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Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl’s Diner: Roman (German Edition)

Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl’s Diner: Roman (German Edition)

Titel: Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl’s Diner: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Kelsey Moore
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die immer runterkommen.«
    »Das ist wirklich nett von dir, Richmond. Aber leider muss ich dir was Dummes sagen.«
    »Was denn?«
    Ich zeigte auf die Tüte in seiner Hand. »Sieht so aus, als hättest du es so eilig gehabt, hierherzukommen und ein guter Samariter zu sein, dass du die falsche Tüte erwischt hast. Statt des Bohrers hast du wohl aus Versehen eine Flasche Wein erwischt. Das muss der Stress mit den Zwillingen sein.«
    Sein Lächeln erstarb, und er sagte: »Hör zu, Odette, es ist nicht so, wie du denkst. Ich wollte nur …«
    Ich unterbrach ihn: »Richmond, wieso kommst du nicht her und setzt dich eine Minute zu mir?«
    Er räusperte sich und druckste herum, es sei wohl besser, wenn er wieder nach Hause ginge.
    »Nur einen Moment, Richmond. Wirklich, ich bestehe darauf.«
    Er seufzte und ließ sich dann in den Stuhl neben mir plumpsen wie ein Teenager, der ins Büro des Direktors beordert wurde.
    Er stellte die Weinflasche auf den Boden zwischen seine Füße und sagte: »Odette, ich wollte ihr nur einen Höflichkeitsbesuch abstatten. Nichts ist passiert, und es wird auch nichts passieren. Aber Clarice könnte da etwas durcheinanderbringen. Du wirst ihr doch nichts sagen, oder?«
    »Nein, Richmond, ich werde Clarice nichts sagen. Aber du und ich, wir müssen uns unterhalten, denn da ist etwas, das ich dir sagen muss.«
    Ich schaukelte ein paar Mal mit dem Stuhl vor und zurück und dachte darüber nach, was ich ihm sagen wollte. Dann erklärte ich: »Wenn ich nicht mit einem Mann verheiratet wäre, der von allen gemocht wird, dann hätte ich wahrscheinlich keine Freunde außer Barbara Jean und Clarice.«
    »Das stimmt nicht«, widersprach er. »Du bist eine absolut bezaubernde Frau.«
    Ich winkte ab und sagte: »Du hast hervorragende Umgangsformen. Das habe ich immer an dir bewundert. Aber du brauchst keine Zeit darauf verschwenden, bei mir Süßholz zu raspeln. Ich weiß, was ich bin. Ich bin ziemlich taff im Umgang. Ich zwinge mich nicht dazu, ich bin einfach so. Ich weiß nicht, wie James mit mir klarkommt. Und zu allem Überfluss war ich nie hübsch genug, um die Leute darüber hinwegsehen zu lassen, dass ich eine echte Nervensäge bin.«
    Er wollte mich noch einmal unterbrechen, aber ich hielt ihn davon ab. »Bitte, Richmond, lass mich weiterreden. Ich verspreche auch, ich komme auf den Punkt. Ich weiß, du denkst wahrscheinlich, ich mag dich nicht. Vielleicht hat dir Clarice ja erzählt, dass ich sie davor gewarnt habe, dich zu heiraten.« Im gedämpften Licht der Straßenlampen drüben auf der Main Street, sah ich einen überraschten Ausdruck in seinem Gesicht. »Sie hat es dir nicht erzählt, was? Na ja, dann hab ich es jetzt getan. Ich habe ihr gesagt, dass du immer ein Betrüger sein wirst, ganz gleich wie sehr sie versuchen wird, dich zu ändern, und dass sie ohne dich besser dran wäre. Das hätte ich nicht sagen sollen, aber ich habe es gesagt. Das ist eben meine Art. Aber ich will, dass du weißt, dass ich wirklich nichts gegen dich habe. Und ich verstehe, dass Clarice dich liebt. Du bist höflich. Du bist witzig. Wenn ich dich mit deinen Kindern sehe, dann sehe ich eine gütige, warme Seite an dir, die wirklich wunderbar ist. Und auch wenn ich es nur sehr ungern zugebe, bist du einer der bestaussehenden Männer, die ich je gesehen habe.«
    Bei diesen Worten entspannte er sich. Gespräche über seine körperliche Attraktivität waren Richmond noch nie unangenehm gewesen. »Und ich liebe Clarice«, beteuerte er, »das tu ich wirklich.«
    »Das glaube ich dir sogar. Aber was du begreifen musst, ist, dass ich wirklich alles tun würde, um die Handvoll Menschen auf dieser Welt zu beschützen, die mich wirklich lieben. Und Richmond, wenn du jetzt deinem Schwanz folgst und in dieses Haus zu Barbara Jean gehst, dann wird sie sich nie wieder als ein anständiges menschliches Wesen sehen können. Morgen früh wird sie zur Vernunft kommen und sich selbst dafür hassen, dass sie es hat geschehen lassen. Es wird sie auffressen, fast so wie der Verlust von Adam. Clarice wird es irgendwann herausfinden und sich gedemütigter fühlen als je zuvor von irgendeiner deiner Frauengeschichten. Und dann, Richmond«, ich legte meine Hand auf seinen muskulösen Unterarm, »werde ich dich umbringen müssen.«
    Richmond lachte und sagte dann: »Okay, Odette, ich hab’s kapiert. Ich halt mich von Barbara Jean fern.«
    »Nein, Richmond, ich glaube, du hast es noch nicht richtig verstanden.« Ich drückte seinen Arm

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