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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Anwalts Ned Tucker entlassen. Um ein Uhr wies er seinen Scheidungsanwalt an, Irene keine Papiere zuzustellen. Diese Krise brauche sie nicht noch obendrein, sagte er. In Wirklichkeit wollte er, dass Irene ihm beistand, aber da Kendrick nun mal war, wie er war, musste es sich anhören, als würde er seiner Frau einen großen Gefallen tun.
    Um halb drei brüllte er Sandy Brashiers am Telefon an und sagte, er werde seine Tochter von dieser jämmerlichen Schule nehmen, bis sich die Dinge dort aufgeklärt hätten. Um halb vier war die Lage so brenzlig, dass Kendrick Father Michael anrief und ihn um Hilfe bat. Das Eingeständnis, Hilfe zu brauchen, war ein Schritt in die richtige Richtung.
    Um Viertel vor fünf gab es die letzte Überraschung des Tages, als Boom Boom Craycroft die Herrschaft über ihren glänzenden nagelneuen BMW der 7er-Serie verlor. Sie war durch die schmale Straße hinter dem Postamt gebraust, wo sie sich um 360 Grad drehte und Harrys blauen Ford rammte.
    Als die Tiere den Knall hörten, rannten sie aus dem Postamt. Boom Boom, die selbst keinen Kratzer abgekriegt hatte, öffnete die Tür ihres metallicgrünen Vehikels, setzte einen Fuß auf die Erde und fing an zu heulen.
    »Ist sie verletzt?« Tucker rannte zu ihr.
    Mrs Murphy, im Opossumtrab unterwegs, erklärte: »Ihre Essenzen haben einen Knacks.«
    Bei dem Zusammenstoß war die Plastikkiste, in der Boom Boom ihre Zauberdüfte verwahrte, gegen das Armaturenbrett gerumst und aufgeplatzt, und ihr entströmte ein Gemisch aus Rose, Salbei und Schwarzwurz.
    Harry öffnete die Hintertür. »Oh nein!«
    »Ich konnte nichts dafür! Ich bin mit dem Absatz in der Fußmatte hängen geblieben«, sagte Boom Boom weinend.
    Mrs Hogendobber streckte den Kopf aus der Tür. Ihr Körper folgte auf dem Fuße. »Sind Sie verletzt?«
    »Mein Hals tut weh.«
    »Soll ich den Krankenwagen holen?«, fragte Harry zweifelnd, aber sie wollte Boom Boom auf keinen Fall die Hilfeleistung verweigern.
    »Nein. Ich geh zu Larry. Ist vermutlich ein Schleudertrauma.« Sie betrachtete die eingebeulte Seite des Transporters. »Ich bin versichert, Harry, keine Sorge.«
    Harry seufzte. Ihr armer Transporter. Tucker lief unter den Wagen, um das Fahrgestell zu inspizieren. Es war unbeschädigt. Der BMW hatte eine kleine Beule am rechten Kotflügel.
    Pewter, die sich in gemächlicherem Tempo bewegte, ging um den Transporter herum. »Wir können trotzdem damit nach Hause fahren. Ist ja bloß die Seite eingedellt.«
    »Ich rufe das Sheriffbüro an.« Erleichtert, dass Boom Boom nichts passiert war, ging Miranda wieder ins Postamt.
    Market Shiflett öffnete die Tür. »Ich dachte, ich hätte was gehört.« Er peilte die Lage. Ehe er fragen konnte, sagte Boom Boom: »Keine Knochen gebrochen.«
    »Gut.« Er hörte die Eingangstür klingeln und verschwand wieder in seinem Laden.
    »Komm rein.« Harry half ihrer einstigen Rivalin aus dem Auto. »Es ist kalt hier draußen.«
    »Mein Absatz ist in der neuen Matte hängen geblieben, die ich gekauft habe.« Sie zeigte auf eine flauschige Matte mit dem BMW-Logo.
    »Boom Boom, warum trägst du hohe Absätze, wenn du Besorgungen machst?«
    »Oh – hm -« Ihre Hand flatterte.
    »Wo hast du gesteckt? Du kommst doch immer deine Post abholen.«
    »Ich war nicht ganz bei mir. Diese Morde bringen mich ganz durcheinander.«
    Drinnen brühte Mrs Hogendobber einen starken Tee auf, während sie darauf wartete, dass jemand vom Sheriffbüro vorbeikam.
    »Ich finde es schrecklich, dass Darla McKinchie, dieses egozentrische Nichts von einer Schauspielerin, hier keinen Trauergottesdienst abhalten lässt.« Vom Tee belebt, berichtete Boom Boom ihnen von dem Anruf, den Herb erhalten hatte. Sie hatte Herbie Jones im Blumenladen getroffen.
    »Ganz schön kaltblütig.« Harry bückte sich, um ihre Schuhe zuzubinden. Mrs Murphy half ihr dabei.
    »Irgendjemand sollte dafür sorgen, dass hier ein Gedenkgottesdienst stattfindet.«
    »Das wäre großartig, Boom Boom, warum nehmen Sie das nicht in die Hand?« Miranda lächelte, weil sie wusste, dass sie Boom Boom etwas vorgeschlagen hatte, was sie ohnehin tun wollte.
    Als der Beamte vom Sheriffbüro gegangen war, nachdem er Fragen zu dem Unfall gestellt und Fotos gemacht hatte, erschien der Versicherungsagent und tat dasselbe. Dann war er fort, und schließlich ging auch Boom Boom – zu Harrys großer Erleichterung, denn sie musste sich mächtig anstrengen, um höflich zu einer Frau zu sein, die sie nicht leiden konnte. Boom Boom

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