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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Füße über den Boden schlurften und dann der Hörer aufgenommen wurde.
    »Harry.«
    »Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe, Ned, aber ich denke, es könnte Kerry nützen, weil du doch ihr Anwalt bist. Fair hat Norman Cramer in seinem Wagen vor der Del-Monte-Fabrik erdrosselt aufgefunden. Heute Morgen gegen halb vier. Er wusste nicht, dass er tot war. Er hat die Wagentür aufgemacht, und Norman ist aufs Pflaster gekippt. Fair sagt, große Quetschungen an seinem Hals und der Zustand seines Gesichts deuten auf Erdrosseln hin -«
    »Mein Gott.« Ned sagte langsam: »Es war richtig von dir, uns anzurufen.«
    »Sind denn alle verrückt geworden? Will der Mörder uns einen nach dem anderen kaltmachen?«, entfuhr es Susan.
    »Wenn wir uns einmischen oder ihm zu nahe kommen, würde ich sagen, wir sind die Nächsten.« Harry klang nicht gerade ermutigend.
    »Ich rufe Mrs H. und Mim an. Dann muss ich Fair wecken. Wie wär’s, wenn wir uns alle zum Frühstück im Café treffen – halb acht? Hmm, vielleicht sollte ich Blair auch anrufen. Was sagst du dazu?«
    »Ja, zu beidem«, antwortete Susan.
    »Gute Idee. Wir sehen uns dort.« Ned hielt inne. »Und danke noch mal.«
    Harry rief Mrs Hogendobber an, die erschüttert war, Big Marilyn, die sowohl erschüttert war als auch wütend darüber, dass so etwas in ihrer Stadt passieren konnte, und Blair, der, aus tiefem Schlummer gerissen, ganz benommen war.
    Sie fütterte die Pferde, Mrs Murphy und Tucker. Dann weckte sie Fair. Sie machten sich frisch.
    »Mrs Murphy und Tucker, das wird ein schwerer Tag heute. Ihr zwei bleibt zu Hause.« Sie ließ die Küchentür offen, damit die Tiere auf die Veranda konnten. Sie stellte für jedes einen großen Napf Trockenfutter hin.
    »Nimm mich mit«, winselte Tucker.
    »Vergiss es«, sagte Mrs Murphy unbewegt. »Sobald sie aus der Einfahrt sind, hab ich einen Plan.«
    »Sag’s mir jetzt.«
    »Nein, die Menschen stehen noch hier.«
    »Sie verstehen dich doch gar nicht.«
    »Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.«
    Harry küsste beide Tiere, dann sprang sie in den alten Transporter, während Fair in seinen großen Chevy-Kombi stieg. Sie fuhren zu dem Café in der Innenstadt. Er hatte in der Klinik angerufen. Dem Pferd ging es gut, daher beschloss er, der Gruppe beim Frühstück Gesellschaft zu leisten.
    »Mir nach«, befahl Murphy, sobald die Automotoren nicht mehr zu hören waren.
    »Ich hab nichts dagegen zu tun, worum du mich bittest, aber ich hasse es, Befehle entgegenzunehmen«, knurrte Tucker.
    »Hunde sind folgsam. Katzen sind unabhängig.«
    »Du hast sie ja nicht mehr alle.«
    Trotzdem folgte Tucker Mrs Murphy, als sie durch die vorderen Weiden und an der Reihe hoher Platanen am Ufer des Baches, der die Weideflächen teilte, entlangsauste.
    »Wo gehen wir hin?«
    »Zu Kerry McCray. Der schnellste Weg ist, wenn wir uns nach Süden wenden. Auf diese Weise können wir auch die Straße meiden, aber wir müssen den Bach überqueren.«
    »Du machst dir die Pfoten nass?«
    »Wenn es sein muss«, gab die Katze entschlossen zur Antwort.
    Im Dauerlauf kamen die beiden Tiere schnell voran. An dem breiten Bach blieb Murphy stehen.
    »Das Wasser ist hoch. Wie kann es hoch sein, wenn es nicht geregnet hat?«
    Tucker ging am Ufer entlang zu einer Biegung. »Hier hast du die Antwort. Ein großer, breiter Biberdamm.«
    Mrs Murphy trat zu ihrer kurzbeinigen Freundin. »Ich will mich nicht mit einem Biber anlegen.«
    »Ich auch nicht. Aber die schlafen vermutlich. Wir könnten über den Damm rennen. Bis sie aufwachen, dürften wir drüben sein. Sonst müssen wir stromabwärts, wo es niedrig ist, eine Stelle zum Durchwaten finden.«
    »Das dauert zu lange.« Sie atmete tief ein. »Okay, lass uns rennen wie der Blitz. Soll ich zuerst?«
    »Klar. Ich bleib direkt hinter dir.«
    Damit stürmte Mrs Murphy los, alle viere in der Luft, aber über einen Biberdamm zu rennen erwies sich als schwierig. Sie musste hier und da stehen bleiben, weil dicke Äste und kräftige Zweige die Oberfläche holprig machten. Murphy konnte hören, wie es sich im Innern des Biberbaus regte. Sie bahnte sich einen Weg durch das Gehölz, so schnell sie konnte.
    »Egal, was passiert, Murphy, fall bloß nicht ins Wasser. Die ziehen dich runter. Wenn schon kämpfen, dann besser oben auf dem Damm.«
    »Ich weiß, ich weiß, aber sie sind in der Überzahl. Und sie sind stärker als wir.« Sie rutschte aus, ihr rechtes Vorderbein sank in die Behausung. Sie zog es so schnell wieder

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