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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Michael heran.
    »Kann ich nicht sagen.«
    »Eine Spur Theatralik.«
    »Die ganze Episode hatte entschieden etwas Theatralisches.«
    Am Abend berichtete Harry Mrs Murphy, Tucker und Pewter alles, was sich bei Big Mim und anschließend bei Irene Miller zugetragen hatte. Waren sie auch zornig, weil Harry sie nicht mitgenommen hatte, so hörten sie doch zu, als sie erzählte, während sie ihre häuslichen Pflichten verrichtete.
    »Die sind so weit weg von der Wahrheit, dass es wehtut«, sagte Tucker, und Pewter stimmte zu, da Mrs Murphy ihnen erklärt hatte, wie nach ihrer Meinung die Dinge wirklich lagen.
    »Es wird noch viel weher tun.« Mrs Murphy sah aus dem Fenster in die schwarze Nacht hinaus. Sosehr sie sich auch bemühte, ihr fiel nichts ein, was sie hätte tun können.

 
64
     
    Wie Ende November für Mittelvirginia typisch, kam vom Golf von Mexiko ein warmer Wind herangebraust. Die Temperatur stieg auf sechzehn Grad.
    Nach Kendricks mitternächtlichem Geständnis kehrten die Schüler nach St. Elizabeth zurück.
    Harry und Miranda schaufelten sich durch die Postlawine.
    Jody Miller und Karen Jensen fuhren vor Market Shifletts Laden vor.
    »Endlich normalisiert sich die Lage.« Miranda beobachtete lächelnd die Mädchen, die in das Lebensmittelgeschäft gingen.
    »Gott sei Dank.« Harry warf einen Katalog in das Schließfach der Tuckers. »Wenn bloß mein Transporter schon repariert wäre! Ich gewöhne mich dran, Blairs Dually zu fahren, und ich will seine Freundlichkeit nicht überstrapazieren.«
    »Denk doch nur an die vielen Stricke und Gummibänder, die sie entfernen müssen«, spöttelte Pewter. »Warum sind Jody und Karen nicht in der Schule?«
    »Schwänzen«, dachte Tucker laut.
    Mrs Murphy sagte: »Heute findet nach der Schule ein großes Hockeyspiel statt, und Freitag gibt’s ein Footballspiel. Vielleicht hat die Trainerin sie vom Unterricht befreien lassen.«
    »Ich wünschte, wir kämen heute zeitig von der Arbeit weg.« Pewter rieb den Plastikkamm, den Harry vor Kurzem in der Ecke mit den Postfächern deponiert hatte. Er war als Katzenstriegelinstrument annonciert gewesen.
    »Natürlich hat St. Elizabeth nicht die geringste Chance – sie haben zu viel Trainingszeit verloren, aber die Highschool dürfte ein gutes Spiel liefern.« Die Tigerkatze liebte Sport.
    »St. E. hat trainiert«, sagte Tucker. »Wie gut sie allerdings trainiert haben bei dem ganzen Theater, steht auf einem anderen Blatt.«
    Jody und Karen kamen aus dem Laden, stellten einen großen Karton auf die Rückbank von Karens Auto und fuhren davon.
    Susan sauste durch den Hintereingang ins Postamt. »Gute Neuigkeiten!«
    »Was?«, tönten Tiere und Menschen im Chor.
    »Sean Hallahan ist wieder bei Bewusstsein.« Sie strahlte. »Er ist noch nicht über den Berg, aber er weiß seinen Namen und wo er ist, er erkennt seine Eltern. Er ist noch auf der Intensivstation. Darf noch keinen Besuch haben.«
    »Das ist eine großartige Nachricht.« Harry lächelte.
    »Sobald er richtig bei sich ist, runter von den Schmerzmitteln, wird er es mit anderen Schmerzen zu tun kriegen … trotzdem, ist es nicht wunderbar?«

 
65
     
    Die goldenen Strahlen der Spätnachmittagssonne fielen schräg auf den gepflegten Rasen des Hockeyplatzes. Der starke Wind und die Schneefälle der vergangenen Woche hatten die Bäume ihrer Blätter beraubt, doch die milde Temperatur entschädigte für die frühwinterliche Ödnis.
    Weil Harry wusste, wie schnell das Barometer fallen konnte, warf sie sich vier Decken über die Schulter.
    Als sie auf die überdachte Tribüne zuging, rief Reverend Herb Jones ihr zu: »Wollen Sie einen Tauschhandel eröffnen?«
    »Vier Biberpelze für eine schwere Decke.« Sie drapierte eine königsblaue Büffeldecke so über ihren Arm, als wollte sie ihre Waren zur Schau stellen.
    Miranda, mollig warm in ihrem McLeod-Schottenrock mit passender Schottenmütze, gesellte sich bald zu ihnen. Sie hatte zwei Thermosflaschen dabei, eine mit Tee, eine mit Kakao.
    »Setzen Sie sich zu mir.« Herb klopfte auf den harten Holzsitz neben ihm.
    Sandy Brashiers schüttelte strahlend Elternhände und erzählte allen, wie froh er sei, dass die schreckliche Heimsuchung von St. Elizabeth überstanden sei. Er dankte allen für ihre Unterstützung und versprach das Beste für den Rest des Halbjahres.
    Trainerin Hallvard hatte kurz vor dem Spiel gegen die gefährliche Mannschaft von St. Catherine aus Richmond keine Sekunde Zeit verloren, um irgendjemanden

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