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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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murmelte sie.
    Da schlug er sie mit dem Handrücken ins Gesicht. Tränen traten ihr in die Augen. »Du gibst den Wagen zurück!«
    »Kommt nicht infrage.«
    Er schlug sie noch einmal.
    »Kendrick, bitte!«
    »Halt du dich da raus.«
    »Sie ist auch meine Tochter. Sie hat einen unbedachten Kauf getätigt, aber aus solchen Sachen lernen wir. Aus unbedachten Käufen«, griff Irene ein.
    »Wo hattest du den Wagen versteckt?«, brüllte Kendrick.
    »Du kannst mich zu Brei schlagen. Ich sag’s dir trotzdem nicht.«
    Wieder hob er die Hand. Irene fiel ihm in den Arm, und Jody duckte sich. Er warf seine Frau zu Boden.
    »Geh in dein Zimmer.«
    Jody hastete sofort zu ihrem Zimmer.
    Kendrick sah auf die Uhr. »Heute ist es zu spät, um den Wagen zurückzubringen. Morgen fährst du hinter mir her dorthin.«
    Irene rappelte sich hoch. »Sie wird eine Menge Geld verlieren, nicht?«
    »Einundzwanzig Prozent.« Er wandte sich von der leicht derangierten Irene ab und ging in die Küche, wo er den Fernseher anstellte, um CNN zu sehen.
    Er hatte vergessen, oder es war ihm gleichgültig, dass Jody ein Telefon in ihrem Zimmer hatte. Sie wählte, sobald sie die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    »Hallo, ist Sean da?«
    Sekunden später war Sean am Apparat.
    »Ich bin’s, Jody.«
    »Oh, hi.« Er war misstrauisch.
    »Ich hab heute erfahren, dass ich schwanger bin.«
    Darauf folgte ein Stöhnen. »Und was machst du jetzt?«
    »Allen erzählen, dass du es warst.«
    »Das kannst du nicht machen!«
    »Wieso nicht? Du hast mich diesen Sommer nicht gerade abstoßend gefunden.«
    Wut blitzte in ihm auf. »Woher weißt du, dass ich es war?«
    »Arschloch!« Sie knallte den Hörer auf.
    Erschüttert und verloren legte Sean Hallahan den Hörer auf die Gabel.

 
44
     
    Genervt von elterlichen Anträgen, Schüler von St. Elizabeth zu übernehmen, ließ das Büropersonal der Crozet High School die Telefone klingeln. Die Schlange im Flur ging vor.
    Bei der Hauptschule und der Mittelschule herrschte derselbe Andrang.
    Sandy Brashiers hatte ein Inserat in die Zeitung gesetzt. Er hatte die Geistesgegenwart besessen, die ganzseitige Anzeige unmittelbar nach Maurys Ermordung aufzugeben, und heute war sie erschienen.
    In der Anzeige hieß es, dass die Schulleitung und der Interimsdirektor die Vorfälle an St. Elizabeth bedauerten, diese jedoch Erwachsene beträfen, nicht die Schüler.
    Er forderte die Eltern auf, in sein Büro zu kommen oder ihn zu Hause aufzusuchen, und bat sie, ihre Kinder nicht von der Schule zu nehmen.
    Einige Eltern lasen das Inserat, während sie in der Schlange standen.
    Derweil genossen die Schüler von St. Elizabeth ihre unvorhergesehenen Ferien in vollen Zügen.
    Karen Jensen hatte Renee Hallvard angerufen und sie gebeten zu veranlassen, dass die Hockeymannschaft nachmittags mit der Highschool-Mannschaft trainieren konnte, bis die Luft wieder rein sei.
    Roger Davis nutzte die Zeit, um in der Autowaschanlage zu arbeiten. Jody sagte, sie brauche Geld, darum jobbte auch sie dort.
    Karen lieh sich das Auto von ihrem Daddy, das zuverlässiger war als ihr alter Volvo, und fuhr mit Brooks nach Staunton, um das Mary Baldwin College zu besichtigen. Sie dachte daran, sich dort anzumelden, wollte es sich aber ohne ihre Eltern ansehen.
    Das College war nur knapp sechzig Kilometer von Crozet entfernt.
    »Ich würde meinen Abschluss lieber an St. Elizabeth machen, statt zur Crozet High zu wechseln.« Karen fuhr auf der Schnellstraße, der alte Kombi schwankte auf der Fahrbahn. »Wenn ich jetzt die Schule wechsle, könnte das meinen Notendurchschnitt verschlechtern, und außerdem, wir sind doch nicht in Gefahr. Darum möchte ich so schnell wie möglich zurück.«
    »Meine Eltern haben sich tierisch aufgeregt.« Brooks seufzte und sah aus dem Fenster, als sie auf der Hauptstraße von Waynesboro nach Westen fuhren.
    »Alle Eltern sind ausgeflippt. Ist aber auch echt unheimlich. Boom Boom Crayford sagt, es ist Karma.«
    »Karma ist himmlisches Recycling«, witzelte Brooks.
    »Der ist gut.«
    »Find ich auch.« Sie lächelte. »Es ist merkwürdig. Glaubst du, der Mörder ist jemand von St. Elizabeth?«
    Karen kicherte. »Sean.«
    »He, manche glauben wirklich, dass er Mr Fletcher umgebracht hat. Und alle glauben, Mr Miller hat Mr McKinchie erdolcht. Er ist bloß aus dem Knast gekommen, weil er reich ist. Er stand mit dem Schwert in der Hand über ihm.«
    Als sie durch die Vororte von Waynesboro fuhren, blickte Brooks auf den sich rot färbenden

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