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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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sagte, sie sei zu durcheinander, um Auto zu fahren, deshalb holte Lucinda Coles sie ab. Der Wagen blieb beim Postamt stehen, der Zündschlüssel steckte.

 
42
     
    »April, nun seien Sie doch kooperativ.« Cooper klopfte aufgebracht mit den Knöcheln auf den Tisch.
    »Nein, ich bleibe hier und lebe für eine Weile auf Staatskosten. Ich zahle mit meinen Steuern für dieses Gefängnis.« Sie strich sich eine verirrte Locke aus der Stirn.
    »Das Entfernen von Dokumenten, die sachdienlich sind zur Aufklärung des Mordes an Roscoe Fletcher -«
    April unterbrach sie. »Aber das sind sie nicht! Sie sind sachdienlich für die Tätigkeiten von St. Elizabeth, und die gehen Sie nichts an.«
    Cooper schlug mit der Hand auf den Tisch. »Unterschlagung geht mich sehr wohl etwas an!«
    April, die sich von der Anschuldigung nicht aus der Ruhe bringen ließ, schürzte die Lippen. »Das müssen Sie mir erst mal beweisen.«
    Cynthia streckte die langen Beine, atmete tief durch; zählte bis zehn und fing von vorne an. »Sie haben eine wichtige Stellung in dieser Gemeinde. Setzen Sie sie nicht aufs Spiel, um einen toten Mann zu schützen.«
    April verschränkte die Arme und zog sich in feindseliges Schweigen zurück.
    Cooper tat desgleichen.
    Zwanzig Minuten später machte April den Mund auf. »Und Sie können mir auch nicht beweisen, dass ich eine Affäre mit ihm hatte. Das denken alle. Kommen Sie mir nicht mit diesem Geschwafel von wegen wichtige Stellung in der Gemeinde.«
    »Aber es stimmt. Sie sind wichtig für St. Elizabeth.«
    April beugte sich vor, stützte beide Ellenbogen auf den Tisch. »Ich bin Sekretärin. Das ist nichts« – sie machte mit der Hand eine wegwerfende Geste – »für die Leute hier. Aber ich bin eine verdammt gute Sekretärin.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Und« – sie rückte noch ein bisschen weiter vor – »Sandy Brashiers wird garantiert alles ruinieren, wofür wir gearbeitet haben. Der Mann lebt in einer Traumwelt, und er ist hinterlistig. Schön, mag er Interimsdirektor sein, aber Direktor wovon! Niemand war heute in der Schule.«
    »Aber Sie waren dort.«
    »Das ist mein Job. Außerdem, mich bringt niemand um – ich bin zu unbedeutend.«
    »Wenn Sie wissen, warum Roscoe getötet wurde, bringt man vielleicht auch Sie um.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wenn Sie es wüssten, würden Sie es mir sagen?«
    Ein kurzes Schweigen folgte dieser Frage.
    April sah Cynthia in die Augen und antwortete entschlossen: »Ja. Und ich sag Ihnen noch was. Roscoe hatte etwas gegen Sandy Brashiers in der Hand. Er hat mir nie erzählt, was es war, aber damit hat er Sandy in Schach gehalten.«
    »Und haben Sie irgendeine Ahnung?«
    »Nein.« Sie schnappte nach Luft. »Ich wünschte wirklich, ich wüsste es.«

 
43
     
    Kendrick starrte auf Jodys roten BMW, während sie aufbrauste: »Nein! Ich habe ihn von Großvater Kendricks Geld bezahlt. Er hat mir das Geld vererbt, nicht dir.«
    »Er hat es dir vermacht, um davon das College zu bezahlen, und du hast versprochen, es auf dem Sparkonto zu lassen.« Sein Gesicht färbte sich rot.
    In dem Bemühen, einen ausgewachsenen Krach zu entschärfen, schritt Irene ein. »Wir sind alle müde. Lasst uns das morgen besprechen.« Sie wusste sehr genau, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, um das weit wichtigere Thema, Jodys Schwangerschaft, zur Sprache zu bringen.
    »Nimm sie nicht dauernd in Schutz«, verlangte Kendrick.
    »Weißt du, Dad, wir sind keine Angestellten. Du kannst uns nicht rumkommandieren.«
    Er knallte die Küchentür zu und kam mit den BMW-Schlüsseln in der Hand zurück. Er ließ sie vor der Nase seiner Tochter baumeln. »Du gehst nirgends hin.«
    Sie zuckte die Achseln; denn sie hatte den zweiten Satz Schlüssel versteckt.
    Kendrick beruhigte sich einen Moment. »Hast du den Wagen heute abgeholt?«
    »Äh -«
    »Nein, sie hat ihn schon ein paar Tage.«
    »Drei Tage.«
    Irene wusste nicht, wie lange Jody den Wagen schon hatte, aber das war kaum ihre Hauptsorge. Sie hatte sich daran gewöhnt, dass ihre Tochter sie belog. Andere Eltern bestätigten, auch ihre Kinder würden das tun, vor allem während der Pubertät, trotzdem war Irene deswegen besorgt. Sich an etwas zu gewöhnen musste nicht heißen, dass man es billigte.
    »Wenn du den Wagen schon drei Tage hast, wo war er?«
    »Ich hab ihn einer Freundin geliehen.«
    »Lüg mich nicht an!« Die Adern an Kendricks Hals traten hervor.
    »Ist es jetzt nicht ein bisschen spät, den Vater zu spielen?«,

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