber sein Sinn für Humor schien sich in Luft aufgelöst zu haben. »Du bist ja total labil«, war alles, was er herausbrachte, bevor er das Zimmer verließ.
     
    Ich hatte gehoffte, dass er schon schlafen würde, als ich, nachdem ich mir noch die Spätnachrichten angesehen hatte, schließlich ins Bett ging - aber ich hätte es besser wissen sollen. Ich schlüpfte auf meiner Seite unter die Decke, drehte mich zur Seite und krallte mich praktisch an den Bettrand, um ihm ja nicht zu nahe zu kommen. Ich wusste, spürte, dass er die Augen noch offen hatte. Ich schloss die meinen und versuchte zu schlafen, fühlte, wie mein Kopf in mein himmlisch weiches Daunenkissen sank.
    »Du bist so feindselig«, sagte er.
    Ich sagte nichts. Ich wusste, dass er recht hatte, dass ich, seit ich mich in Peter... ja was? Dass meine Aversion gegen Phillip proportional zu meiner wachsenden Zuneigung zu Peter angestiegen war. Einmal abgesehen von unserem unmöglichen Auftritt von vorhin: Ich wusste, dass Peters Anwesenheit meinem Mann großes Unbehagen bereitete, dass Peter ihm sozusagen seinen Sohn wegnahm. Und irgendwie konnte ich ihm diesbezüglich weder ein Stück entgegenkommen noch ihm irgendwie da durchhelfen. Phillip klagte ständig, dass er gern mehr Zeit mit Dylan verbringen

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