München Manhattan #1
Detroit Trip bei Charlotte ankommt.“
Stop , Stop , Stop . Da ist eine Information zu viel drin. Sophie missbilligt was? Was hat die denn mit meinem Mann zu tun? Aber eine Frage nach der anderen. Ruhig bleiben Kristin, sonst bekommst du wieder dieses elendige Schweigen. Weibliche Taktik ist jetzt gefragt.
„Du wolltest also nicht, dass Charlotte etwas von dem Detroit Trip weiß. Glaubst du, dass sie etwas mit dieser Geschichte zu tun hat?“
„Ich weiß es nicht, aber ich kann keinem mehr trauen. Die Informationen müssen von uns kommen. Ich kann es mir anders nicht vorstellen.“
„Und wieso glaubst du, dass deine Geliebte so etwas tun würde?“
Mist, falsche Frage. Wo er mir doch glaubhaft machen will, dass das Flittchen nicht mehr seine Geliebte ist.
„Sie ist nicht mehr meine Geliebte!!! Wie oft soll ich dir das noch sagen!“
Und jetzt redet sie mit ihm wie mit einem kleinen Kind. „Ja, das sagtest du. Aber warum glaubst du, dass deine ehemalige Geliebte deine Geschäfte manipuliert, wo sie doch in der gleichen Firma arbeitet?“
„Weil sie einfach tief verletzt ist. Weil sie weiter meine Geliebte sein will. Keine Ahnung. Ich weiß es ja auch nicht genau. Es ist nur so ein Verdacht.“
Er hat also dieser Frau das Herz gebrochen und die rächt sich jetzt. Ist es das?
„Aber wieso darf Sophie davon nichts wissen, wenn sie doch dein Verhältnis zu Charlotte missbilligt wie du sagst?“
Sie würde ihren Mann am liebsten anschreien, aber sie reißt sich zusammen. Bis jetzt ist sie so cool geblieben und dabei soll es auch bleiben.
Peter scheint von den in ihr brodelnden Gefühlen nichts mitzubekommen. Nachdenklich spricht er weiter.
„Wie ich schon sagte: Ich bin mir bei Sophie nicht sicher. Ich habe ihr gesagt, dass ich zurzeit Ärger im Job habe. Und ich weiß nicht, ob das klug war.“
Kristin ist mehr als verwirrt, aber das darf er jetzt auf keinen Fall merken. Sie muss jetzt bluffen. Betont lässig wagt sie sich an die nächste Frage, obwohl sich gerade ihre Eingeweide zusammenziehen: „Wie oft sprichst du denn mit Sophie?“
„Sprechen? Eigentlich fast nie. Sie mailt mir fast täglich“, antwortet er.
Sophie tut was? Sie mailt fast täglich mit Peter?
Kristin ist entsetzt.
„Das wusste ich ja gar nicht.“
Upps . Hätte ich lieber so tun sollen, als ob ich das weiß? Wird das seinen Redefluss jetzt stoppen?
Aber Peter scheint nicht im Geringsten überrascht. „Ja, ich weiß. Sie wollte nie, dass du davon erfährst.“
Kristin beißt die Zähne zusammen. Sophie, diese miese Schlange. Ihre angebliche Freundin, schickt ihrem Mann täglich Mails. Und sie Trottel hat nie etwas davon gewusst. Wenn sie jetzt ausflippt, wird sie nichts mehr erfahren. Daher fr agt sie so gelassen wie möglich: „Aber warum denn? Sie ist doch meine Freundin.“
„Ach Kristin, lass es gut sein. Es ist doch völlig egal. Das Einzige was zählt sind wir – du, Elisa und ich. Und irgendwie muss ich meinen Kopf beruflich aus der Schlinge ziehen. Denn sonst sieht es echt düster für uns aus.“ Energisch stellt Peter sein Weinglas ab und sagt: „Schatz, es ist spät. Lass uns ins Bett gehen.“
Ins Bett gehen? Nachdem was er gerade gesagt hat?
Aber Peter ist schon aufgestanden und macht sich auf den Weg Richtung Schlafzimmer. Normalerweise wäre sie ihm jetzt hinterhergerannt und hätte das Gespräch nicht so abrupt enden lassen. Stattdessen sitzt sie da und starrt gegen die Wand. Sophie mailt fast täglich mit ihrem Mann. Warum?
***
AUF SPURENSUCHE
MANHATTAN. DIENSTAG 9 UHR
„Maria, sagen sie mal …“ Kristin weiß nicht so recht wie sie anfangen soll.
„Ja, Señora Kristin?“
Maria ist gerade dabei, den Herd mit Ceranreiniger zu bearbeiten. Sie ist klein, drahtig und quirlig. Und so macht sie auch sauber.
„Maria, wann waren sie vergangene Woche das letzte Mal hier in der Wohnung zum Saubermachen?“
„Am Freitag, Señora. War irgendetwas nicht in Ordnung?“
Maria bekommt auf einmal hektische Flecken im Gesicht. War sie es vielleicht doch mit den Kippen und dem Rotwein? Nein, das ist absurd. Kristin muss sie so fragen, dass sie sich nicht auf die Füße getreten fühlt.
„Doch, doch. Alles bestens. Sagen sie Maria, hat mein Mann in der letzten Woche Gäste gehabt?“
„Ich weiß es nicht, Señora. Aber ich glaube nicht. Die Wohnung war an den Tagen, als ich hier war, immer tip top. Ihr Mann ist ja sehr ordentlich.“
„Ja, ja ich weiß, aber sein Weinglas hat er doch
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