München Manhattan #1
vermutet es sehr stark – nach der SMS von gestern auf jeden Fall. Nein, sie muss das irgendwie anders lösen. Sie muss mit Peter darüber reden.
Vielleicht hat er ja jetzt endlich auf ihre Mails geantwortet. Sophie öffnet ihr E-Mail Programm. Nichts. Keine Nachricht von Peter. Will er mit ihr nichts mehr zu tun haben? Gibt er ihr die Schuld an seiner Affäre mit Charlotte?
Es ist ja nicht so, dass sie ihn gezwungen hat mit Charlotte etwas anzufangen. Das war ja wohl seine Entscheidung. Sie beginnt sich über Peter zu ärgern.
Ich schreib dem jetzt bestimmt nicht noch eine Mail.
Aber sie kann nicht einfach danebenstehen und abwarten, was Charlotte als nächstes tun wird. Wenn sich hier die O‘Sullivan Geschichte wiederholt, kann sie nicht einfach untätig sein. Sie muss wissen was Charlotte vorhat. Das ist sie ihrer Freundin Kristin schuldig.
Sie greift zum Telefon. In New York ist es jetzt sieben Uhr morgens. Da erwischt sie Charlotte noch bevor sie ins Büro geht. Sie tippt die Nummer ein.
„Sophie, bist du es?“ Charlottes Stimme klingt noch etwas verschlafen.
„Charlotte, hör mal, ich mache mir Sorgen wegen deiner SMS.“
„Brauchst du nicht, ich habe hier alles im Griff.“
„Was hast du im Griff? Charlotte bitte. Was tust du gerade? Ich habe gehört, dass es im Büro Ärger gibt, von einem Maulwurf ist die Rede …“
„Ach, hat sich Peter bei dir ausgeweint?“
„Nein, das nicht. Aber jetzt mal im Ernst – ich höre von irgendwelchen Nachrichten, die in der Wohnung von Peter und Kristin hinterlassen werden, im Büro wird intrigiert und da frage ich mich natürlich, ob du dahintersteckst.“
„Wie kommst du denn darauf? Als ob ich so etwas tun würde.“
„Na ja, Charlotte wir beide wissen sehr genau, was du schon mal getan hast. Und jetzt hast du dir diesen Mann in den Kopf gesetzt und bist wie besessen.“
„Besessen? Das hört sich so an, als ob ich nicht ganz normal wäre. Ich gehöre nur nicht zu den Menschen, die irgendwo in der Mitte aufgeben, die sich einfach so abspeisen lassen. Ich bekomme was ich will – und zwar immer! Denn ich kämpfe für meine Ziele. Wenn es sein muss, auch mit unfairen Mitteln. Aber tun das nicht alle, die etwas wirklich wollen? Das müsstest gerade du doch verstehen. Nach allem was du getan hast.“
„Charlotte, bitte – das war etwas völlig anderes. Das ist doch gar nicht vergleichbar. Ich habe nie irgendjemandem weh tun wollen.“
„Sophie sag mal, was stört dich denn eigentlich? Dass ich mit Peter geschlafen habe? Bist du eifersüchtig?“
„So ein Quatsch.“
„Ist das wirklich Quatsch?“
„Charlotte, Peter hat dich abserviert. Sieh es einfach ein und lass ihn und Kristin in Ruhe. Bitte wiederhole nicht noch mal die O‘Sullivan Geschichte.“
„Du wirst mir sicher nicht sagen, was ich zu tun habe. Das, meine Liebe, kannst du dir wirklich nicht leisten.“
***
MISS ELLIE WÄRE BEGEISTERT
DALLAS. MITTWOCH 18 UHR
Also mal ganz ehrlich – Steves Ranch hat sie sich wirklich etwas anders vorgestellt. Den Flug nach Dallas über hat sie sich den Kopf darüber zerbrochen, was sie ihm denn für Bilder anbieten soll. Sie hat sich stundenlang überlegt wie die Einrichtung wohl aussehen würde.
In ihrer Vorstellung hatte sich das Bild einer Southfork Ranch à la Familie Ewing gebildet: 80er Jahre Plüsch. Dabei war ihr natürlich klar, dass Steve wahrscheinlich nicht in den 80er Jahren stehen geblieben ist. Also, die Einfahrt zur Ranch ist tatsächlich sehr Southfork Ranch, aber die Einrichtung …
Kristin steht mitten in Steves Wohnzimmer und muss lachen. Sie weiß, das gehört sich nicht. Er ist der Kunde und man lacht niemals über einen Kunden. Das weiß jeder – sie auch. Aber trotzdem – sie kann nicht anders.
Steve steht vor ihr und betrachtet sie aufmerksam. Gut sieht er heute aus. Unverschämt gut sogar. Jeans und weißes T-Shirt. Und unter diesem T-Shirt kann sie seinen muskulösen Oberkörper erahnen. Aber das allein ist es nicht. Dieser Mann hat was. Was ist es? Es ist sein Blick. Und seine schönen grünen Augen, mit denen er sie direkt ansieht.
„Was belustigt dich denn so Kristin?“
„Steve, ist ja schön, dass du ein paar gute Bilder suchst, aber findest du nicht wir sollten vielleicht erstmal über deine Einrichtung nachdenken?“
Weit aus dem Fenster gelehnt, Kristin. Wird er jetzt sauer?
„Was gefällt dir denn nicht?“ Aber Steve ist zum Glück nicht sauer, sondern muss selbst lachen.
„Ganz
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