Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Titel: Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
erstarren. Sie schloss die Schublade.
    »Lass uns verschwinden«, flüsterte Susan.
    Als Harry ins Postamt zurückkehrte und Dr. Johnson ablöste, rief sie Boom Boom an und bat sie, sich die Postkarte anzusehen. Der Stempel lautete PARIS, RÉPUBLIQUE FRANÇAISE.
    Verblüfft legte Harry den Hörer auf. Die Poststempel verwirrten sie. Trotzdem würde sie nicht aufgeben. Wer immer der Mörder war, er oder sie hatte Sinn für Humor, vielleicht gar einen Sinn für das Absurde. Auch der Zustand der Leichen war makaber und degoutant gewesen.
    Sie zerbrach sich den Kopf darüber, wer in Crozet einen ausgeprägten Sinn für Humor hatte. Alle, ausgenommen Mrs Hogendobber.
    Die Hülle der Sterblichkeit zog sich enger zusammen. Wer könnte der Nächste sein? War sie in Gefahr? Wenn sie nur die Verbindung zwischen Kelly und Maude entdecken könnte, dann wären vielleicht ihre Freunde außer Gefahr. Aber wenn sie diese Verbindung entdeckte, dann war sie selbst in Gefahr.

 
13
     
    Harry war erstaunt darüber, wie viele Leute sich bei den Gleisen tummelten. Es war nicht einfach, dorthin zu gelangen. Man musste zur Route 691 hinausfahren und dann nach rechts auf die 690 abbiegen. Bob Berryman, Josiah, Market und Dr. McIntire starrten bedrückt auf die Schienen.
    Als Mrs Murphy und Tucker in die Büsche sprinteten, achtete Harry kaum darauf.
    Harry trat zu den Männern. Sie blickte nach unten und sah überall Blutspritzer. Fliegen schwirrten auf der Erde und labten sich an dem, was nicht versickert war. Selbst der Teergeruch der Schwellen konnte den schweren, süßlichen Blutgeruch nicht überdecken.
    Josiah verzog das Gesicht. »Ich hatte keine Ahnung, dass es so schlimm sein könnte.«
    »Wenn man bedenkt, wie viel Liter Blut der menschliche Körper enthält -« Hayden sprach, wie es einem Mediziner anstand.
    Berryman, der mächtig schwitzte, schnitt ihm das Wort ab. »Ich will’s nicht wissen.«
    Er verzog sich zu seinem allradgetriebenen Jeep. Drinnen jaulte Ozzie, wütend, weil er nicht herauskonnte. Berryman brauste derart los, dass er im Davonfahren Erdklumpen hochschleuderte.
    »Ich wollte ihn nicht schockieren«, entschuldigte sich Hayden.
    »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen.« Market zwickte sich in die Nase. »Verdammt, sind wir Voyeure oder so was?«
    »Natürlich nicht!«, fuhr Josiah ihn an. »Vielleicht finden wir was, das die Polizei übersehen hat. Wie viel Vertrauen hast du zu Rick Shaw? Der bewegt beim Lesen die Lippen.«
    »So schlecht ist er nicht«, widersprach Harry.
    »Aber besonders gut ist er auch nicht.« Hayden unterstützte Josiah.
    Harry ließ ihren Blick über die Schienen gleiten. Katze und Hund stöberten im hohen Unkraut herum und stürmten dann ungefähr hundert Meter westlich der Stelle, an der sie stand, auf die Schienen. Wenigstens sie sind fröhlich, dachte sie.
    »Eines wissen wir«, stellte Harry fest.
    »Was?« Market zwickte sich wieder in die Nase.
    »Sie ist zu Fuß hierhin gegangen.«
    »Woher willst du das wissen?« Josiah sah ihr aufmerksam ins Gesicht.
    »Weil das Gras nirgendwo niedergedrückt ist. Wenn sie hierhergeschleppt worden wäre, müsste eine Spur da sein, obwohl es geregnet hat. Eine Leiche hat ein ziemliches Gewicht.« Der Geruch stieg Harry in die Nase, und sie trat von den Schienen zurück.
    »Vielleicht wurde sie getragen.« Josiah trat zu ihr.
    »Müsste ein starker Mann gewesen sein.« Auch Hayden entfernte sich von den Schienen. »Wir wissen nicht, ob der Mörder männlich oder weiblich ist, obwohl statistisch gesehen über neunzig Prozent der Morde hierzulande von Männern begangen werden.«
    Josiah entgegnete: »Das ist nicht ganz richtig. Die Frauen sind nur zu schlau, sich erwischen zu lassen.«
    Market, der sich als Letzter abwandte, obwohl der Gestank ihm den Magen umdrehte, bezweifelte das. »Maude war fast eins achtzig groß. Die Straße liegt ein Stück weit zurück. Der Stärkste von uns war Kelly. Der Zweitstärkste ist Fair. Niemand sonst hätte sie tragen können, außer Jim Sanburne, und der hat einen kaputten Rücken.«
    »Ein Wagen mit Allradantrieb hätte hier raufkommen können.« Josiah beobachtete die Tiere, die näher kamen.
    »Cooper sagt, es gibt keine Reifenspuren«, warf Market ein.
    »Also ist sie zu Fuß gegangen. Na und?« Josiah schob die Hände in die Taschen.
    »Wo war Fair gestern Nacht?«, fragte Hayden nicht ohne Argwohn.
    »Fragen Sie ihn«, versetzte Harry wie aus der Pistole geschossen.
    »Sie ist mitten in der Nacht zu

Weitere Kostenlose Bücher