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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Schlange zu zählen. Er erinnerte sich, dass Naomi und Irene beide aus ihren Autos gestiegen waren und mit Roscoe gesprochen hatten, Roscoe dagegen nicht ausgestiegen war, um mit seiner Frau zu sprechen. Roger war sich ziemlich sicher, dies gesehen zu haben, und er bestätigte, dass Jody unter gar keinen Umständen mit Roscoe sprechen wollte. Er wusste nicht, wann Jody Roscoe das erste Mal gesehen hatte. Sie hätte für alle Lunch holen sollen, aber dazu sei sie nicht gekommen.
    Der letzte Anruf galt Jody. Irene holte ihre Tochter widerwillig ans Telefon.
    »Jody, verzeih, dass ich störe.«
    »Ist schon okay.« Jody flüsterte: »Wie geht es Sean? Es ist schon überall rum, dass er Boom Boom Craycrofts neues Auto zu Schrott gefahren hat.«
    »Ich weiß nicht, wie es ihm geht.«
    »Hat er etwas gesagt?«
    »Darauf kann ich nicht antworten.«
    »Aber Sie haben ihn aus dem Wagen gezogen. Er muss doch etwas gesagt haben … warum er es getan hat.«
    »Ich habe Anweisung von Sheriff Shaw, nichts zu sagen, Jody.«
    »Ich hab im Krankenhaus angerufen. Die wollen mir auch nichts sagen.« Panik schlich sich in ihre Stimme.
    »Das tun sie immer, Jody. Das ist üblich. Und wenn du bloß wegen einem eingewachsenen Nagel drin wärst, würden sie keine Informationen rausrücken.«
    »Aber es ist nichts Schlimmes, oder?«
    »Darauf kann ich nicht antworten. Ich weiß es ehrlich nicht.« Harry hielt inne. »Ihr seid wohl gute Freunde?«
    »Wir haben uns diesen Sommer ziemlich gut verstanden. Wir haben im Klub Tennis gespielt.«
    »Wart ihr zusammen?«
    »Sozusagen. Wir sind zusammen mit anderen ausgegangen.« Sie schniefte. »Er muss wieder gesund werden.«
    »Er ist jung, und er ist stark.« Harry wartete kurz, dann wechselte sie das Thema. »Ich versuche zu rekonstruieren, wie vielen Leuten Mr Fletcher Erdbeerdrops angeboten hat, weil nämlich jeder hätte vergiftet werden können.« Harry sagte nicht, was sie in Wahrheit dachte, obwohl sie die Wahrheit sagte, ein schlauer Trick.
    »Allen.«
    Harry lachte. »Darin stimmen alle überein.«
    »Mit wem haben Sie noch gesprochen?«
    »Roger, Brooks, Karen und Jimbo. Alle sagen ungefähr dasselbe, bloß bei der Reihenfolge kommen sie durcheinander.«
    »Oh.«
    »Hat Mr Fletcher dir Bonbons angeboten?«
    »Nein. Ich hab mich in Mr Ansons Büro verdrückt. Ich war in Ungnade gefallen.«
    »Tja. Aber es war trotzdem ein großartiges Spiel, ihr habt fantastisch gespielt.«
    »Wirklich?« Ihre Stimme klang heiterer.
    »Ihr könntet in die Landesausscheidung kommen. Das heißt, wenn St. Elizabeth in dieser Saison überhaupt spielt. Wer weiß, was wird, wenn so viele Eltern ihre Kinder von der Schule nehmen.«
    »Schule ist Schule.« Jody meinte zuversichtlich: »Ich gehe zurück, andere auch. Ich bin lieber dort als«, sie flüsterte wieder, »hier.«
    »Ah, Jody, sind deine Eltern in der Nähe?«
    »Nein, aber ich traue ihnen nicht. Dad ist ausgesprochen komisch, seit er aus dem Gefängnis ist. Mom könnte am anderen Apparat sein, so wie ich sie kenne.«
    »Nur, weil sie sich Sorgen um dich macht.«
    »Weil sie eine Schnüfflerin ist. Hörst du das, Mom? Wenn du in der Leitung bist, leg auf!«
    Harry ignorierte diesen Ausbruch. »Jody, kannst du mir ganz genau sagen, wem Mr Fletcher Bonbons angeboten hat, das heißt, falls du es von Jimbos Büro aus beobachtet hast?«
    »Mr Anson ist rausgegangen und hat mit ihm gesprochen. Ich hab hinter dem Schreibtisch gesessen. Ich hab nicht richtig hingeguckt.«
    »Hast du Mrs Fletcher oder deine Mom aus ihren Autos steigen und mit Mr Fletcher sprechen sehen?«
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass Mom irgendwas gemacht hat – aber ich hab sie ja auch nicht beobachtet.«
    »Oh, he, eh ich’s vergesse, ich komm ja nicht so oft dorthin, die anderen haben gesagt, du warst an dem Tag dran mit Lunchholen. Wo kriegt man in der Gegend was Gutes zu essen?«
    »Nirgends.«
    »Du warst aber mit Lunchholen dran?«, hakte Harry nach.
    »Ja, und Roger war sauer auf mich, weil er einen Mordshunger hatte, und ich hab Mr Fletcher gesehen, bevor ich die Straße überquert habe, drum bin ich zurückgerannt. Hätte ich die Straße überquert, hätte er mich gesehen. Die Schlange war so lang, dass er fast hinten bei der Ampel stand.«
    »Hat er dich gesehen?«
    »Glaub ich nicht. Er hat mich später im Büro gesehen. Er war nicht mal böse. Er hat gewinkt.«
    »Hast du Jim sein Geld zurückgegeben?« Harry lachte.
    »Äh – nein.« Jodys Stimme wurde angespannt. »Hab

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