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Mr. Postman

Mr. Postman

Titel: Mr. Postman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durchaus in der näheren Umgebung aufhalten, um auf eine gute Gelegenheit zu warten. Die Nacht war noch lang. Da konnte verdammt viel passieren…
    Vor der Einmündung einer Gasse blieb ich stehen. Sie führte nach rechts, war sehr düster, weil aus zu wenigen Fenstern an den Hausseiten überhaupt Licht sickerte.
    Ich überlegte und schaute auch, wo die Gasse wohl endete. Da war nicht viel zu sehen. Im Hintergrund brannte eine einsame Lampe, mehr nicht. Der Schein verteilte sich nicht besonders gut, sank dabei jedoch einigen Fahrzeugen entgegen, die auf einem extra geschaffenen Parkplatz zwischen den Häusern standen.
    Es war still. Ein gutes Versteck?
    Mir kam wieder in den Sinn, dass sich jemand leicht unter einem Auto verbergen konnte, und diesmal wollte ich dieser Spur nachgehen. Wenig später hatte mich die Gasse geschluckt.
    Meine Schuhe hatten weiche Sohlen, so dass meine Schritte kaum zu hören waren. Sehr sanft und auch langsam ging ich weiter. Die normale Geräuschkulisse der Straße war längst hinter mir geblieben, und ich näherte mich immer mehr dieser anderen und auch neuen Welt, die auf mich den Eindruck eines düsteren Gefängnishofes machte. Ein großer Wagen konnte die Gasse nicht durchfahren, dazu war sie viel zu schmal.
    Ich aber erreichte ihr Ende und bewegte mich vom Schein der einzigen Laterne weg.
    Langsam schritt ich über den Parkplatz. Diesmal setzte ich den Plan in die Tat um. Hin und wieder bückte ich mich, um unter die Fahrzeuge zu schauen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, nahm ich die kleine Lampe zu Hilfe und leuchtete den Boden ab. Da gab es nichts zu sehen. Ein Irrtum. War auch nur ein Verdacht gewesen, nicht mehr und nicht weniger.
    Es gab nicht nur die Wagen hier. Die Rückseite des Parkplatzes wurde von Garagen eingenommen, deren Tore allesamt gleich grau gestrichen waren. Geschlossene Tore. Keine Verstecke für diesen Killer ohne Haut und Fleisch, denn innerhalb einer Garage hätte er sich selbst in eine Falle manövriert. Also Fehlanzeige.
    Mit dem Gedanken allerdings konnte ich mich komischerweise nicht so recht anfreunden. Ich wusste nicht, was mich störte, aber es war schon etwas vorhanden. Sicherlich nicht die Stille, die lastend über dem Gelände lag.
    Jenseits der Garagen malten sich die Umrisse einiger Laubbäume ab, und dahinter wuchsen Hausfronten hoch. Alles normal, bis auf die leisen Geräusche oder Laute. Sie erklangen von vorn. Über die Autodächer hinweg. Dort aber lagen die Garagen, und sie waren geschlossen.
    Tatsächlich alle?
    Es verteilten sich dunklere und helle Stellen an der gesamten Front.
    Rechts von mir hatten die dunkleren die Überhand gewonnen. Ich ging deshalb in diese Richtung. Wieder sehr leise. Nur keine unnötigen Geräusche verursachen.
    Dafür hörte ich die anderen jetzt besser. Stimmen, Worte, Stöhnen und auch mal ein gurrendes, zufrieden klingendes Gelächter. Da wechselten sich eine Frauen- und eine Männerstimme ab, oder sie klangen auch zusammen auf. Die Laute waren für mich eindeutig. Was da passierte, war eben menschlich, dafür musste man Verständnis haben.
    Nur der Killer hatte es nicht gehabt, wenn ich an den Drohbrief dachte.
    Das machte mich misstrauisch. Normalerweise hätte ich nicht nachgeschaut, schließlich zähle ich mich nicht zu den Spannern, in diesem Fall allerdings war es etwas anderes. Ich musste hin.
    Nach zwei Schritten wurde es ernst. Ich hatte soeben die schmale Lücke zwischen zwei abgestellten Wagen betreten, da hörte ich den Schrei, der schnell erstickt wurde.
    Es war ein anderer Schrei gewesen. Bestimmt kein Lustschrei. Denn so verhielt sich jemand, den das Entsetzen plötzlich und brutal geschockt hatte…
    ***
    Sie waren verrückt. Sie waren immer wilder. Die Frau hatte es jetzt geschafft, den Mann ganz auszuziehen. Sie schleuderte den Slip über ihren Kopf hinweg, und er landete wie eine Trophäe über dem oberen Kreis des Lenkradrings.
    Die ›Lady‹ lag auf dem Rücken. Die Augen hielt sie geschlossen oder nur halb geöffnet. Ihre Umgebung nahm sie nicht wahr. Sie konzentrierte sich voll und ganz auf das, was dieser muskelbepackte Adonis mit ihr anstellte, und das gefiel ihr verdammt gut. Sonst hätte sie sich nicht so wild unter ihm bewegt und gestöhnt.
    Die Knochenhand kroch an der Tür höher und erreichte bereits den unteren Teil der Scheibe. Dort fuhr sie leicht gekrümmt und kratzend ebenfalls entlang, bis sie den Rand erreicht hatte. Gleichzeitig hatte das Skelett auch seinen Oberkörper in

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