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Mr. Pattapu und das Geheimnis des alten Hauses

Mr. Pattapu und das Geheimnis des alten Hauses

Titel: Mr. Pattapu und das Geheimnis des alten Hauses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Kickers
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Er ließ das Blau
des Edelsteins in der Nachmittagssonne tanzen.
    Rosie schlug die Hände vor den Mund und erneut stiegen Tränen in ihre Augen. Tränen der
Freude! „Ich kann es nicht glauben! Unser lieber kleiner Pattapu!“ Mit diesen Worten hob sie
den über 4 Kilo schweren Kater hoch und drückte ihn so fest an sich, dass das Tier fast keine
Luft mehr bekam. Ein Schnaufen kam aus seiner Nase.
Diese Menschen! Jetzt weiß ich, warum sie auf Teddybären stehen. Die brauchen etwas, das
sich bei dieser Knuddelei nicht wehren kann!
     
Bei diesem Gedanken ruderte er verzweifelt mit den Pfoten, bekam sein Gesicht frei und holte
tief Luft. Dabei drückte Rosie ihm einen dicken Schmatzer auf die Stirn.
     
Igitt!
    Endlich setzte sie den zerzausten Kater wieder auf dem Boden ab. Dafür wurde Rosie jetzt
von Henry umarmt.
„Wir müssen den Ring und den Brief unbedingt nach Ascot bringen und sofort der Königin
zeigen. Komm, lass uns keine Zeit mehr verlieren!“, rief er begeistert aus. Dann hielt er kurz
inne. „Wir sollten Pattapumitnehmen“, schlug er vor. „Er ist der Finder und wir sollten ihn
als Erben von Major Fowley der Königin vorstellen. Hol seinen Reisekorb, Rosie.“
Jetzt hatte er sie zum ersten Mal Rosie genannt!
    Rosie eilte aufgeregt davon, um den seit Jahren nicht mehr benutzten Reisekorb der Katzen
vom Speicher zu holen. Dann nahm sie aus ihrem Zimmer Hut, Tasche und Mantel mit runter
ins Foyer. Melody hatte die ganze Aufregung von der Terrassentür aus beobachtet. Dass ihr
Freund nun mit zur Königin durfte, machte sie rasend eifersüchtig. Sie warf giftgrüne Blicke
zu dem Kater hin, der gerade selbstvergessen seine Frisur ordnete. Pattapu ignorierte sie
geflissentlich. Seit langer Zeit stand er mal wieder im Mittelpunkt und das genoss er sichtlich.
Allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem Rosie ihn in den Weidenkorb verfrachtete,
diesen verschloss und in Henrys Wagen verfrachtete. Durch die Ritzen des Korbes konnte
Pattapu sehen, wie Melody ihm mit einem hämischen Lächeln hinterher winkte.
    Wenig später befand der Oldtimer sich auf einer unbefestigten Landstraße in Richtung Ascot.
Mr. P. wurde ordentlich durcheinander geschüttelt. „Morgen Nachmittag ist das Derby“,
überlegte Henry unterwegs. „Wir könnten es bis morgen Abend schaffen. Die Königin reist
mit dem Zug. Sie hat ihren eigenen Reisewaggon. Vielleicht sollten wir direkt zum Bahnhof
fahren anstatt zur Rennbahn.“
    Rosie hörte stillschweigend zu. Sie liebte es, wenn Henry ihr etwas von der großen, weiten
Welt erzählte, von der sie selbst sonst nur aus der Zeitung erfuhr. Es wurde eine recht lange
und unbequeme Reise.
* * *
    Nach der Siegerehrung durch die Königin löste sich die jubelnde Menschenmenge auf der
Rennbahn von Ascot
langsam auf.
Die
Gewinner der Pferdewetten
waren durch ihre
strahlenden Gesichter schon von weitem zu erkennen, die Verlierer warfen ihre Wettbelege
achtlos auf den Boden. Zu den letzteren gehörte auch Stanley Donut. Internationale Reporter
hatten viele Fotos geschossen und Königin Viktoria war müde. Sie war bereits eine betagte,
grauhaarige Dame. Ihr Chauffeur wartete schon, um sie zum Bahnhof von Ascot zu bringen.
Ein ganzer Wagen-Konvoi mit ihrem Gefolge darin begleitete den schwarzen, glänzenden
Rolls Royce mit der geflügelten silbernen Figur auf der Kühlerhaube.
    Am Bahnhof stand die alte Lokomotive schon unter Dampf. Auch sie war herausgeputzt für
ihre
Reise und mit Girlanden behängt. Dieser Zug
würde
heute nur die königliche
Gesellschaft in ihren luxuriös ausgestatteten Waggons nach London zurück bringen. Ein
ganzes Bahngleis war dazu abgesperrt worden. Henry und Rosie war es gelungen, sich unter
die Schaulustigen zu mischen. Henry hielt den Weidenkorb mit Mr. Pattapu darin in der
rechten Hand. Das Gedränge und Geschubse der Menge machte den Kater schwindlig. Er
klammerte sich an den Seitenwänden des Korbes mit seinen Krallen fest, um nicht ständig
herumgeschleudert zu werden.
    Nervös warteten sie alle drei auf die Ankunft der Königin, die auch unterwegs huldvoll ihren
jubelnden Untertanen zuwinkte. Der schwere Wagen und die nachfolgenden Automobile
rollten langsam in den Bahnhof ein. Ein Bediensteter half der Monarchin aus dem Wagen. Ein
roter Teppich war ausgerollt worden, der bis zu den Stufen ihres Privatwaggons reichte.
Kinder hatten Blumen darauf geworfen. Auf ihren Stock gestützt schritt die grauhaarige alte
Dame in einem weiten, schwarzen Kleid und

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