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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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erwiderte der Hund und wünschte, es gäbe Sicherheitsgurte für Tiere.
    Cynthia raste auf der Anhöhe an einem Howard-Johnson’s-Restaurant vorbei, bog links ab, dann rechts, um auf die I 64 zu gelangen. Fahrzeuge scherten rechts aus, so gut sie konnten, aber an manchen Stellen an der Auffahrt war das Bankett nicht befahrbar. Sie riss das Steuer herum, um den Autos auszuweichen.
    Sie ließen das Rockfish Valley hinter sich; es wurde vom Shenandoah Valley abgelöst. Als sie auf die I 64 kamen, war rechter Hand kurz Waynesboro zu sehen.
    Reste von Herbstlaub verschwammen. Cynthia bewältigte die weiten Kurven auf den Blue Ridge Mountains.
    »Und wenn er den Skyline Drive genommen hat?«, fragte Harry.
    »Ich muss die Polizei von Virginia verständigen, und die von Augusta County auch. Verdammt!«
    »Er hat es sich selbst eingebrockt«, erwiderte Harry.
    »Stimmt.« Cooper rief die diensthabende Beamtin an, gab durch, wo sie sich befand, und forderte Verstärkung sowie Unterstützung auf dem Skyline Drive an.
    »Irgendwas passt nicht zusammen.« Mrs Murphy kuschelte sich an Harry, wenn diese sich in den Kurven festhielt.
    »Dass er den Wagen gestohlen hat?«
    »Dass er es direkt vor ihrer Nase tat. Er will erwischt werden.« Ihre Augen wurden weit, als sie sich wieder in eine Kurve legten. »Er steckt in der Sache drin, oder er weiß etwas.«
    »Warum stiehlt er dann vor Coops Nase ein Auto?« Tucker stellte diese naheliegende Frage.
    »Das meine ich ja – irgendwas passt da nicht zusammen«, erwiderte Murphy.
    Weiter vorne sahen sie Sean. Cynthia blickte auf ihren Tacho. Sie fuhr fast hundertfünfzig, und dies war nicht die sicherste Strecke im Staat Virginia.
    Sie drosselte das Tempo ein wenig. »Er wird sich nicht nur selbst gefährden, sondern auch andere.« Sie drückte auf den Knopf des Funkgeräts. »Subjekt in Sicht. Gerade an neunundneunzig auf der Leitplanke vorbei.« Sie wiederholte die Nummer, die auf einem kleinen Metallschild stand. »Verdammt, er fährt hundertsechzig.« Sie schüttelte den Kopf.
    So gut der BMW auch war, Sean war es nicht gewohnt, eine Hochleistungsmaschine zu fahren, und das noch unter erschwerten Bedingungen. Das Blaulicht hinter ihm machte ihm nicht so viel Angst wie das Blaulicht, das ihm entgegenkam. Er ließ die Straße für einen Sekundenbruchteil aus den Augen, aber ein Sekundenbruchteil bei 160 Stundenkilometern ist ein Bruchteil zu lang. Er kam aus der Spur, steuerte hart dagegen und drehte sich um 360 Grad, durchbrach die Leitplanke und nahm das Metall mit, als er über die Schlucht segelte.
    »Oh mein Gott!«, schrie Harry.
    Cynthia kam mit quietschenden Reifen zum Stehen. Der BMW schien eine Ewigkeit in der Luft zu schweben und krachte schließlich tief unten in den Berglorbeer.
    Cynthia und Harry waren aus dem Streifenwagen, sobald er hielt. Mrs Murphy und Tucker konnten den Berghang viel besser hinunterlaufen als die beiden Menschen, die stolperten, rutschten und wieder aufstanden.
    »Wir müssen ihn holen, bevor er in die Luft fliegt!«, schrie Mrs Murphy der Corgihündin zu, die die Lage ebenfalls erfasste.
    Der BMW war auf dem Dach liegen geblieben. Die Tiere erreichten ihn, und Tucker versuchte, die Tür zu öffnen, indem sie sich auf die Hinterbeine stellte.
    »Unmöglich.«
    Die Tigerkatze rannte um den Wagen herum in der Hoffnung, dass die Fenster auf der anderen Seite zu Bruch gegangen seien.
    Harry und Cooper kamen hinzu, beide schlammbedeckt, zerkratzt und zerrissen. Cooper öffnete die Tür. Sean saß, vom Sicherheitsgurt gehalten, mit dem Kopf nach unten in dem umgekippten Wagen. Sie langte hinein und klickte den Gurt auf. Mit Harrys Hilfe zerrte sie Sean heraus.
    »Hochhieven«, befahl Cynthia.
    Harry packte seinen linken Arm, Cynthia den rechten, und Tucker packte ihn hinten am Kragen. Sie kämpften angestrengt und schafften es, den bewusstlosen, blutenden Jungen fünfzig Meter den Hang hochzuschleppen. Mrs Murphy sprang voraus.
    Der BMW gab ein letztes Krachen von sich, und dann ging, wumm, die schöne Maschine in Flammen auf.
    Die beiden Frauen setzten sich einen Moment hin und hielten Sean so, dass er nicht wieder hinunterrutschen konnte. Mrs Murphy ging voraus und suchte den leichtesten Weg nach oben. Die keuchende Tucker setzte sich ebenfalls einen Augenblick.
    Sie hörten Sirenen und eine Stimme am Rand der Schlucht.
    Tucker bellte: »Wir sind hier unten!«
    Harry, Sean immer noch fest im Griff, drehte sich um und sah Rettungsleute den Hang

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